Atemberaubende Küsten, türkisblaues Meer, üppig-grüne Regenwälder, duftende Eukalyptusbäume, rotes Outback u.v.m.: Australien – unsere Dreamtime-Story.
AUSTRALIA
Australien – unsere Dreamtime-Story
Atemberaubende Küsten, eindrucksvolle Wüstenlandschaften, üppig-grüne Regenwälder, vertrocknetes Buschland, türkisblaues Meer, ausgetrocknetes Flussbett, duftende Eukalyptusbäume, abgebrannte Wälder, schroffe Felsen, kühle Tropfsteinhöhlen, bunte Korallenriffe, weiße Salzseen, bunte Flora, exotische Fauna, endlose Weiten, menschenleeres Outback, pulsierende Städte, einsame Strände, endlose Highways, wundervoller Sternenhimmel, glitzernde Skyline, beschauliche Dörfer, gigantische Millionenmetropolen,…
Saftig und grün vs. kahl und ausgedörrt, Weite vs. Enge, Stille vs. Lärm, menschenleer vs. überrannt, liebenswerte vs. lebensbedrohlich-giftige Tierwelt,…
Links- statt Rechtsverkehr und australischer Sommer anstelle österreichischen Winters.
Während an der australischen Nordküste feucht-tropische Temperaturen herrschen, brennt im roten Zentrum die Sonne erbarmungslos auf den trockenen Wüstenboden. In Westaustralien toben Waldbrände. Zur gleichen Zeit regnet es in Sydney. Adelaide meldet Sonnenschein, Melbourne hingegen bewölkt und 26° Celsius. Für die Ostküste gilt eine Orkanwarnung und in Tasmanien kündigt der Wetterbericht Schnee an.
Uhrenvergleich: 03:00 pm in Perth, 04:30 pm in Darwin, 05:00 pm in Brisbane, 05:30 pm in Adelaide, 06:00 pm in Melbourne, Canberra, Sydney und Hobart.
Die rote Farbe steht für die Erde, schwarz für die Schöpfungsgeschichte, der gelbe Kreis in der Mitte symbolisiert die Sonne – die dreifreifarbige Fahne der Aborigines, der Ureinwohner Australiens.
Blauer Hintergrund, Union Jack im linken oberen Eck, darunter ein weißer, großer, siebenzackiger Stern („Commonwealth Star“) und das Sternbild „Kreuz des Südens“ – The Commonwealth of Australia, Australiens Nationalflagge.
All das ist Australien, der faszinierende rote Kontinent am „anderen Ende der Welt“. Ein Land voller Gegensätze sowie enormer Vielfalt liegt vor uns, wartet darauf entdeckt zu werden. Unsere Traumgeschichte kann beginnen…
Unser „Aussie“-Roadtrip
Ich denke, es gibt nur wenige Reisearten die so oder ähnlich intensiv sind wie ein Roadtrip. Man ist stundenlang „on the road“, auf engsten Raum zusammen in einem Auto. Man gibt seinem fahrbaren Untersatz einen Namen, ist ihm dankbar für jeden pannenfreien Abschnitt. Man hat viel Zeit zum Reden, aber auch viele Momente zum Nachdenken. Man wird von der vorbeiziehenden Landschaft müde, aber zugleich auch hellwach. Man sieht und erlebt sehr viel. Man kann jederzeit abbiegen, umkehren, stoppen oder doch weiterfahren. Man ist frei und flexibel und kann dorthin wonach einem gerade der Sinn steht.
Was natürlich nicht fehlen darf ist Musik und zwar absolut geniale und in voller Lautstärke. Unser iPod arbeitet auf Hochtouren, die Fenster sind heruntergekurbelt… schon kann es los gehen… der Fahrtwind bläst uns ins Gesicht… und in unseren Herzen brennt ein so tolles Gefühl von unendlicher Freiheit. Aus unseren Lautsprechern tönt „The Sun“ von Parov Stelar:
„Now I’m gonna tell my momma, that I’m a traveller, I’m gonna follow the sun.
Don’t stop, you got to move. Keep moving on, moving on. I’m never gonna stop.”
Ein Blick in den Rückspiegel…die Häuser werden immer kleiner und wir lassen das Urbane hinter uns.
Das hier ist er: Unser Trip quer durch Australien, während welchem wir fünf Bundesstaaten (New South Wales, Victoria, South Australia, Northern Territory und Western Australia) bereisen.
