Day 1 & 2: Reise alleine und du wirst niemals alleine sein…
Am 07.01.2016 war es endlich soweit ─ der große Tag der Abreise. First stop: Amman, Jordanien.
Doch gleich zu Beginn beim Check-in das erste Problem… und das, obwohl meine Reise nicht einmal richtig angefangen hat! Die Fluggesellschaft wollte mich nicht mitnehmen, da ich nur ein One-Way-Ticket gekauft hab. Jetzt muss man wissen, dass man als Tourist in Malaysia ein kostenloses Drei-Monats-Visa erhält, die Regierung aber EVENTUELL bei der Einreise einen Beweis verlangen könnte, dass man das Land nach diesen drei Monaten tatsächlich verlässt. Tja und soweit war ich eben mit meiner Planung noch nicht… diesen Punkt wollte ich erst vor Ort abarbeiten. Der Fluggesellschaft ist das Risiko zu groß, da sie bei Nicht-Einlass in das Land, für einen Rückflug sorgen müssen und auf den Kosten sitzen bleiben.
War mein Jahr schon wieder vorbei, bevor es überhaupt begonnen hat? Natürlich nicht, denn durch so etwas lasse ich mich natürlich nicht abschrecken; also schnell online ein Ticket für nach Singapur gebucht und vorgelegt. Witzigerweise machte ich durch diesen Zwischenfall gleich meine erste Bekanntschaft auf dieser Reise. Stefan und seine Freundin hatten nämlich zunächst das gleiche Problem.
Zum Flug sowie den Zwischenstopp in Jordanien gibt es, abgesehen davon, dass scheinbar niemand nach Jordanien fliegen möchte (gerade mal 20 Passagiere im ganzen Flieger!), wenig zu berichten.
Bis Montag werde ich zunächst etwas Großstadt-Luft in Kuala Lumpur schnuppern, Freunde treffen und letzte Besorgungen machen, bevor es für mich nach Kampar weiter geht.
→ Tipp: Wer in Kuala Lumpur ein Hostel sucht, einfach mal nach Chinatown fahren dort findet man eine riesige Auswahl an Hostels (z.B. Travel Hub Guesthouse) und dort trifft man natürlich viele verschiedene Individuen, welche auch gerade auf der Reise ihres Lebens sind.
Day 3 & 4: Vom Großstadtleben U(e)ber Klettern bis zu alten Freunden, alles dreht sich um makan
Mein erstes Wochenende in Malaysia war schnell verplant. Denn es galt alte Freunde wieder zu treffen. Doch zuerst musste noch ein Moskitonetz her für meine späteren Abenteuer. Also wurde kurzerhand mein alter Freund Google nach einem Outdoorshop befragt. Nach einer kurzen Zugfahrt und einem ca. 20-minütigen Spaziergang war mein Ziel auch schon erreicht. Und genau dieses Handeln bescherte mir verwirrte Blicke der Einheimischen. Denn warum zum Teufel laufen bei dieser Hitze? Jeder nutzt Bus, Taxi oder am besten noch das eigene Auto um der Hitze mit vollaufgedrehter Klimaanlage zu entkommen. Das kann nur ein Auswärtiger sein, der einen solchen Marsch auf sich nimmt, anstatt auf ein Taxi zurück zu greifen.
Zurück von meiner „Shoppingtour“ fiel die Frage: „Hello my friend. What do you want to have for makan?“ Und das sollte nicht das letzte Mal sein, dass ich diese Frage heute höre. Doch was bedeutet denn dieses „makan“ denn überhaupt? Makan ist ein Wort aus dem Malaysischen und bedeutet „Essen“. Und genau darum geht es hier in Malaysia eigentlich rund um die Uhr!
Nach einem ausgiebigen Mittagessen mit Ernest, einem Freund den ich vor zwei Jahren während eines Fremdpraktikums in Malaysia kennenlernen durfte (dazu aber ein anderes Mal mehr), ging es dann zunächst zurück zum Hostel. Schließlich sollte man ja dem Körper auch mal eine Ruhephase gönnen lah*.
*Nein, ich bin hier weder auf der Tastatur eingeschlafen, noch bin ich betrunken. Der Begriff lah wird in Malaysia als Lückenfüller, Satzende oder einfach wenn einem danach ist genutzt. So don’t worry lah, everything is fine!Der Tag endete, wie sollte es anders sein mit einem Essen. Dieses Mal mit alten Bekannten der Familie, aus unserer Zeit in Singapur.
Bei dem ganzen Essen ist vielleicht die Reise, die ich hier mache, nicht eine zu mir selbst, sondern eine zum persönlichen Maximal-Gewicht.
Den darauf folgenden Tag wollte ich natürlich nicht mit rumsitzen vergeuden, also beschloss ich bereits abends zuvor, dass der Sonntag genutzt werden sollte um einem weiteren Ziel von mir ein Schritt näher zu kommen: Klettern am Felsen in Malaysia und Umgebung. Dazu benötige ich aber eine Kletterpartnerin bzw. einen Kletterpartner und am besten jemanden der hier in der Gegend einige Kletterspots kennt. Wo findet man solche verrückte Menschen? Klar: im nächsten Kletterzentrum und hier kommt Uber ins Spiel. Denn die nächstgelegene Kletterhalle (im 5. Stock eines Einkaufszentrum, nur so am Rande) lag gerade mal 16 Minuten via Auto entfernt, aber bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel wäre ich mindestens 1 1/2 Stunden unterwegs. Beim Frühstück im Hostel bekam ich dann den Tipp: Uber… Ja, hier ist Uber erlaubt! Und auch normale Taxis werden weiterhin genutzt. Es kann also beides geben, Deutschland! Wer jetzt etwas verwirrt ist der sollte mal kurz folgende Begriffe googeln „Uber Taxi Deutschland“ und weiß dann sicher schnell um was es geht.
Nach einigen Stunden in der Kletterhalle konnte ich zwar keinen Kletterpartner finden, aber war dennoch glücklich und ausgepowert. Und wer weiß vielleicht meldet sich jemand auf die Kontaktanzeige, die ich dort hinterlassen habe… wir werden sehen.
Der Tag war aber natürlich noch kein vollendeter Tag in Malaysia ohne makan. Dieses Mal traf ich mich zunächst mit einem Bekannten aus Deutschland. Klaus und seine Familie führten mich zu einem außerordentlich leckerem indischen Restaurant.
Nach leckerem Essen, zwei Bierchen und einem netten Plausch machte ich mich dann via Taxi wieder zurück auf den Weg nach Chinatown, denn ein weiteres Treffen stand auf dem Plan. Shanti, eine weitere Person, die ich bei meinem letzten Fremdpraktikum kennenlernen durfte, erwartete mich mit ihren Freunden in der bekannten Reggae Bar mitten im Herzen von Chinatown.PS: Shanti ihr Bruder (3. Person von links) spielt in der ersten malaysischen Fußball-Liga. Er hat gesagt er würde auch gerne mal für einen deutschen Verein spielen. Vielleicht liest ja der ein oder andere Vereins-Scout gerade meinen Blog :-).
Erschöpft, aber dennoch zufrieden fiel ich ins Bett. Meine Nacht würde kurz werden, denn bereits um 7:00 Uhr morgens fährt der Zug Richtung Kampar (meinem nächsten Reiseziel) und ich hatte meinen Backpack noch nicht zur Weiterreise gepackt…