Campingtrip durch Islands Süden

Die liebe Ann-Katrin reiste gemeinsam mit einer Freundin nach rund 5 Jahren endlich wieder in ihre zweite Heimat – Island. Ausgestattet mit dem Schlafsack Trek Night und der Trekkingisomatte Trek Bed 2 erzählt sie im folgenden Artikel von ihrem Campingtrip. Dabei lässt sie uns durch ihre Bildern an den atemberaubenden Eindrücken teilhaben.

Island – dieses Land hat mich schon seit meiner Kindheit beeindruckt und fasziniert. Die erste Islandreise mit Camper 2018 bestätigte dieses Gefühl, wodurch mein Wunsch entstand, nach Island auszuwandern. Aber das Leben hat manchmal einen anderen Plan und so hat es mich nach Österreich verschlagen. Die große Verbundenheit zu Island blieb allerdings bestehen und mir war klar, dass ich wieder dorthin reisen möchte, um mehr von diesem Land kennenzulernen.
Um mehr Verbundenheit spüren zu können und in der Hochsaison flexibel zu bleiben, entschied ich mich mit einer Freundin nur mit Mietauto und Zelt unterwegs zu sein. Außerdem wollten wir einen der bekanntesten Trails, den Laugavegur, gehen.

Unsere Stationen im Überblick:

  • Bridge between two continents
  • Fagradalsfjall/Litli Hrutur
  • Golden Circle (Þingvellir, Gullfoss, Geysir/Strokkur)
  • Laugavegur (Þórsmörk nach Landmannalaugar)
  • Seljalandfoss
  • Reynisfjara, Dyrholaey, Black Sand Beach
  • Skaftafell/Vatnajökull
  • Jökulsarlon und Diamond Beach
  • Skogafoss und Solheimasandur plane wreck
  • Kerid
  • Hveragerði und Reykjadur
  • Reykjavik

Das Highlight war definitiv die Wanderung zum gerade ausbrechenden Litli Hrutur entlang der 1-2 Jahre alten Lavafelder am Fagradalsfjall. Ca 10 Tage vor unserer Reise kündigte sich durch viele schwache und stärkere Erdbeben auf der Reykjanes-Halbinsel ein weiterer Vulkanausbruch an. Da man bei solchen Naturgewalten nie weiß, wie sie sich verhalten, beschlossen wir die 10km-Wanderung dorthin direkt am ersten Tag zu unternehmen. Und es hat sich sehr gelohnt. Es ist einfach unglaublich beeindruckend und gleichzeitig unwirklich vor einem Vulkankrater zu stehen, in dem die flüssige Magma brodelt und Lava herausschießt.

Am zweiten Tag machten wir uns auf den Weg für einen Touri-Klassiker, den Golden Circle. Hier kann man auf einer Tagestour die Highlights Þingvellir, Gullfoss und den Geysir bzw Strokkur anschauen. An diesen Orten ist natürlich verhältnismäßig viel los, es lohnt sich allerdings schon, es zumindest einmal gesehen zu haben. Das Tal Þingvellir, das sich durch das Auseinanderdriften zweier Kontinentalplatten bildet, ist vor allem geschichtsträchtig, da hier 930 das erste isländische Parlament stattgefunden hat. Weiter geht es zum Geysir, der selbst nicht wirklich beeindruckend ist. Direkt daneben gibt es allerdings den immer noch zuverlässig aktiven Geysir Strokkur. Hier empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang auf dem Gelände.

Der letzte Stopp ist dann einer der bekanntesten und größten Wasserfälle Islands, den Gullfoss. Meiner Meinung nach etwas überbewertet, da es weitaus schönere Wasserfälle in Island gibt.

An diesem Abend hatten wir noch das Ziel Hella, da von dort Busse ins Hochland fahren und wir am nächsten Tag unseren Trail starten wollten. In Island darf man nur mit Allrad-Fahrzeugen ins Hochland. Da es hier auch erforderlich ist Flüsse zu durchqueren und die Straßenverhältnisse nicht übersichtlich sind, würde ich hier davon abraten, ohne Erfahrung auf eigene Faust ins Hochland zu fahren, sondern lieber die dafür vorgesehenen Busse nutzen. Da wir mittags schon in Þórsmörk waren, konnten wir entspannt die erste 15km-Etappe bis Emstrur gehen.