Ausgangspunkt: Sydney. Von hier aus begeben wir uns etappenweise mit drei verschiedenen Mietfahrzeugen (zwei Kleinwägen und unserem Combo Camper des Travel Car Centers) auf Reise und legen insgesamt 11.658 Kilometer zurück.
Unsere Route (grobe Darstellung):
Sydney → Canberra → Cann River → „The Lakes National Park” → „Wilsons Promontory National Park” → Melbourne → „The Great Ocean Road“ → Adelaide → Port Augusta → Coober Pedy → rotes Zentrum (Mount Conner, Uluru, Kata Tjuta, Kings Canyon) → Adelaide → Perth → Fremantle → Bunbury → „Margaret River Region” → Cape Leeuwin → „Stirling Range National Park” → Bremer Bay → Esperance → „Cape Le Grand National Park” → Golden Outback (Hyden, „Wave Rock”) → York → Swan Valley → „Nambung National Park” („Pinnacles Desert”) → Perth
Sightseeing in Australiens Metropolen
Wir erkunden die Städte – soweit es geht – zu Fuß. So erlebt man alles viel besser, nimmt die Distanzen richtig wahr, kommt häufig auch unverhofft an vielen schönen Plätzen vorbei und spart nebenbei Geld. Der Stadtplan wird oft zur Seite gelegt und wir folgen unserer Intuition, lassen uns treiben und lernen den Ort inklusive deren Bewohner unverfälschter kennen. Wir schließen uns gerne so genannten „Free Walking Tours“ (Bezahlung erfolgt nach dem Trinkgeldprinzip) an und erfahren hierbei von einheimischen Guides lustige Anekdoten sowie viel Wissenswertes rund um Geschichte bzw. Kultur der Stadt und erhalten auch kulinarische „Geheimtipps“. Wir ziehen los, biegen neugierig um die nächste Ecke, applaudieren Straßenakrobaten, lauschen der Musik verschiedenster Straßenkünstler, rasten im Schatten, picknicken im Park, beobachten die vorbeilaufenden Menschen und fallen abends voll schöner Eindrücke todmüde ins Bett.
Eine Stadtbesichtigung besteht nicht nur aus sehen. Man muss die city erleben – sie hören, riechen, schmecken und fühlen.
SYDNEY
Ca. 4,5 Millionen Einwohner, größte Stadt Australiens, wichtiges Wirtschaftzentrum, pulsierende Hafenstadt, tolle Skyline – Sydney glitzert und glänzt wie ein Diamant.
Die Mehrheit der Reisenden ist sich einig: diese Stadt zählt zu den schönsten Metropolen der Welt. Und auch wir teilen diese Meinung. Sie ist erfrischend und anders, hat das „gewisse Etwas“ und zieht einen in seinen Bann. Sydney punktet mit einmaliger Lage am Meer sowie mit Strandkultur trotz Großstadtflair. Sie überzeugt als lebendige und geschäftstüchtige City, die trotzdem Entspanntheit ausstrahlt.
Spaziergang von unserer Unterkunft aus durch den Hyde Park, vorbei am Springbrunnen „Archibald Memorial Fountain“, via Macquarie Street mit Blick auf schöne alte Gebäude (Sydney Hospital, Parliament House, State Library) bis zum botanischen Garten „Royal Botanic Gardens“. Ein Park voll prächtiger Pflanzen, mächtiger Bäume, bunter Orchideen, duftender Rosenstöcke, grüner Farngewächse und Regenwaldpflanzen. Es herrscht ein buntes Treiben – Kindergeburtstag mit Kuchen auf großer Picknickdecke; businessmen/-ladies, die im Schatten sitzend ihren Mittagslunch aus der Box verzehren; eine Sportgruppe, die das schweißtreibende Training absolviert; Vögel, die auf der Suche nach Essebarem im Rasen herumpicken. Auch wir lassen uns im Grün nieder und beobachten. Später schlendern wir weiter bis zur Uferpromenade, dann diese entlang, biegen um die Kurve und da ist es, das Opera House! Mit offenem Mund stehen wir beeindruckt da…diese Form…diese Farbe…diese Lage! Der Moment ist einfach überwältigend – die, wie von einer Meeresbrise aufgebläht wirkende, Segeldächer werden von der Sonne beleuchtet, schimmern in ihrem Licht und heben sich blenden weiß (obwohl in natura eigentlich beigefarben) von dem strahlend blauen Himmel ab. Stundenlang sitzen wir am atemberaubend schönen Naturhafen „Port Jackson“ und bestaunen das architektonische Meisterwerk. Im Hintergrund überspannt die Harbour Bridge verbindend und zugleich schützend die Meeresbucht. Sie wirkt wie ein natürlicher Rahmen um eine imposante Kulisse, die einem jedes Mal aufs Neue verzückt.
