Day 5: Back to the roots oder manchmal ist weniger eben doch mehr…
Es ist 5:00 Uhr und mein Wecker weckt mich mit einem sanften „Tüdeletü“. Ich schleiche mich auf Zehenspitzen aus dem 8-Bett Dorm; erstmal eine kalte Dusche, um wach zu werden. Ich fühle mich wie ein Ninja, als ich Stück für Stück meinen Kram aus dem Dorm schaffe, um im Flur meinen Backpack zu packen. Ob ich als Ninja überzeugen konnte oder ob die anderen mich eher als Elefanten im Porzellanladen wahrgenommen haben, kann ich an dieser Stelle leider nicht beantworten.
Backpack, Tagesrucksack, eine Einkaufstasche gefüllt mit Dosentunfisch und anderen Konserven, welche ich am Vortag besorgt habe. Okay ich bin bereit. Wie ein unter Altersschwäche leidender Esel mach ich mich auf den Weg zum Bahnhof und überlege mir wo ich für meine folgenden Etappen am geschicktesten Sachen deponieren kann, um nicht ständig wie eine Schnecke ihr ganzen Haus mitschleppen zu müssen.
Abfahrt 07:00 Uhr Richtung Ipoh steht auf meinem Ticket, welches mir Shanti am Abend zuvor freundlicherweise ausgedruckt hat. Aber wie sollte es natürlich anders sein: auch hierzulande hat es die Bahn nicht so mit den Uhrzeiten, denn mein Zug fährt nicht wie im Internet beschrieben um 07:00 Uhr sondern „planmäßig“ erst um 07:15 Uhr, fast wäre ich also in den falschen Zug gesprungen… Aber was soll’s, take it easy lah!
Nach 3 1/2 Stunden, welche ich eigentlich in einem dauerhaften Snooze-Modus verbracht hab, war ich dann endlich da… Kampar im Staat Perak. Vom Bahnhof ging es dann weiter mit einer Mitfahrgelegenheit von Malaysian Care (eine soziale Einrichtung in Malaysia, welche auch die Farm leitet, in der ich die nächsten Wochen verbringen werde). Ich hatte bereites vor zwei Jahren das Vergnügen im Zuge meines Fremdpraktikums mit Malaysian Care zusammenzuarbeiten. Für mehr Informationen zu Malaysian Care einfach mal deren Website checken. Und nein ich bin weder Missionar oder ein streng gläubiger Mensch, denn auch als neutrale nicht christlich erzogene Person kann man hier helfen ;-).
Die Farm namens Ladang MCare (Ladang = Farm) liegt 10 km entfernt von der nächsten Kleinstadt namens Chenderiang und dient als Ausbildungs- und Fortbildungszentrum für die Orang Asli (die Ureinwohner Malaysias) um ihnen eine finanzielle Unabhängigkeit z.B. durch Anbau von Bioprodukten zu ermöglichen. Tja und was soll ich sagen, meine Ankunft war mehr als herzlich und es ist einfach schön wieder hier zu sein. Bei meinem Glück war der leitende Pfarrer gerade auch zu Besuch und lud alle dann zum gemeinsamen Abendessen mit anschließendem Kinobesuch (Ipman 3, falls es dem ein oder anderen Kung-Fu Fan etwas sagt) ein.
→ Tipp: Falls jemand mal in Kampar sein sollte, unbedingt Claypot chicken rice probieren!
Ich würde mal sagen ein guter Start. Bin gespannt, wie es hier auf Ladang MCare weiter geht!