Wie (ent)spannend Urlaub mit dem Fahrrad sein kann, zeigt uns Jan Kirsten in seinen auf- und anregenden Reiseberichten. Ob die Fahrradtour von Stuttgart nach Gibraltar und zurück, auf dem Neckartal-Radweg oder dem Großen Lautertal-Radweg – seine Wörter und Bilder machen Lust, gleich selbst aufzusatteln. Dieses Mal steht eine 7-Seen-Tour durch Bayern und Tirol auf dem Programm, die Nächte seiner Fahrrad-Trekking-Tour verbringt Jan im Trekkingzelt Trek Escape 2 auf der selbstaufblasende Isomatte Trek Bed 2.
Sylvensteinsee – Achensee – Seehamer See – Starnberger See – Wörthsee – Ammersee – Heppenäcker See
Meine letzte Fahrradtour hat mich Ende August von Stuttgart aus nach Bayern und Tirol geführt.
Beschreiben will ich hier den interessantesten Abschnitt, von Arzbach (bei Bad Tölz) ausgehend hier die Route:
Mit Trekkingzelt und selbstaufblasender Isomatte zum Sylvensteinsee
Hier in Arzbach hatte ich unfreiwillig Gelegenheit, mein Zelt Trek Escape 2 auf Regentauglichkeit zu testen: Drei Tage Dauerregen haben mich dazu bewogen, doch länger als geplant auf dem Campingplatz hier zu bleiben. Zum Glück war ich ja gut ausgestattet für eine etwas längere Reise, mit Kulturtasche Wash Butler II (praktisch zum Aufhängen), kleiner Kühltasche Cool Butler 6 (passt noch gut in die Fahrradtasche), sowie Isomatte Trek Bed 2 (deutlich bequemer als das Trek Bed 1 – welche ich bis letztes Jahr hatte)
Und um das Zelt Trek Escape 2 war ich echt froh, absolut dicht, selbst nach 3 Tagen Dauerregen. Die Eingangsöffnung war bei Regen vorteilhafter als bei meinem Vorgängerzelt Trek It Easy, da sie recht steil angeordnet ist und somit beim Öffnen kaum Regen reinkommt. Beim Trek It Easy geht die Öffnung recht weit nach vorne, und dadurch kann doch mehr Regen reinkommen (was ich letztes Jahr bei meiner Neckartal-Tour testen durfte).
Glücklicherweise war der Camping-Nachbar nicht anwesend, so konnte ich tagsüber den Regen halbwegs trocken unterm Dachvorsprung abwarten:
Nachdem der Regen vorbei war, die Ausrüstung und die Arzbacher Alpakas wieder getrocknet waren
konnte es nun endlich losgehen, zunächst über Lenggries
(na der hatte ja wenigstens ein Dach überm Kopf)
ging es nun weiter hoch Richtung Sylvensteinsee. Eigentlich gibt es hier eine Wander- und Fahrradstrecke, die durch einen kleinen Tunnel abseits der Straße führt. Diese war aber leider wegen Renovierungsarbeiten gesperrt, so dass ich die Straße entlang musste. Da die Straße nicht besonders breit ist und doch recht viel (Schwerlast-)Verkehr herrschte, hat leider ein kleines Bäumchen dran glauben müssen, welches mir als Abstandshalter hinten am Fahrrad befestigt dienen musste:
Fahrrad-Trekking zum Achensee
Oben am Sylvensteinsee angekommen war das Wetter zwar trocken, aber recht trüb und kalt, also fuhr ich gleich weiter Richtung Achensee. Unterwegs freute ich mich noch über einen Fahrradweg, der sich aber später als Wanderweg entpuppte. Leider hab ich’s erst gemerkt, als ich schon fast auf der Blaubergalm oben war und nur noch Wanderer mit schwerer Ausrüstung unterwegs waren.
Naja, war ganz schön da oben, nur leider so hoch, dass es in Wolken hing und ich mal wieder nass wurde. Also bin ich gern umgedreht und die Straße weiter entlang den Achensee gefahren:
Urlaub in Kufstein mit dem Fahrrad
Schon ging es auf der anderen Seite des Berges über Fischl nach Brixlegg steil bergab ins Tal – und für andere steil bergauf:
Auch hier war wohl das Wetter in den Vortagen nicht nur trocken:
(zum Glück ohne Schnorchel durchgekommen).
Nun noch weiter bis kurz vor Kufstein den Inn entlang, wo meine nächste idyllische Zeltübernachtung an einem kleinen Flugplatz (und ohne Regen!!!) wartete, bevor ich mir am nächsten Tag Kufstein anschaue.