Es geht weiter; es gibt schließlich noch so viel zu entdecken und zu besichtigen (die Altstadt “The Rocks”, Museen, China Town, Queens Square, Sydney Tower, St. Marys Cathedral, Darling Harbour u.v.m.). Wir bestaunen die Akrobatik der Straßenkünstler, lachen über Slapstick-Einlagen und lauschen den wunderbaren Klängen des Didgeridoos. Genießen (bei freiem Eintritt) auf dem Sydney-Festival Live-Musik und erleben abends darauf im Opernhaus Sydney die geniale Show „Club Swizzle“.
Auch die Umgebung von Sydney hat einiges zu bieten und lädt mit wundervollen Stränden zum Baden ein. Ein Ausflug zu den „Blue Mountains“ darf keinesfalls fehlen. Das dicht bewaldetet und zerklüftete Bergplateau wartet mit zahlreichen Naturschönheiten – wie z.B. spektakulären Felsformationen, rauschenden Wasserfällen, kilometerlangen Canyons, vielen Wanderwegen, atemberaubender Aussicht auf die ausgedehnten Wälder,… – auf. Ein Dunstschleier, der von den abgesonderten ätherischen Ölen der Eukalyptusbäume stammt, zeichnet sich zart-blau am Horizont ab und hinterlässt einen magischen Duft in der Luft. Besonderer Anziehungspunkt: die drei freistehenden Sandsteinfelsen „Three Sisters“. Der Aborigines-Legende nach handelt es sich bei den Formationen um drei Schwestern, die von ihrem Vater zur Strafe in Stein verwandelt wurden.
CANBERRA
Ganz nach dem Motto „Wenn sich zwei streiten (in diesem Fall Sydney und Melbourne), dann freut sich der Dritte“, wurde Canberra zur Hauptstadt des roten Kontinents erkoren. Die Stadt ist nicht nur Sitz des australischen Parlaments und Gerichtshofes sowie wichtiger nationaler Institutionen, sondern auch Zentrum für Wissenschaft, Technik und Kultur. Sehenswerte Museen (z.B. „National Museum of Australia“) dokumentieren anschaulich die Geschichte des Landes und man erfährt Wissenswertes über die Aborigines.
Das Stadtbild ist von Parks bzw. Grünanlangen, breiten Straßen sowie einem „Reißbrett“-Grundriss, der auf Dreiecken und Kreisen basiert, geprägt. Wir spazieren zum künstlich aufgestauten Lake Burley Griffin und dem „Captain Cook Memorial“, einer großen metallenen Weltkugel. Mitten im Wasser hat man dem Entdecker zudem noch ein Denkmal gesetzt. Aus einem Brunnen schießt täglich zu bestimmten Zeiten eine bis ca. 140 Meter hohe Wasserfontäne. Vorbei am „International Flag Display“ (wir suchen jedoch vergebens die österreichische Flagge) geht es weiter zum „Old Parliament House“ und den Hügel hinauf zum zentralen Punkt des südlichen Canberras, dem „Capital Hill“. Von einer Ringstraße umgeben, ragt ein 81 Meter hoher Fahnenmast in den Himmel, dahinter das architektonisch höchst moderne „New Parliament House“, das auch von innen im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann.
Sehenswert ist auch der botanische Garten, der „Canberra Carillon“ (Glockenturm mit 55 Glocken) sowie die Anzac Parade, eine Prachtstraße gesäumt von Eukalyptusbäumen. Eine besondere Aussicht auf die Stadt genießt man vom „Mount Ainslie-Lookout“ – die Autofahrt dorthin lohnt sich allemal.
Zum Abschluss besichtigen wir noch das Museum der königlichen Münzprägeanstalt „Royal Australian Mint“ und erfahren Wissenswertes über die Geschichte und Entwicklung des Geldwesens. Durch eine große Panzerglasscheibe hat man Sicht auf zahlreiche Maschinen und kann den Produktionsablauf verfolgen. Als Andenken an die capital city of Australia lassen wir uns via Automaten eine Dollar-Münze prägen – am unteren Rand prangt ein kleines „C“ für Canberra.
