Interrail durch Europa – Tag 5: San Sebastian

Begleiten Sie David Bader auf seiner abenteuerlichen Rucksackreise via Interrail durch Europa. Einen Monat lang erkundet und entdeckt er 19 Städte, ausgestattet mit unserem Work & Traveller 75+10-Rucksack und diverser anderer Outdoor Ausrüstung. Nach einer unvergesslichen Zeit in Frankreich treten in Spanien erstmals Probleme auf.

Wetter
Bei der Fahrt nach San Sebastian und während des Aufenthaltes war es bewölkt, doch sehr warm.

Anreise
Ich konnte zum ersten Mal etwas länger schlafen, da mein Zug erst um 10:51 Uhr losfuhr. Ich stand um halb 9 Uhr auf und fuhr um 09:30 Uhr nach Bordeaux, da meine Unterkunft etwas außerhalb – in Libourne – lag. Wie gesagt stieg ich in den Zug um 10:51 Uhr und kam eine Stunde verspätet um 15 Uhr an.
Heute hatte ich zum ersten Mal Pech. Zuerst verpasste ich den Anschlusszug von Irun nach San Sebastian, was zu der Verspätung führte. Als ich dann für Porto eine Schlafzug-Reservierung machen wollte, war natürlich schon alles besetzt. Was sollte ich nun tun?
Ich kaufte mir eine Reservierung bis zu einer Haltestelle, die vor Porto lag. Leider warf mich der Schaffner an dieser Haltestelle aus dem Zug und ich strandete in Vitoria. Durch einen Zufall lernte ich einige nette Leute kennen, die mir halfen, einen Bus nach Lissabon zu organisieren.

Sightseeing
Die Stadt San Sebastian erkundete ich wieder einmal mit einem Sightseeingbus, da dies einen guten Überblick über die Stadt und Möglichkeiten zum Fotografieren gibt und außerdem meine Füße schont. Ganz im Kontrast zu den französischen Städten waren die Gebäude von San Sebastian nicht so alt, da die Stadt durch Kriege einige Male abgebrannt ist.

Ein weiterer großer Unterschied war, dass Donostia (der baskische Name der Stadt) eine Küstenstadt ist und somit von Mauern und Stränden geprägt ist.
Mit dem Bus bewegten wir uns durch die Altstadt, an der Küste entlang und auf einen kleinen Hügel, von wo aus man einen prächtigen Blick auf die Stadt hatte.
Doch San Sebastian bietet noch viel mehr, vor der Stadt liegen zwei kleine Inseln. Die eine Insel diente in Zeiten von Epedemien als Lazarett, um die Erkrankten in Quarantäne zu geben und ein Ausbreiten von Krankheiten zu verhindern. Auf der zweiten Insel befindet sich eine Jesus-Statue, die die Einwohner der Stadt beschützen soll.
Eine weiteres bemerkenswertes Detail der Stadt ist, dass einige Balkone der Gebäuden rund um einen großen Platz, welcher heute als Gartenanlage dient, nummeriert sind. Diese Balkone dienten vor langer Zeit als Logen für die Adeligen, denn auf dem Platz wurden Stierkämpfe ausgetragen, die heutzutage – Gott sei Dank! – Geschichte sind.
Der Fluss Urumea ibaia mündet hier in das Meer, was für die Menschen vor Jahrhunderten in San Sebastian ein willkommener Segen war. Es war eine wichtige Anlaufstelle für die Schifffahrt, den Handel und den Schiffsbau.

Résumé
Es ist schön, die Stadt und ihre Geschichte kennengelernt zu haben, jedoch haben mich die französischen Städte mehr beeindruckt. Vielleicht auch, weil heute nicht alles reibungslos funktionierte.
Trotz des Missgeschickes, an dem ich zu Beginn fast verzweifelte, konnte ich viel Positives aus dieser Situation mitnehmen. Zum einen, dass man nie alleine ist und immer jemand hilft. Zum anderen muss man die Zähne zusammenbeißen und darf nicht aufgeben.
Am Busbahnhof war es mit meinen Rettern auch sehr lustig und die Stadt Vitoria war sehr sehenswert.

 

Morgen geht es weiter nach Lissabon.