Den Appalachian Trail wandern – Vorbereitungen

Kay, der von Trekking und Wandern begeistert ist, beschließt, 2018 den Appalachian Trail – also den Appalachen Wanderweg – zu bezwingen. Zur Trekking Ausrüstung um den Appalachian Trail wandern zu können zählt auch ein Ultraleichtzelt Trek Escape. Lesen Sie hier alles über seine Ultraleicht Trekking Vorbereitungen.

Jakobsweg Backpacking als Appalachian Trail Vorbereitung

Der Plan

Ende 2016 wurde der Wunsch immer größer, im kommenden Jahr endlich mal wieder rauszukommen, was zu erleben, eine neue Reise anzugehen. Ein Jahr zuvor wurde meine Wanderlust auf dem Camino de Santiago entfacht, den ich mit meinem guten Freund Joscha (auf den Bildern im Neon-Shirt) lief. Also stand schnell fest, dass ich noch einmal Wandern möchte. Diesmal jedoch allein, was nicht heißen soll, dass es eine schlechte Erfahrung war, mit einem Freund zu starten. Nur war ich noch nie alleine auf Reisen und möchte dies unbedingt einmal tun. Und wann, wenn nicht jetzt? Ich bin ungebunden mitten im Studium, von dem man sich doch auch gerne mal ein Semester frei nimmt.

Auf dem Jakobsweg wandern

Ich erinnerte mich an einen Film, den ich vor einiger Zeit mal gesehen habe, in dem es um die Wanderung entlang des Appalachian Trail (AT) ging. Als ich mich etwas über den Trail informierte, wurde schnell klar: Die Idee, den AT zu laufen, gefällt mir sehr, allerdings bedarf es so einiger Vorbereitungen. Daher habe ich den Entschluss gefasst, den Trail erst 2018 zu laufen. Bis dahin kann ich mich in Ruhe gut ausrüsten, alle nötigen Dokumente beantragen, und vor allem SPAREN.

Warum das alles? Ja, wenn ich das wüsste. Ich denke, es lässt sich gar nicht so einfach definieren. Aber ich bin mir sicher, dass eine Sache sehr dazu beiträgt: Ich genieße auf Rad- und Wander-Touren, bei denen man einfach aus dem Rucksack lebt, besonders die absolute Einfachheit des aktuellen Lebens, die zu Hause schnell wieder gesprengt wird. Man hat seinen Trail Rucksack, darin seine sieben Sachen und die Natur. Mehr nicht. Und mehr braucht es dafür auch nicht.

Den Appalachian Trail wandern

Der Appalachian Trail ist ein Wanderweg in den Appalachen (Ost-USA), wo er grob gesagt parallel zur Atlantikküste verläuft. Um seine ca. 3500 km zwischen Georgia und Maine in einer Saison zu absolvieren, werde ich mir ein halbes Jahr Zeit dazu nehmen (wahrscheinlich April-September). Wie viele andere werde ich im Süden auf dem Springer Mountain starten und (hoffentlich) auf Gipfel des Mount Katahdin im Norden ankommen. Hauptsächlich verläuft der Trail durch bewaldetes Gebiet, hat aber auch den ein oder anderen netten Ausblick zu bieten. Um die im ersten Moment einschüchternden Schlangen und Bären auf dem Weg braucht man sich bei entsprechender Vorbereitung und richtigem Verhalten keine weiteren Sorgen machen. Die Flüge zum und vom Trail werden gefährlicher sein.

Die Ausrüstung – Trail Rucksack und Trekking Ausrüstung

Die Vorbereitungen sind auch in diesem Bereich bereits auf Hochtouren. Einige Ausrüstung lässt sich noch vom Camino und vorigen Reisen verwenden, dennoch gelten nun teilweise ganz andere Ansprüche. Besonders die Tatsache, dass ich über drei Jahreszeiten hinweg unterwegs sein werde, stellt ein wichtiges Kriterium dar, nach dem ich Ausrüstung aussuche. Insgesamt versuche ich beim Kauf von Ausrüstung auf einem schmalen Grat zu balancieren, der sich zwischen den Abgründen Preis und Gewicht auftut. Einen Tod muss ich meist sterben, versuche aber am Ende noch preislich im dreistelligen Bereich zu bleiben und gewichtsmäßig darf es gerne deutlich leichter als auf dem Camino sein (tlw. bis zu 18 kg). Man schleppt den ganzen Spaß immerhin eine Weile mit sich herum.

Die Nächte auf dem Trail werden auch ein spannendes Thema, man hat so einige Möglichkeiten, für einen Unterschlupf zu sorgen. Unter anderem gibt es Wanderer, die nur in den am Wegesrand zu findenden Hütten übernachten und somit kein Zelt benötigen. Eine andere Möglichkeit stellt eine Hängematte dar, über die ein Tarp gespannt wird (sehr leichtes Prinzip). Dennoch sind beide Möglichkeiten immer von gewissen Umständen abhängig und sind auch im Komfort eingeschränkt, da beide nicht 100%ig winddicht sind. Daher habe ich mich für ein Zelt entschieden und fahre mit dem Ultraleichtzelt Trek Escape auch einen guten Kurs, da es einerseits sehr leicht ist und ich mein Zuhause so überall aufschlagen kann, auch wenn eine Hütte einmal voll belegt oder gar nicht erst vorhanden ist.

