Rucksack richtig einstellen + Backpacking Tipps

Rucksack einstellen - leicht gemacht

Noch viel zu oft lautet die Devise „Rucksack umschnallen und los“. Dieser draufgängerische Ansatz macht sich spätestens am zweiten Tag bemerkbar, wenn der Rücken schmerzt und jeder Schritt zur Qual wird. Dies wäre vermeidbar gewesen – man hätte nur den Rucksack richtig einstellen müssen.

Auch gute Rucksäcke lassen Wanderungen, Trekkingtouren oder Backpacking Urlaube unerträglich werden, wenn der Rücken belastet wird. Die Träger scheuern an den Schultern, das Gewicht zieht dich zurück, du bereust jedes überflüssige Gramm und konzentrierst dich nur auf dein Leiden. Währenddessen ziehen malerische Landschaften und einzigartige Erfahrungen unbemerkt an dir vorbei.

Als wären die kurzfristigen Schmerzen nicht genug, kann ein fehlendes oder falsches Anpassen des Rucksacks auch zu Langzeitschäden der Wirbelsäule führen. Dies lässt sich vermeiden – denn auch im Alter sollte man an Backpacking Trips, Work & Travel Aufenthalte, Trekkingtouren und Wanderungen angenehme Erinnerungen anstatt ständiger schmerzlicher „Souvenirs“ haben.

Deshalb zeigen wir dir hier, wie du deinen Rucksack richtig einstellen kannst. Außerdem geben wir wertvolle Backpacking Tipps – beispielsweise worauf zu achten ist, wenn man den Rucksack richtig packen will.

Wie muss ein Rucksack sitzen?

Zum Anpassen des Rucksackes haben wir ein Video erstellt, welche anschaulich demonstriert, worauf zu achten ist und was vermieden werden sollte:

Nachfolgend zeigen wir noch Schritt für Schritt, wie der Rucksack richtig angepasst wird:

Erster Schritt: Alle Einstellriemen lösen

Ob der Tagesrucksack zum Wandern oder der Trekkingrucksack für längere Touren – um den Rucksack richtig einstellen zu können, müssen zuerst alle Einstellriemen gelöst werden. Unter Einstellriemen versteht man beim Backpack Hüftgurt, Brustgurt, Lastenriemen, Schulterriemen und Stabilisationsriemen. Das Lösen dieser Einstellriemen ermöglicht eine ideale Anpassung an den Körper des Trägers.

1 - Rucksack richtig einstellen - Einstellriemen lösen

Zweiter Schritt: Rucksack Rückenlänge anpassen

Sobald die Einstellriemen gelöst sind, muss die Rucksack Rückenlänge angepasst werden. Hierbei sollte die Auflagefläche mittig über den Schulterblättern aufsitzen. Diese Auflagefläche kann nach Lösen des Klettverschlusses unkompliziert verschoben werden. Für eine möglichst ergonomische (und somit rückenschonende) Lastenverteilung sollte die Rückenlänge weder zu lange, noch zu kurz eingestellt sein. So wird eine Belastung der Wirbelsäule vermieden. Außerdem wird dadurch auch falscher Druck auf die Schultern verringert.

2 - Rucksack anpassen - Rucksack Rückenlänge anpassen

Dritter Schritt: Hüftgurt anpassen

Der Hüftgurt sollte mittig über dem Hüftbein aufliegen. Im Idealfall werden bei einem Rucksack mit Hüftgurt 60-70 % der Last nicht von den Schultern, sondern der Hüfte getragen. Deshalb ist dieser Schritt besonders wichtig, um hohe Rückenbelastung und somit kurzfristige Schmerzen und langfristige Schäden zu vermeiden. Wenn der Hüftgurt auf dem Hüftknochen aufliegt, wird er zur Stabilisierung festgezurrt.

3 - Rucksack mit Hüftgurt einstellen

Vierter Schritt: Schultergurt straff ziehen

Um jedoch nicht das gesamte Gewicht auf der Hüfte zu tragen, sollte diese entlastet werden. Dazu müssen einfach die beiden Schultergurte straff gezogen werden, sodass ein Teil des Gewichtes auf die Schultern verlagert wird.

