Trekkingtour durch Island – the Place to go for the Broken-Hearted

Auf ihrer herbstlichen, elftägigen Trekking Reise durch Island erkundete Theresa das Land aus Feuer und Eis und begegnete unzähligen Schafen, Gletschern, Geysiren, Vulkanen und Abenteuern – zudem natürlich Elfen und Trollen. Dabei war sie mit einer selbstaufblasbaren Isomatte, einem praktischen Tagesrucksack und schnelltrocknenden Mikrofaserhandtüchern ausgestattet. Lesen Sie hier ihren Reisebericht. 

Suche das Glück nicht mit dem Fernrohr.
– isländisches Sprichwort

Abenteuer Trekking zwischen Eyjafjallajökull und Myrdalsjökull

Trekking Tour Laugavegur

Diese magische Insel aus Feuer und Eis inmitten des eiskalten Nordatlantiks ist nicht umsonst das Zuhause von Elfen und Trollen. Riesige Gletscherflächen, tosende Wasserfälle, erstarrte Lavaströme und die endlose, menschenleere Wüste des Inselinneren prägen die Mystik Islands. Ein kurzer Bericht…

Am Flughafen in Reykjavik, der sich nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 und dem damit verbundenen anschließenden Tourismusboom stark weiterentwickelt hat, erwartet mich aufgrund des herannahenden Wintereinbruchs zwar nicht das übliche Menschengewusel, dafür aber leider auch kein Gepäck. Ausgerüstet mit einem Iceland-Air Toilet-Kid und – um es den Einheimischen gleichzutun – einer Flasche Rotwein aus dem Duty-Free mache ich mich auf den Weg in meine Unterkunft in Reykjavik.

Am Morgen darauf treffe ich mich um 06:00 Uhr mit unserer isländischen Tourbegleitung Iris und meinen – im Gegensatz zu mir – top ausgerüsteten Wandergefährten der kommenden Tage. Schuhe (ich bin ein ewiger Optimist und habe auch die eingepackt), Regenjacke und Regenhose, sowie einen Schlafsack kann ich mir kurzfristig von Iris leihen. Ein Bus bringt uns über Stock und Stein nach Landmannalaugar, “die warmen Quellen der Leute vom Land“. Von hier aus starten wir – ich mit meinem provisorischen Outfit sowie meiner an einer Raststätte erworbenen Wollmütze und den dazugehörigen, handgemachten Fäustlingen – endlich unseren Trek.

Atemberaubende Landschaften Islands mit wechselhaftem Wetter

Liparitberge in allen Farbschattierungen, Ströme von tiefschwarzem Obsidian und die weißen Kuppen der größten isländischen Gletscher prägen das Landschaftsbild.

Der Wind ist unser ständiger Begleiter. Gemeinsam mit dem vorherrschenden, wechselhaften Wetter der Insel macht er die Wanderungen zwar spannend, zum Teil aber auch schwierig. Auf 1100 m erwartet uns am nächsten Morgen der erste Schnee. Die „angezuckerten“ geothermalen Felder und Eishöhlen bestimmen den Vormittag.

Winterliches Trekking von Hrafntinnusker nach Alftavatn

Wir verlieren nach und nach an Höhe und auch das Wetter ist gen Nachmittag wieder auf unserer Seite. Wir durchqueren das „Fjallabak“-Gebiet. Was wir sehen, sind – so zumindest habe ich sie mir immer vorgestellt – die “misty mountains“! Grüne Hügel, durchzogen von schwarzem Sand, in weiter Ferne ein blau-glitzernder See, unser nächstes Ziel – Alftavatn.

Misty Mountains

Dank dem gemütlichen Trek Bed von outdoorer (das ich dann witziger- und glücklicherweise im Handgepäck hatte), habe ich nicht nur das eigene Bett weniger vermissen müssen, auch das tägliche Yoga-Training kam nicht zu kurz.

Yoga und Outdoor Aktivitäten in Island

Lammeintopf und Opal

Bei Lammeintopf und Rotwein (dem Duty-free sei Dank) konnten wir die ersten Tage unserer Trekkingtour dann bei isländischen Sagen und Märchen ausklingen lassen. Auch den nächsten Tag starteten wir mit nass-kaltem Wetter. Ein Einheimischer erzählte mir ganz stolz, es wäre möglich, alle vier Jahreszeiten in nur 15 Minuten zu erleben – only in Iceland! Er sollte Recht behalten.

Wo ein Fluss ist, ist nicht immer eine Brücke. Das Durchqueren dieser eiskalten Gewässer war für mich – der Gepäcklosen- “kneipen auf höchstem Niveau“. Während die anderen sich noch ihre mitgebrachten “Rivershoes“ anzogen, erwartete mich am anderen Ende dafür immer bereits der erste Schluck Opal (Schnaps mit Lakritze) zur Belohnung. Dank dem super kompakten Mini-Reisehandtuch von outdoorer, das ich immer mitführe, waren meine Füße auch schnell wieder trocken.

