Backpacker Reisen – Plane deine Reise je nach Schwerpunkt

Vorstellungen, wie eine perfekte Reise aussieht, gibt es viele: Manche denken an einen all-inclusive Strandurlaub im 5-Sterne Resort, andere wiederum an einen Roadtrip durchs das eigene Land oder durch benachbarte Staaten, an einen Kurzurlaub übers Wochenende zum Sightseeing oder einen mehrwöchigen Shopping-Urlaub in einer der angesagtesten Metropolen der Welt. All diese Reisearten unterschieden sich jedoch grundlegend von jener, auf die wir hier näher eingehen wollen: dem Backpacking!

Auf Backpacking Reise

Was ist ein Backpacker?

Jemand, der mit seinem Rucksack loszieht, wird als Rucksacktourist oder Backpacker bezeichnet und reist meist nicht nur für kurze Zeit zum Entspannen, Abschalten und Kennenlernen von neuen Orten, sondern vereint noch vieles mehr. Backpacker sind normalerweise Individualreisende, die sich gerne länger an einem Ort aufhalten, um die Kultur und Leute dort kennen- und verstehen zu lernen und später wieder weiterziehen. Vor allem Rucksacktouristen, die allein unterwegs sind, lernen gerne andere Reisende kennen.

Bei vielen Backpacker Trips steht nicht von vorneherein fest, wie der genaue Reiseverlauf aussieht. Weder die Länge noch die exakte Route und Verweildauer an den einzelnen Orten sind durchgeplant. Denn es hat einen besonderen Kick und gibt ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit, wenn man einfach loszieht und nicht weiß, wann man wieder nach Hause zurückkehrt und immer wieder neu entscheiden kann, wie man den nächsten Tag, die nächste Woche oder den nächsten Monat gestalten möchte. Aber ein kleiner Tipp am Rande: Gerade bei deiner ersten Backpacker Reise solltest du es nicht mit dem „Nicht-Planen“ übertreiben. Zumindest Infos zu den Einreisebestimmungen, zum Visum und den örtlichen Gegebenheiten solltest du vorab recherchieren. Bist du gut informiert, kannst du auch zielgerichtet packen – was sich im Endeffekt stark auf das Gewicht deines Rucksacks niederschlägt. Ebenso sind manche Impfungen und eine Reisekrankenversicherung wichtig.

Viele Rucksacktouristen reisen mit beschränktem Budget, das sie für eine längere Reise angespart haben. Die Devise lautet: Je länger man auskommt, desto länger kann man reisen. Aus diesem Grund wird auf die Verwendung von günstigen Verkehrsmitteln und die Übernachtung in günstigen Unterkünften, wie zum Beispiel in Hostels oder bei Einheimischen mittels Couchsurfing, zurückgegriffen. Aber neben den sogenannten Budgetpackern gibt es auch andere Backpackingarten: beispielsweise die Flashpacker und Poshpacker, welche in mittlerer bis gehobener Budgetklasse unterwegs sind.

Unabhängig von der Höhe des Budgets, sondern unterteilt nach der Art der Backpacking Reisen und der Art der Einnahmen, gibt es beispielsweise folgende drei Gruppen an Backpackern:

Der Work & Traveller

Beim klassischen Work & Travel Aufenthalt bzw. für Working Holiday beantragt man ein Visum für ein Land, welches für einen Zeitraum von 6 Monaten bis hin zu zwei Jahren zum Arbeiten in eben diesem Land berechtigt. Wie eine Work & Travel Reise genau verläuft, ist jedem selbst überlassen. Man kann beispielsweise die Hälfte der Zeit arbeiten, sich Geld ansparen und dann die zweite Hälfte des Aufenthalts durch das Land und benachbarte Länder reisen. Viele arbeiten zum Beispiel in Australien und machen einen Abstecher nach Neuseeland. Eine weitere Variante ist, an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten während der Aufenthaltsberechtigung zu arbeiten. Egal, wofür man sich entscheidet, es besteht jederzeit die Möglichkeit Geld zu verdienen, daher muss man nicht heim, sobald das Budget aus ist, sondern erst, wenn das Visum abläuft – oder man reist weiter ins nächste Land.