4 - Rucksack anpassen - Schultergurt straff ziehen

Fünfter Schritt: Brustgurt einstellen

Ein Rucksack mit Brustgurt gewährt zusätzliche Stabilität und die Träger rutschen nicht von den Schultern. Der Brustgurt kann je nach individueller Vorliebe angepasst werden. Dabei sollte dieser fest sitzen, jedoch das Atmen nicht erschweren. So wird man zudem selbst bei schwerer beladenen Backpacks nicht nach hinten gezogen.

5 - Rucksack mit Brustgurt einstellen

Sechster Schritt: Lastenriemen einstellen

Nachdem die Rückenlänge, Hüftgurt, Schultergurt und Brustgurt ergonomisch angepasst wurden, werden die Lastenriemen eingestellt. Der Winkel sollte hierbei zwischen 30° und 60° betragen. So wird eine ideale Lastenverteilung sichergestellt.

6 - Rucksack anpassen - Lastenriemen einstellen

Siebter Schritt: Stabilisationsriemen

Abschließend werden noch die Stabilisationsriemen festgezurrt, um idealen Halt zu gewährleisten.

7 - Rucksack richtig einstellen - Stabilisationsriemen

Rucksack richtig einstellen – Überblick:

Wie packe ich meinen Rucksack? – Backpacking Tipps

Erster Backpacking Tipp: Lastverteilung

Anders als oftmals gedacht sollte das Gewicht nicht „auf dem Rücken“ liegen. Dies kann langfristig zu Wirbelsäulenschäden führen – ganz bestimmt jedoch spätestens am zweiten Tag der Trekkingtour oder Wanderung zu erheblichen Schmerzen. Umso wichtiger ist es, den Backpack richtig zu packen. So sollten ca. 30-40 % der  Last auf den Schultern liegen und die restlichen 60-70 % von der Hüfte getragen werden.

Zweiter Backpacking Tipp: Einstellungen fürs Gelände

Auch das Gelände sollte beim Einstellen des Rucksackes beachtet werden. So bietet sich bei schwierigem Gelände ein straffer Sitz an, um den Backpack möglichst nah am Körper zu haben, während in leichtem Gelände auch ein lockerer Sitz möglich ist. Dies führt zu einem angenehmeren Gang und besserer Belüftung.

Dritter Backpacking Tipp: Rucksack richtig packen

Um den Backpack richtig packen zu können, kommt es vor allem auf die Verteilung des Inhalts an. So wird nicht nur die Wirbelsäule, sondern auch zerbrechliches Gepäck geschont. Das schwerste Gepäck – wie Wasserblase und Zelt – sollte direkt am Rücken getragen werden. Mittelschweres Gepäck – beispielsweise Kleidung, Outdoor Geschirr, Cremes, etc. – kann an der Front des Backpacks gelagert werden. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn der Rucksack mit Frontzugang ausgestattet ist. So kann auch zwischendurch schnell und einfach darauf zugegriffen werden. Großes, leichtes Gepäck – Schlafsack, Isomatte, und so weiter – können am Boden untergebracht werden, da sie meist untertags nicht benötigt werden. Oben kann kleines, leichtes Gepäck verstaut werden, das auch während der Wanderung oder Trekkingtour immer wieder benötigt wird – so zum Beispiel Smartphone, Sonnenbrille und Taschenmesser. Ein weiterer Vorteil davon ist, dass diese leichten Gepäckstücke somit nicht von großen, schweren Gegenständen im Backpack beschädigt werden.

Vierter Backpacking Tipp: Hauptgewicht Verteilung

Doch auch die Verteilung des Gewichtes sollte an das jeweilige Gelände angepasst werden. So bietet sich in schwierigem Gelände eine zentrale Konzentrierung des Gewichtes an. Dadurch liegt der Rucksack näher am Körper an und ist manövrierfähiger. Bei leichtem Gelände kann der Schwerpunkt weiter hoch verlagert werden. Dies ermöglicht eine bessere Belüftung und einen aufrechteren, angenehmeren Gang, da man sich nicht vorbeugen muss.

Hier haben wir die Backpacking Tipps nochmals in Videoform zusammengefasst:

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