MELBOURNE
Melbourne rockt, Melbourne verzückt, Melbourne begeistert. Eine Stadt in der man Kultur tanken, Kunst bewundern, britischen Flair spüren und kulinarische Köstlichkeiten genießen kann. Die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria und zweitgrößte Stadt Australiens präsentiert sich modern, multikulturell, weltoffen, lebendig und relaxt zugleich. In den Straßen herrscht ein entspanntes Flair, aus jeder Ecke schallt Musik und von zahlreichen Hausfassaden sowie vom Straßenpflaster prangen Graffitis. Melbournes Streetart-Szene boomt und hat hohen Bekanntheitsgrad. An bestimmten Plätzen kann man den Sprayern bei der Arbeit über die Schulter schauen und vor allem in der berühmten Hosier Lane täglich neue Graffiti-Kunst bestaunen. Als kulturelles Aushängeschild der Stadt gilt das „Victorian Arts Centre“ (bestehend aus Konzerthalle, Theater, „Performing Arts Museum“ und der Nationalgalerie) – hier finden Kunstliebhaber alles, was ihr Herz begehrt. Melbournes Gastronomie tischt gute Mahlzeiten aus aller Welt und für jedermanns Geschmack auf, Konditoreien versüßen einem den Tag und das Nachtleben bietet viele Konzerte und Partys sowie eine große Auswahl an Lokalen.
Die Stadt ist sehr touristenfreundlich (gratis „City Circle“-Tram, „Free Walking Tours“, viele Freiluft-Events, public viewing areas bei Sportveranstaltungen etc.) und bietet ihren Einwohnern und Besuchern ein vielfältiges Kunst- und Kulturprogramm. Zudem: Melbourne = Sport. Das beweisen nicht nur die aktiven Einwohner (wie z.B. die vielen Jogger und Fahrradfahrer entlang des Yarra Rivers), sondern die vielen Stadien sowie die Stadt selbst als Austragungsort von zahlreichen großen Sportveranstaltungen (z.B. Australian Open, Cricket World Cup, AFC Asian Cup,…).
Ein Einkauferlebnis der besonderen Art hatten wir am großen, geschäftigen „Queen Victoria Market“, der regelmäßig auch als Nachtmarkt abgehalten wird. Hier offerieren die Verkäufer nicht nur schmackhaftes Obst und Gemüse sondern auch Fisch, Fleisch, Gewürze, süße und saure Delikatessen, erlesene Weine, Blumen, Kunsthandwerk, Souvenirs,… Ein Shopping-Mekka – um jeden Preis wird gefeilscht.
Gefesselt hat uns auch der rund 36 Hektar große „Royal Botanic Gardens“, das grüne Herzstück von Melbourne. Wir schlenderten das ausgedehnte Wegenetz entlang, bewunderten den wunderschön angelegten Park mit seinen Pflanzen aus aller Welt sowie spezifischer australischer Flora. Einer der schönsten botanischen Gärten, die wir bisher gesehen haben und ein idealer Ort zum Entspannen sowie endlich wieder einmal Gelegenheit zum Barfußgehen in weicher grüner Wiese.
Das Wetter betreffend lässt Melbourne manchmal die launische Diva raushängen – unberechenbar kann sie auch schon mal an einem Tag alle vier Jahreszeiten (sommerliche Hitze, chilliger Wind, Regen und abends Kälte) zeigen.
And last but not least: Melbourne eignet sich als guter Startpunkt für den „The Great Ocean Road“-Drive.