Am nächsten Tag waren wir früh wach und machten uns schon gegen 7 auf den weiteren Weg, da es im Hochland noch mal um einiges kälter und windiger ist. Mein Schlafsack, der Trek-Night von outdoorer, war aber auch hierfür noch vollkommen ausreichend. Die erste 16km-Tagesetappe war abgesehen von 2 Fluss-Querungen sehr leicht zu gehen, sodass wir schon gegen Mittag am nächsten Camp, Alftavatn, waren. Wir beschlossen nach einer kurzen Mittagspause direkt die nächste 12km-Etappe bis Hrafntinnusker zu gehen. Auf dieser Etappe veränderte sich die Landschaft stark hin zu bunten Bergen, gefärbt durch geothermische Aktivität. Vor allem zum sanften, grasigen Hügelland mit Gletscherblick zu Beginn ein starker Kontrast, bei dem einem bewusst wird, dass man sich einem der bekanntesten Vulkane nähert. Da wir mit dem Wetter wirklich großes Glück hatten, beschlossen wir dort auch noch die letzten 12km des Laugavegur bis Landmannalaugar zu gehen. Der Abstieg hatte dann einige steile Überraschungen für uns parat und das letzte felsige Stück durch ein riesiges Lavafeld zog sich ziemlich. Diese Entscheidung war aber großes Glück, da nur 2 Tage später der Abstieg durch Erdbeben nicht mehr möglich gewesen wäre. Alles in allem muss ich schon sagen, dass mich der Trail etwas an meine Grenzen gebracht hat. Es gab diverse Stellen, die mit Höhenangst eine größere Herausforderung waren als gedacht. Ich konnte die Landschaft in dem Moment nicht so genießen, wie ich es wollte. Natürlich bin ich jetzt aber stolz, es trotzdem geschafft zu haben und bin an dieser Erfahrung definitiv gewachsen.

Der nächste Tag startete dann ganz gemütlich in der heißen Quelle direkt am Campingplatz in Landmannalaugar. Nach einer etwas abenteuerlichen Rückfahrt nach Hella machten wir uns wieder mit unserem Mietauto auf den Weg weiter Richtung Osten. Das nächste Highlight an diesem Abend war dann noch der Seljalandfoss bei schönster Abendsonne und mit wenig anderen Touristen. Am nächsten Tag stand dann einer meiner Lieblingsplätze, Dyrholaey und der Black Sand Beach mit der Basaltformation Reynisfjara auf dem Programm. Besonders gefreut hat es mich hier endlich riesige Mengen von Papageientauchern sehen zu können. Von Dyrholaey lohnt sich meiner Meinung nach der kurze Spaziergang zum Leuchtturm, da man von dort oben einen tollen Blick über die westlich und östlich gelegenen Küstengebiete hat.

Auch das sind wieder Touristen-Spots mit großen Parkplätzen und Toiletten-Anlagen.

Die Sehenswürdigkeiten kosten alle keinen Eintritt, man muss hier nur für das Parken bezahlen. Das geht entweder über eine App über den normalen Internetbrowser und manchmal gibt es auch Automaten, an denen man das Parkticket kaufen kann. Am einfachsten ist es, sich einfach die App zu holen.

Nun stand etwas mehr Fahrerei an, da wir auch noch östlich gelegener Gebiete erkunden wollten. Aber auch dabei wird es nicht langweilig, da sich die Landschaft ständig ändert und einen immer wieder aufs neue überrascht. Vor allem wenn die ersten Ausläufer des Gletschers Vatnajökull sichtbar werden, die sich teilweise weit in die Küstenebene ziehen. Ein oft besuchter Nationalpark ist hier Skaftafell. In diesem Gebiet kann man mehrere verschieden lange und schwere Wanderungen machen. Diese führen einen dann entlang von Gletscherzungen zum Wasserfall Svartifoss und zu einem kleinen Gletscherableger. Von Skaftafell aus führte uns der weitere Weg zu unserem östlichsten Punkt, Jökulsarlon, eine beeindruckende Gletscherlagune. Unterwegs lohnt es sich auch kurz an der Fjallsarlon zu halten, da diese deutlich weniger überlaufen ist. Aber trotz vieler Menschen sollte man sich Jökulsarlon und den Diamond Beach auf gar keinen Fall entgehen lassen. Die in der Lagune schwimmenden Gletscherbrocken, die je nach Strömung zum schwarzen Sandstrand getrieben werden, sind einfach atemberaubend.