Backpacking Trip - Work & TravelDer durch mehrere Länder reisende Backpacker

Im Mittelpunkt steht das Backpacken an sich. Zu reisen, neue Kulturen kennenzulernen, sich mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden auszutauschen, den Horizont zu erweitern, Abenteuer zu erleben und einfach einer ganz besonderen Philosophie nachzugehen – ohne dabei die ganze Umrundung der Welt in Angriff zu nehmen oder einen großen Teil der Zeit mit Arbeiten zu verbringen. Oft haben Rucksacktouristen, die kein Working Holiday Visum haben, ein vorher angespartes Budget und helfen bei Gelegenheit – in Ländern außerhalb Europas, in denen sie keine Arbeitsberechtigung haben – auf Farmen oder in Herbergen mit, um die tägliche Arbeit zu verrichten. Im Gegenzug dafür erhalten sie Kost und Logis. In Ländern mit Arbeitsberechtigung ist natürlich auch ein Jobben gegen Entgelt möglich. Der Zeitraum ist dabei nicht definierbar, denn dieser kann von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren reichen und für manche ist Backpacking sogar ein Lebensstil. Wie oben schon erwähnt, liegt der Vorteil gegenüber einer Weltreise darin, dass man bei gleicher Reisedauer tiefer in einzelne Länder bzw. Kontinente eintauchen kann.

Backpacking Reisen an verschiedene Orte der WeltDer Weltenbummler

Jemand, der sich auf Weltreise befindet, möchte in ein paar Monaten bis Jahren viele Länder und Kontinente besuchen. So können zahlreiche Erfahrungen und unterschiedlichste Eindrücke gesammelt werden. Da man die ganze Welt umrundet (oder zumindest einen Teil), fallen wahrscheinlich höhere Flugkosten als bei den beiden anderen vorgestellten Backpacker-Reisetypen an. Dafür wird man auch unterschiedlichere Eindrücke sammeln.

Natürlich kann man Backpacker in keine Schubladen stecken und ganz eindeutig abgrenzen. In vielen Fällen handelt es sich beim Reisen mit Rucksack um eine Mischform. Doch genau diese Einteilung ist hilfreich, um die Planung möglichst präzise zu gestalten. Denn abhängig davon, ob man ständig von Ort zu Ort reist oder auch mal länger wo bleibt, den Aufenthaltsorten, den geplanten Aktivitäten und vielem mehr stellt man seine Ausrüstung und Route zusammen – natürlich auch abhängig vom Budget.Backpacking Tour um die Welt

1. Backpacker Tipps zu Rucksack & Kleidung

Der Rucksack eines Backpackers wird zu seinem treuesten Begleiter. Während andere Reisende kommen und gehen, begleitet der Ranzen einen über die gesamte Reisedauer hinweg. Deswegen ist es sehr wichtig, dass du beim Rucksackkauf auf die richtige Qualität achtest. Neben der passenden Größe, einem ergonomischen und verstellbaren Tragesystem und einer praktischen Aufteilung der Fächer ist ein Rucksack mit Frontzugriff überaus praktisch, da man auf den Inhalt quasi wie bei einem Koffer zugreifen kann. Wenn man längere Zeit unterwegs ist, wird es nämlich irgendwann sehr, sehr nervig, immer in einem Backpack herumzukramen, der nur von oben geöffnet werden kann und in den man beim besten Willen nicht hineinsieht. Denn auch auf einer Reise muss ein bisschen Ordnung und eine Übersicht gegeben sein, ohne den Rucksack jedes Mal komplett auszuräumen (dabei helfen übrigens auch Packwürfel).

Welches Gepäck und vor allem welche Kleidung du nun in den Rucksack gibst, hängt stark von deiner Reiseart ab. Für das Arbeiten auf einer Farm benötigst du Arbeitskleidung und zusätzlich für die Freizeit Alltagskleidung. Reist du um die Welt, wirst du wahrscheinlich Kleidung für alle Jahreszeiten und Klimaregionen benötigen – von der dicken Winterjacke bis zum ärmellosen T-Shirt. Das ist natürlich auch beim Work & Travelling in einem Land mit verschiedenen Jahreszeiten möglich. Aber selbstverständlich kann es auch sein, dass du nur leichte Kleidung benötigst, wenn du dich ständig in tropischen Gebieten aufhältst oder die Klimazonen so wechselst, dass du immer dort bist, wo es gerade warm ist.