Island – Land aus Feuer und Eis … und Sand

Auf dem Weg nach Botnar verbrachten wir den gesamten Nachmittag in der sogenannten „Sandbox“, einer kargen Szenerie aus – wie ja auch der Name schon verrät – Sand und noch mehr Sand! Die Aussicht auf die beiden Gletscher Eyjafjallajökull und Myrdalsjökull, denen wir uns nun näherten, war wirklich spektakulär.

Trek durch die Sandbox

BotanaramNachdem wir die “Sandbox“ hinter uns gelassen und sich Botnar am nächsten Tag mit einem der schönsten Regenbögen aller Zeiten – und überhaupt! – verabschiedet hatte, näherten wir uns wieder dem Gebiet des Vulkans „Katla“. Der Name bedeutet “evil woman“ bzw. “das böse Weib“ und gemeinsam mit dem Hekla ist er einer der am meist gefürchtetsten Vulkane in Island. When it blows you really don’t wanna be around – so die Einheimischen. Aus Sicherheitsgründen studieren wir den Evakuierungsplan im Falle eines Ausbruchs genau, bevor wir uns in seine Nähe wagen.

Vulkan Evakuationsplan

Magischer Thorsmörk – beliebte Trekkingtour

Auf dem Weg nach Thorsmörk finden wir nicht nur eine ganze Menge Blaubeeren, sondern endlich auch den ein oder anderen Baum. Es gibt nicht mehr sonderlich viele Bäume auf der Insel, wobei die Isländer diese nach und nach wieder anpflanzen. Gegen Ende des Tages und nach weiteren Flussdurchquerungen durchstreifen wir dann den berühmten „Forest of Thor“, kurz bevor wir Thorsmörk und somit das Ende des Laugavegur-Treks erreichen. Thorsmörk ist ein magischer Ort…

 

elfen-kathedrale-in-thorsmoerkPolarfüchse und natürlich auch Elfen fühlen sich hier mehr als wohl. Letztere haben nicht unweit eine Kathedrale errichtet. Die Elfen-Kathedrale wurde eine Zeit lang auch für Hochzeiten (insgesamt zwei) genutzt. Nachdem keines der beiden Paare am darauf folgenden Tag noch miteinander verheiratet sein wollte und sich solche Dinge in Island verblüffend schnell herumsprechen, nehmen die Isländer mittlerweile jedoch Abstand von Festivitäten rund um diese imposante heilige Stätte.

Fordernder Wanderweg Fimmvörduhals

Ausgehend von Thorsmörk hat man unzählige Wandermöglichkeiten, darunter der berühmte Trek „Fimmvörðuháls“, der über die gefürchtete Katzenwirbelsäule – „Kattarhryggur“ – vorbei an majestätischen Schluchten und über frische Lavafelder zu den beiden Kratern Modi und Magni hinaufführt, die noch heiß vom letzten Ausbruch im Jahr 2010 aus einer weiten Schneedecke herausragen. Ca. 20 cm unter der Oberfläche dieser beiden Krater ist das Gestein noch so heiß, dass man sich ohne weiteres sein Frühstücksei darauf braten könnte. Isländer kamen damals von weit her, um den Ausbruch aus nächster Nähe zu bestaunen. Nach einem turbulenten Aufstieg und “klatschnass“ genießen wir auf unserem Rückweg die atemberaubende Landschaft des Thorsmörk Tals. Die Tagestour war eine meiner Island-Highlights. Man sollte aber wirklich nicht ohne ausreichenden Regenschutz und Wechselkleidung losziehen.

Wir genießen auch unseren letzten Tag in Thorsmörk – ich ausnahmsweise sogar in der eigenen Kleidung (mein Gepäck wurde gefunden und vorbeigebracht) – und erkunden die Umgebung über verschiedenste kürzere „Hikes“ bevor ein Bus uns gen Abend zurück nach Reykjavik bringt. Die Fahrt geht mitten durchs Gelände und natürlich mitten durchs Gewässer.

Bei einem wohlverdienten Absacker in Reykjavik lassen wir die Bilder und Geschichten der letzten Tage Revue passieren. Den Rest meiner Reise verbringe ich sehr gemütlich in der Umgebung der Hauptstadt. Außerdem mache ich einen Abstecher auf die Westman Islands, die ich auch in jedem Fall weiterempfehlen kann.

Erfahrungen der Islandreise

Island ist ein traumhaft schönes Fleckchen Erde. Die Menschen dort sind offen, kulturell sowie musikalisch begeistert und immer hilfsbereit. Ich verabschiede mich am Donnerstag um 00:30 schweren, aber andererseits auch leichten Herzens mit einem sogenannten „Fischflug“ und weiß schon jetzt, dass ich irgendwann zurückkehren und den Rest der Insel erkunden will. Bis dahin muss ich mich wohl damit begnügen „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ anzusehen, SigurRós zu hören und in Erinnerungen an meine Trekkingtour zu schwelgen.

Fähre zu den Westman Islands