Von hier aus ging es für uns auch schon wieder zurück Richtung Reykjavik. Auf der mehrtägigen Rückfahrt machten wir noch eine Wanderung zum Solheimasandur, um dort das Flugzeugwrack zu besichtigen. Und natürlich durfte mein persönlicher Lieblingswasserfall im Süden der Skogafoss nicht fehlen. Am Skogafoss entlang geht eine Treppe nach oben und dahinter erstreckt sich ein wunderschönes Gebiet entlang des Flusses mit immer wieder kleinen Wasserfällen. Theoretisch kann man den in Skoga beginnenden Trail Fimmvörðuháls mit dem Laugavegur kombinieren, da beide in Þórsmörk starten bzw enden. Über den Fimmvörðuháls wusste ich allerdings bereits, dass es hier Stellen gibt, die mit Höhenangst nicht geeignet sind, und ich bin froh, diesen Teil nicht gegangen zu sein. Eine Wanderung auf einem Teil des Trails lohnt sich aber dennoch. Da die Sonne Ende Juli/ Anfang August nur kurz untergeht und es fast durchgehend hell ist, hatten wir am Abend immer noch mehr Zeit als gedacht, um spontan noch zusätzliche Naturwunder anzuschauen, wie an diesem Abend den Kratersee Kerið. Dieser ist wirklich ein tolles Farbenschauspiel.

Den darauf folgenden Tag wollten wir uns etwas in der Secret Lagoon entspannen. Diese ist die wohl älteste heiße Quelle, in der gebadet wird. Leider ist der Eintritt für dieses ziemlich veralgte Becken schon ziemlich teuer -also keine Empfehlung. Am Abend versuchten wir uns im Städtchen Selfoss wieder etwas mehr an die Zivilisation zu gewöhnen. Hier, wie auch später in Hveragerði und Reykjavik gibt es ziemlich coole Food-Halls mit richtig gutem Essen. Klar ist das alles nicht billig, aber das ist in Island leider normal.

Den letzten Tag unseres Camping-Trips verbrachten wir schließlich in Hveragerði, einem von Geothermie geprägten Ort. Hier gibt es einen kleinen Park zum Anschauen, der auch etwas über die Geschichte des Städtchens berichtet. Um die Stadt herum lassen sich kurze Spaziergänge durch eine Hügellandschaft unternehmen, die immer wieder mit Schwefelquellen durchzogen ist. In Hveragerði gibt es außerdem eine Brauerei, die ausschließlich durch Geothermie betrieben wird mit richtig guter Pizza namens Ölverk. Etwas außerhalb des Ortes gibt es noch die Möglichkeit, in Reykjadur, dem Tal der heißen Quellen, zu wandern. Hier wird ein Fluss von heißen Quellen gespeist und hat angenehme Badewannen-Temperatur. Auch diese Wanderung mit abschließendem Bad kann ich sehr empfehlen.

Die letzten beiden Tage unserer Reise verbrachten wir dann noch in der Hauptstadt Reykjavik. Hier mussten wir zuerst zur Bäckerei Brauð & co. um die weltbesten Zimtschnecken zu genießen. Ansonsten stand hier klassisches Sight-Seeing an. Wir besuchten den Halgrimskirkja, das Opernhaus Harpa, den Hafen, die Rainbow-Street, den Sun-Voyager und verschiedene interessante Cafes. In Reykjavik liebe ich persönlich den Weg entlang der Promenade sehr, hier kann man bis zu einem recycelten Haus laufen, das sehr faszinierend anzuschauen ist.

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