ADELAIDE
Adelaide – eine beschauliche Stadt mit einigen historischen Gebäuden und einem Zentrum umringt von ausgedehnten Grünflächen. Langweilig? Keineswegs! Die Stadt ist als Kulturmetropole weithin bekannt und erblüht jedes Jahr beim „Adelaide Festival“ erneut. Aber auch zwischendurch versinkt die Stadt nicht in einen Dornröschenschlaf – das „Adelaide Festival Centre“ und die pulsierende Musikszene garantieren anspruchsvollen Kulturgenuss sowie zahlreiche Konzerte. Am grünen Ufer des Torrens Lake feierten wir mit den „Aussies“ am 26. Jänner ihren „Australia Day“. Live-Konzert, multikulturelles Publikum, tanzende Australier, viel Bier sowie Essen und ein 15-minütiges wunderschönes Feuerwerk. Die Prachtstraßen North Terrace lud uns zum Flanieren, die „Rundle Mall“ und „Adelaide Arcade“ zum Shoppen ein. Adelaides Restaurantszene ist facettenreich und servierte uns gute asiatische Küche. Lautes Marktgeschrei aus dem „Central Market“ lockte uns in die Hallen. Kurz vor Ladenschluss versuchen die Obst- und Gemüsehändler billigst („Three for one dollar!“) ihre Waren an den Mann zu bringen. Voll bepackt mit Lebensmitteln treten wir unseren Fußmarsch zum Hostel an. Das wird ein gutes, selbstgekochtes Abendessen!
An heißen Sommertagen begibt man sich (z.B. mit der nostalgischen Straßenbahn) zur Abkühlung an den ca. 10 Kilometer entfernten Badeort Glenelg. Herrliches Berg- und Naturpanorama sowie Wanderwege können in den „Adelaide Hills“ genossen werden. Ein Ausflug in die Weingegend „Barossa Valley“ muss unbedingt auf dem Programm stehen – Weingenuss vom Feinsten!
Ein Highlight stellte für uns die Fahrt südlich von Adelaide zur Halbinsel „Fleurieu Peninsula“ dar. Felsklippen, rauschende Brandungen und Sandstrände prägen hier das Landschaftsbild. Von Victor Harbour aus spazieren wir über den ca. 600 Meter langen Holzdamm und an der Pferde-Trambahn vorbei zur Granite Island. Starker Wind weht uns entgegen, die Sonne steht bereits sehr tief und taucht die schroffen Granitfelsen in weiches Licht. Wir begeben uns auf den Inselrundweg dieses schönen Naturschutzgebietes. Meereswasser spritzt gegen die Felsen…und plötzlich taucht im azurblauen Meer eine Gruppe Delfine auf!
PERTH
„The sunny city“ – so könnt man Perth, die mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von fast acht Stunden pro Tag gesegnet ist, bezeichnen. An heißen Sommertagen sind rund 40° Celsius keine Seltenheit und während wir durch die Stadt bummeln, sehen wir den so genannten „Fremantle Doctor“ (eine steife Brise aus Fremantle) herbei. Falls es noch eine Steigerungsform der sowieso in ganz Australien herrschenden „laid back“-Mentalität gibt, dann trifft das auf die Perthianer zu. Die Stadt am Swan River begeistert als geschäftige Großstadt mit zugleich entspannten Lebensstil der Bewohner. Kostenlose Busse („yellow CAT“, „red CAT“, „blue CAT“) fahren vom Zentrum aus die wichtigsten Routen ab. Der Stadtkern kann gut zu Fuß erkundet werden (Torbogen „Barracks Arc“, „Town Hall“, „Stirling Gardens“, „Surpreme Court“, „Old Courthouse“, „Gouvernment House,…“). Zwischen moderner Architektur findet man immer noch einige Kolonialbauten. Vom 82 Meter hohen, aus einer Stahl-Glas-Konstruktion erbauten, futuristischen Turm „Swan Bells Tower“, dessen Glockenensemble täglich erklingt, hat man eine gute Aussicht auf die Stadt und den Fluss. In den geschäftigen Einkaufsstraßen King Street, Hay Street und Murray Street reihen sich Shops, Boutiquen, Kunstgalerien und Restaurants aneinander. Für jeden (Mode-)Geschmack ist etwas dabei. Wir machen uns auf den Weg zum wunderschönen „Kings Park“, der sowohl aus botanischen Garten als auch naturbelassenem Buschland besteht. Vom „Legacy-Lookout“ offenbart sich uns ein fantastischer Blick auf Perth. Nach Sonnenuntergang zeigt sich hier die Stadt in ihrem glitzernden Lichterkleid. Hungrig kehren wir zurück ins Zentrum zum „Twilight Hawkers Market“. Hier wird jeden Freitagabend bestes Street-Food aus aller Welt (von australischen Kangarooburger, über mexikanische Empanadas, bis hin zu spanischer Paella) angeboten. Bei Live-Musik genießen wir unsere japanische Köstlichkeit.