Bei mir wird gekocht. Auch wenn ich im bürgerlichen Leben diese Aufgabe gerne weiterleite, komme ich auf Touren wohl nicht drum herum, wenn ich nicht auf eine warme Mahlzeit am Tag verzichten möchte. Mit leichtem Gaskocher und einem kleinen Topf sind die Möglichkeiten zwar eingeschränkt, aber man wird sicherlich mit jedem Tag kreativer. Und man ist ja auch nicht alleine, sondern kann auch die ein oder anderen Koch-Idee der Mitstreiter ergaunern.

Bis auf wenige Ausnahmen hat eigentlich jeder seinen persönlichen Luxus dabei. Luxus sind all die Dinge, auf die man eigentlich auch irgendwie verzichten könnte, es aber nicht möchte. Ich habe auch zwei davon: Zuerst ist da mein Kissen. Man kann sich zwar leicht (z.B. mit Daunenjacke o.ä.) eine Art Kissen zurechtpfuschen, aber ich brauche da etwas Richtiges und möchte keine Kompromisse bei etwas eingehen, was mich um einen guten Schlaf bringen könnte. Und dann ist da noch meine Guitarlele. Eine Mischung aus Gitarre und Ukulele, spielt sich aber wie eine höher gestimmte Gitarre. Mir fehlt schon etwas, wenn ich einmal eine Woche lang nicht spielen kann. Ein halbes Jahr ohne Gitarre? Keine Chance, die muss mit!! Und mit etwa 1kg komme ich auch noch relativ gut weg. Hier auf dem Bild ist sie im Vergleich mit einer normalen Gitarre zu sehen.

Guitarlele als Wegbegleiter beim Appalachian Trail wandern

Die Formalitäten

Das Lästigste an so einer Reise für mich ist der ganze Papierkram. Hier ein Auszug der wichtigsten Punkte:

  • Reisepass beantragen
  • Visum beantragen
  • Flug/Flüge buchen
  • Urlaubssemester beantragen
  • Auslandskrankenversicherung abschließen
  • Bestehende Versicherung/Verträge für das halbe Jahr kündigen

Bislang konnte ich nur den ersten Punkt abarbeiten. Als Nächstes steht das Visum an, für welches ich aus S-H kommend in Berlin vorstellig werden muss. Die anderen Dinge werden nach und nach über das Jahr erledigt.

Die Finanzen – Appalachian Trail Kosten

Ich habe mich bereits damit abgefunden, dass ich nun etwa ein Jahr lang in meinem Nebenjob nur für den Appalachian Trail arbeiten werde. Das Beruhigende: es stört mich nicht. Also scheint es auch meinem Unterbewusstsein ernst zu sein mit der ganzen Sache, das ist gut.

Für die Ausrüstung möchte ich insgesamt gerne im Limit der 1000 € bleiben. Aktuelle Hochrechnungen machen mir Mut für diesen Plan. Für Hin- und Rückflug kalkuliere ich ebenfalls 1000 € und freue mich über jede Eurone, die ich dabei sparen kann. Mit dem Leben vor Ort plane ich etwa 3000 € ein. Außer Essen und gelegentlich einer Unterkunft fällt ja eigentlich auch nichts an. Und dann sollte ich noch einen weiteren Tausender für alle Fälle im Ärmel haben. Denn auch die ein oder andere Ausrüstung wird keinen ganzen Trail halten, so schaffen es z.B. nur wenige Wanderer, den ganzen Weg mit nur einem Paar Schuhen zu laufen.

Beim Auflisten der ganzen Kosten wird mir selbst gerade klar, dass da noch einiges an Geld fehlt. Naja… morgen wird wieder gearbeitet (-:

Die Vorbereitung auf den Appalachian Trail

Bislang erwies sich bei Reisen zu Fuß oder per Rad bei mir, dass die mentale Herausforderung deutlich größer ist als die körperliche. Ähnliches erwarte ich auch für den Appalachian Trail. Daher befasse ich mich bereits so früh intensiv mit dem Thema, um mir immer wieder klar zu machen, was das für eine Hausnummer ist. So werde ich auf dem Trail selbst hoffentlich weniger überrascht sein. Die Ausrüstung wird selbstverständlich vorher auch noch einmal getestet. Für einen Großteil dieser geht es im Sommer mit auf Wanderung nach Italien. Etwa drei Wochen werde ich mit Freunden von Florenz nach Rom wandern. Und die Ausrüstung, die dort noch keinen Einsatz finden wird (u.a. Winterjacke, Zelt, Regensachen [hoffentlich]) wird im Winter entsprechend im nahegelegenen Wald getestet. Ich möchte nur mit Dingen starten, auf die ich mich verlassen kann. Sie sorgen letztendlich erheblich für den Ablauf meiner Reise.

Meine Erwartungen

Ich erwarte eigentliche keine lebensverändernden Ereignisse, keine Erleuchtungen, keine Selbstfindung, keine ewig währenden Freundschaften. Ich bin einfach gespannt, was mein Kopf während so einer Zeit für Gedankengänge entwickelt, für die man sich im täglichen Leben schlichtweg keine Zeit nimmt. Und wenn dennoch eines der oben gelisteten Dinge eintritt, werde ich mich auch nicht dagegen sträuben. Bis ich näheres dazu herausfinden kann, genieße ich momentan bereits die stetig wachsende Vorfreude.