Wenn du nur gelegentlich den Ort wechselst, wird dir zwar auch ein möglichst leichter Rucksack lieber sein, doch vor allem wenn du dich viel mit deinem Backpack fortbewegst, wirst du einen gut und leicht gepackten Rucksack zu schätzen wissen.

Bedenke bei der Kleidung auch, dass du nicht alles von zu Hause mitnehmen musst. Egal, wo du dich befindest: Es wird immer die Option geben, im Notfall etwas nachzukaufen oder aber mit anderen Reisenden Kleidung zu tauschen.

2. Backpacker Tipps zur Ausrüstung

Neben der Standardausrüstung – wie Kleidung und Hygieneartikel – wirst du abhängig von Region, Reisegestaltung und Aufenthaltsdauer auch noch andere Artikel benötigen.

Befindest du dich beispielsweise langfristig in einem Gebiet ohne Trinkwasser, so erweist sich ein mitgebrachter Wasserfilter als besonders praktisch und nachhaltig ist dieser auch. Durchquerst du solch ein Gebiet nur, wird dir kurzfristig wahrscheinlich auch das Wasser vom Geschäft reichen.

Wenn du dich viel in Bussen, als Beifahrer oder in Flugzeugen fortbewegst, bietet ein Nackenkissen besonderen Komfort. Um Klimaanlagen und kalten Nächten entgegenzuwirken, kannst du auch eine dünne, klein faltbare Decke mitnehmen.

Sind deine Reiseziele besonders für Diebstähle bekannt, solltest du dein Geld in einem Geldgürtel verstauen und möglichst immer alle Wertgegenstände sicher verwahrt lassen.

In tropischen Gebieten wirst du Mückenspray benötigen und wenn du viel im Freien bist, eine Sonnencreme.

Die Liste lässt sich wohl endlos fortführen, um alle Eventualitäten abzudecken, doch damit erhältst du schon einmal einen guten Eindruck, worauf du beim Packen achten solltest. Mach dir einfach vorab Gedanken: Wo geht es hin? Wie lange und zu welcher Jahreszeit bist du dort? Was wirst du vor Ort machen? Wie und wie oft bewegst du dich fort? Was sind die lokalen Gegebenheiten? Dann bist du bestimmt gut vorbereitet für dein Abenteuer!

3. Backpacker Tipps zur Route und Budgetverteilung

Abhängig davon, ob du ein eher großes oder kleines Budget angespart hast, ob du während Backpackertouren etwas dazuverdienen kannst und wie viel du täglich zum Leben brauchst, wird sich deine Reiseroute in Grenzen halten oder ausdehnen lassen.

Aus Erfahrungen vieler Reisender geht hervor, dass vor allem Mobilität teuer ist – auch in vergleichsweisen günstigen Ländern – außer man trampt.

Daher sollte man in der Routen- und Budgetplanung nicht nur die Einnahmequellen und Arbeitsstellen, welche Kost und Logis vergüten, mit einplanen, sondern auch wie lange man sich an den einzelnen Orten ungefähr aufhalten will und wie man sich fortbewegen wird. Ein Flug kostet beispielsweise normalerweise mehr als eine Busticket.

Um während der gesamten Reise einen Überblick zu behalten und besser planen zu können, kann man sich ein Tagesbudget festlegen, an dem man sich orientiert.

Bevor du in ein Land einreist, solltest du auch die aktuelle Sicherheitslage checken und überprüfen, wie es möglich ist, dort hinzukommen. Denn nicht immer sind alle Straßen, die auf der Karte eingezeichnet sind, auch sicher befahrbar – beispielsweise der Dschungel zwischen Panama und Kolumbien.

Backpacking Route

Wir hoffen, mit diesem Guide konnten wir dir eine kleine Hilfestellung geben, worauf du – je nach Schwerpunkt deiner Reise – bei der Vorbereitung achten solltest und wünschen dir schon jetzt viele unvergessliche Momente auf deiner ersten / nächsten Backpacking Reise!

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