Da gerade die Feierlichkeiten rund um das Chinesische Neujahr stattfinden, können wir in China Town dem lustigen Treiben beiwohnen und kommen sogar in den Genuss des berühmten Löwentanzes. Unter den beiden zotteligen, bunten Löwenkostümen befinden sich Männer, die zu traditioneller Live-Musik einen akrobatischen Tanz vorführen. Die beiden Löwen interagieren (spielen, kämpfen etc.) miteinander, wobei mittels beweglicher Augen und Mund der jeweilige Gemütszustand des Tieres dargestellt wird. Der Tanz soll Glück und Freude bringen sowie das Böse vertreiben. Als Dankeschön wird dem Löwen ein – mit Geld gefülltes – Kuvert in das Maul gesteckt.
Außerhalb von Perth erwarten uns kilometerlange Strände (wie z.B. der beliebte „Scarborough Beach“ oder „Cottesloe Beach“) am Indischen Ozean. Wir besichtigen Fremantle und starten von dort aus einen tollen Tagestrip per Fähre nach Rottnest Island. Wir entdecken schnorchelnd die Unterwasserwelt, tauchen zu einem versunkenen Schiffswrack, genießen das türkisblaue, kristallklare Wasser, sonnen uns am Strand und lernen die süßen und nur ca. 50 cm kleinen Quokkas (Kurzschwanzkängurus) kennen.
Im Swan Valley begeben wir uns auf kulinarische Rundreise und naschen uns wie die „kleine Raupe Nimmersatt“ auf zahlreichen „free tastings“ durch. Wir genießen erlesene Weine, probieren verschiedene Käsesorten, lassen uns feinste Schokolade auf der Zunge zergehen, lernen unterschiedliche Honigsorten kennen, schnabulieren salzige Oliven und genießen in Rahmen einer Kaffeeverkostung sogar einen australischen Outback-Coffee. Kulinarik vom Feinsten!
Unser “Great Ocean Road”-Drive
Die ca. 250 Kilometer lange, spektakuläre Panoramastraße „The Great Ocean Road“ erstreckt sich im Bundesstaat Victoria vom Surfer-Hotspot Torquay bis nach Warrnambool, dem einstigen Walfängerhafen. Was vielen Unbekannt ist: die Straße wurde von australischen Kriegsveteranen des Ersten Weltkrieges erbaut und stellt ein Mahnmal für die gefallenen Kameraden dar. Wunderschön schlängelt sie sich nicht nur direkt die Küste entlang (vorbei an Traumstränden, steilen Klippen, weißen Leuchttürmen, gelb-orangefarbenen Felsformationen, dem azurblau-türkisen Meer mit seinen stürmischen Wellen), sondern führt auch ein kleines Stück ins Land hinein. Auf kurzen Inlandsabschnitten bietet sie noch mehr abwechslungsreiche Landschaft in Form von farnreichen Regenwaldgebieten, grünen Hügellandschaften und duftenden Eukalyptuswäldern.
Wir cruisen die Straße entlang, bestaunen das unglaubliche Panorama, stoppen an Aussichtspunkten, spazieren zu Wasserfällen, wandern durch Regenwälder, sichten einen Echidna (Schnabeligel), schlafen unter Bäumen in denen Koalas sitzen u.v.m.
Da Bilder einfach mehr sagen, als Worte. Hier ein paar Fotoimpressionen:
Outback
Schweißtreibende Hitze, schnurgerader Highway, heißer Asphalt, flimmernde Fata Morgana, rote Erde, ursprüngliche Wildnis, weiße Salzseen, endlose Weiten, funkelnder Sternenhimmel, absolute Stille und vollkommene Freiheit. Keine Menschen weit und breit, aber ganz viel Natur. Und Kängurus. Auch Emus. Das Bellen der Dingos. Giftiges Getier. Viele lästige Fliegen.
Outback.
Das rote Zentrum.
Da wollen wir hin.
Mit einem 20 Liter Wasserkanister, den wir bei jeder sich gebenden Gelegenheit wieder mit Trinkwasser auffüllen, sowie genügend Lebensmittelreserven machen wir uns mit unserem Mietauto auf dem Weg ins rote Zentrum bzw. konkret zum „Uluru-Kata Tjuta National Park“. Letzter Ort in der Zivilisation: Port Augusta. Von dort aus startet der gut asphaltierte „Stuart Highway“, den wir nun nordwärts folgen.
An jedem Roadhouse stoppen, nachtanken, Ölstand checken, Kühlerwasser überprüfen, weiterfahren. Die Landschaft zieht an uns vorbei, nicht so eintönig wie angenommen sondern orange, rote, gelbe und beige Erde, mal baumlos, mal unterschiedlich hohes Gebüsch und verschiedenartige Pflanzen. Tote Kängurus und andere Tiere liegen in unterschiedlichen Verwesungsstadien am Straßenrand. Auch Müll, Autowracks, Glasscherben und viele zerplatzte Reifenteile.
Die Szenerie wechselt auf eine Art Mondlandschaft. Erdhaufen, soweit das Auge reicht. Als hätten Riesenmaulwürfe im Boden gewühlt und tausende Hügel aufgeschüttet. Die Gegend ist durchlöchert wie Emmentaler Käse. Schilder warnen vor der Einsturzgefahr in die aufgegeben Minenschächten, welche nicht wieder verschlossen wurden.
Hier sind wir richtig – Coober Pedy, Schürfstätte für Opale und Heimat zahlreicher Glückssuchender aus aller Welt. Der Ortsname leitet sich von dem Aboriginal-Begriff „kupa piti“ ab, das übersetzt „weißer Mann in Erdloch“ bedeutet und den Ort so bestens beschreibt. Um die extremen Hochsommertemperaturen von bis zu 50° Celsius zu ertragen, haben sich rund 50 % der Bewohner ihre Behausungen unterirdisch gebaut. Wir besichtigen einen underground bookshop sowie unter der Erde befindliche Kirche, Hotel, Bar und Wohnung mit angenehm-konstanter Raumtemperatur.
Im Opalmuseum erfahren wir mehr über die Techniken der Opalgewinnung sowie die drei Hauptarten (black, boulder, white/light opal) und Qualitätsmaßstab (solid, doublet, triplet). Wir sind begeistert von den funkelnden Feuersteinen. Wir versuchen unser Glück in der so genannten „public noodling area“, einem Feld mit Geröllresten. Hier ist es erlaubt mit bloßen Händen – also keinerlei Hilfswerkzeug wie Schaufeln etc. – in der staubigen Erde nach dem regenbogenfarbenen Steinen zu wühlen. Entzückt schreien wir auf, als wir im Geröll einen winzigen bunten Schimmer entdecken. Kein monetärer Wert, aber ein ideeller für uns. Achtung: Suchtgefahr!
Bevor es weiter geht Richtung Yulara statten wir der Kangaroo Orphanage in „Josephine’s Gallery“ noch einen Besuch ab. Hier dürfen wir Kängurus füttern und auch das Baby-Känguru namens Marcus kennen lernen, das von seinen Zieheltern in einer Stoffbeuteltasche aufgepäppelt wird.
Wir pausieren beim „Mount Connor-Lookout“ und genießen die Aussicht auf den beeindruckenden Tafelberg. Und dann endlich…der Uluru in Sichtweite! Wie oft haben wir sowohl von Australiern als auch Touristen auf die Frage „Ayres Rock – worth seeing?“ die Antwort „Oh, it’s just a rock.“ bekommen. Was? Wie bitte? Für uns unverständlich… er ist einfach unglaublich! Wir bestaunten den Uluru beim Sonnenunter sowie -aufgang und es war schlichtweg magisch und beeindruckend. Wir konnten spüren, dass es sich hierbei um einen sehr wichtigen spirituellen Ort der Aborigines handelt und haben die mythische Stimmung voll aufgenommen.
Bei einem walk mit einem Ranger lauschten wir den Dreamtime-Stories und erfuhren viel über das Leben der ansässigen indigenen Bevölkerung und deren Leben im Einklang mit der Natur. Das „Cultural Centre“ zeigt in einer tollen Ausstellung mit Schautafeln, Ausstellungsstücken und einem Film Informatives über die Aborigines sowie die Rückgabe des Uluru an die rechtmäßigen Besitzer, die Anangu. Wir unterschrieben im „We didn’t climb the rock-Buch“ und sind traurig darüber, dass es so viele respektlose Menschen gibt, die wortwörtlich die Kultur der Aborigines mit Füßen treten.
Nach einer Nacht unter einem unglaublich schönen Sternenhimmel sowie der Besichtigung des zerklüfteten Bergmassivs namens The Olgas bzw. Kata Tjuta (dt. viele Köpfe) und des beeindruckenden Kings Canyon, treten wir sehr erfüllt, aber auch wehmütig unsere Rückfahrt nach Adelaide an. Wir bereuen es kein bisschen, diesen langen Weg auf uns genommen zu haben. Nur wer im Outback bzw. konkret im roten Zentrum beim Uluru war, hat das echte Australien kennengelernt.
Unser „Animal-Encounter”-ABC
- Delfine
- Echidna (Schnabeligel)
- Echsen
- Emus
- Frösche
- Kakadus
- Kamele
- Kängurus
- Koalas
- Lamas
- Lizzards
- Opossums
- Papageien
- Quallen
- Quokkas
- Riesenameisen
- Rinder
- Schafe
- Schildkröten
- Schlangen
- schwarze Schwäne
- Seelöwen
- Spinnen
- viele verschiedene Vogelarten
- Wallabies
- u.v.m.
Traumstrände und Mee(h)r
Per Inlandsflug geht es von Adelaide nach Perth. Dort brechen wir mit unserem kleinen Van zu einem 18-tägigen Campingtrip auf. Wir erkunden die schöne Weingegend „Margaret River Region“, besuchen das „Wardan Aboriginal Culture Centre“, erforschen mit Helm und Stirnlampe die Tropfsteinhöhle „Calgardup Cave“, bestaunen die Giganten des „Boranup Karri Forest“, erfreuen uns an schönen Buchten, beobachten Kitesurfer und fahren zum Cape Leeuwin.
Aufgrund verheerender Buschbrände in der Gegend Northcliffe und Denmark sind nicht nur die Gebiete rund um die Gefahrenzone gesperrt, sondern auch viele andere naheliegende Nationalparks (die Ranger helfen beim firefighting). Wir müssen unsere Reiseroute ändern und können z.B. auch nicht den „Tree Top Walk“ im „Valley of the Giants“ gehen. Fahren daher ins Landesinnere und besichtigten in Kojonup das interaktive Museum „The Kodja Place“, erklimmen im „Stirling Range National Park“ den Berg Mount Trio und genießen beach-feeling an der Bremer Bay. Weiter geht es planmäßig nach Esperance, zu den dortigen Traumstränden sowie dem „The Great Ocean Drive“. Wir besichtigen und bewandern den „Cape Le Grand National Park“ und übernachten auf dem naturbelassenen campground an der wunderschönen Lucky Bay (türkisblaues Meer, schneeweißer Sand und viele herum hüpfende, zutrauliche Wallabies). Nach schönen Strandtagen ist dann wieder „Outback-Stimmung“ angesagt. Wir können es kaum erwarten ins „Golden Outback“, dem so genannten „Wheatbelt“ (dt. Weizengürtel), zu fahren. Goldgelbe Weizenfelder, soweit das Auge reicht.
In Hyden besichtigen wir den berühmten „Wave Rock“, einen 15 Meter hohen und 110 Meter langen Granitfelsen, der einer versteinerten Brandungswelle gleicht. Das Naturgebilde beeindruckt nicht nur mit eleganter Form, sondern auch mit einem schwarz-weiß-gelbrötlichen Streifenmuster.
Auf unserer Fahrt Richtung York bzw. Westküste befahren wir den so genannten „Tin Horse Highway“. Eine ca. 15 Kilometer lange Strecke wird hierbei von lustigen, sehr originell und kreativ gestalteten Pferden aus Blechdosen gesäumt.
Als letzte Etappe machen wir uns noch auf den Weg nach Cervantes (ca. 200 Kilometer nördlich von Perth) bzw. zum davor befindlichen „Nambung National Park“. Dort bestaunen wir die bekannte „Pinnacles Desert“. Aus dem senfgelben Wüstensand erheben sich tausende, bizarr geformte und bis zu fünf Meter hohe Kalksteinstümpfe. Wir sind derart beeindruckt, sodass wir viele Stunden dort verweilen und das Natur- und Farbschauspiel bei Sonnenuntergang genießen.
Back
Wir kehren von dieser wunderschönen Reise – voll toller Erlebnisse, beeindruckender Momente, neuer Erfahrungen u.v.m. – sehr erfüllt nach „good old Austria“ zurück. Die Momente sind in unserem Kopf und Herzen gespeichert. Für immer.
„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“
(Aurelius Augustinus)
Und es gibt noch so viele Seiten, die wir durchblättern wollen…