Kufstein:
Fahrt von Tirol nach Deutschland
Nach einer weiteren Nacht auf dem Zeltplatz radel ich dann weiter über Kiefersfelden und Ebbs
Wieder in Deutschland geht es noch am Seehamer See vorbei, bevor ich wieder in Arzbach auf den mir bereits bekannten Campingplatz nochmal Zwischenstation mache.
Arzbach-Camping, diesmal relativ trocken, übrigens mit einem Restaurant, welches ich guten Gewissens empfehlen kann. Lecker und gute Portionen, der Chef erklärte mir, da hier auch viele Einheimische kommen, sei es hier normal, dass auf den Teller 80 % Fleisch und eben nur ein paar Beilagen kommen. Für einen ausgehungerten Fahrradfahrer auch gut:
Noch mal durch Bad Tölz
genieße ich weiter die Allgäuer Landschaft
Noch’n See…? Aber eher wohl dem Regen der vergangenen Tage geschuldet:
Mit dem Fahrrad an den Starnberger See
Nun aber an den Starnberger See. Das Ostufer ist komplett von Seeshaupt bis Starnberg mit tollen Radwegen meist direkt am See befahrbar, fernab von Hauptverkehrsstraßen. Und an vielen Stellen ist der See hier zum Baden zugänglich. Allerdings nicht sonntags bei schönem Wetter zu empfehlen: Ich hatte nämlich den fatalen Fehler gemacht, bei meiner Hinreise nach Arzbach vor einer Woche hier eben an einem sonnigen Sonntag bei 30°C entlang zu radeln… Chaos! Ich glaube da waren alle Münchner, die halbwegs mobil sind, hier am Starnberger und Wörther See! Da sieht man hier vor lauter Leuten kein Stück Wiese und Wasser mehr, und selbst die Radwege sind mit Münchner Blech verstopft. Ich empfehle an solchen Tagen München zu besichtigen – muss dann wohl menschenleer sein.
Naja, aber nun hatte ich ja Gelegenheit, den Starnberger See ruhiger zu genießen, wie man nachfolgend sieht:
Wörthsee – Camping und Strandbad
Noch durch Starnberg durch geht es schon zum nächsten See, den Wörthsee. Nicht zu verwechseln mit dem Wörthersee (Kärnten). Der Wörthsee zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee ist zwar deutlich kleiner als der Wörthersee, aber gerade dadurch vielleicht auch nicht ganz so turbolent und meiner Meinung nach nicht weniger romantisch.
Hier habe ich einen tollen Zeltplatz gefunden, tagsüber ein Strandbad, abends darf man dann direkt am Wasser auf der Liegewiese sein Zelt aufstellen. So habe ich zuerst bei letzten Sonnenstrahlen mein Vesper genossen, und abends dann einen total romantischen Sonnenuntergang erlebt:
Ammersee
Allerdings sollte man bis morgens um 10:00 Uhr das Zelt wieder abbauen, bevor die ersten Badegäste die Liegewiese wieder ihr Eigen nennen wollten. Also auf zum wiederum nächsten See in unmittelbarer Nähe, den Ammersee:
Landsberg am Lech
Über Landsberg geht’s nun erst mal ohne See weiter:
Wasser in Form von Flüssen und Bächen gibt es aber trotzdem zuhauf:
Bevor es zu dem hier letzten beschriebenen See geht, steht noch eine idyllische Zeltübernachtung in Ersingen an – bei einem Gastwirt, der am Ortsrand seine Wiese hinter dem Hof zum Zelten zur Verfügung stellt:
(keine Sorge, die sind nicht tot, sondern genießen auch die Siesta-Sonne!)
Nun geht es den Donau-Radweg entlang Richtung Heppenäcker See bei Rottenacker:
Heppenäcker See
Den Heppenäcker See kann man mit etwas Glück auch mal für sich alleine haben – z.B. unter der Woche und wenn trotz schlechter Wettervorhersage das Wetter dann schön wird, kann’s nicht besser sein. Direkt am See hier hat’s dann noch einen hübschen Biergarten mit Imbiss und Kiosk.
Kurt vom hiesigen Kiosk/Biergarten hat mir erklärt, dass wohl die einheimischen Badegäste bei schlechter Wettervorhersage eher zuhause bleiben, das Wetter hier trotzdem oft dann aber ganz gut bleibt, weil wohl der Bussen die Wolken nach rechts und links teilt und diese vorbeitreiben. Kann man ja nachfolgend sehen:
Abschluss des Fahrrad-Trekkings mit Zelt
Nach diesem tollen Sonnenaufgang geht es nun motiviert die letzten paar Kilometer weiter den Donau-Radweg flussaufwärts zur letzten Station der Reise, nach Zwiefaltendorf zum Gasthaus Rössle. Hier treffe ich meine liebe Ehefrau bei selbstgebrautem und sehr leckerem Bier, eigenem Apfelmost und schwäbischen Gerichten auf der toll angelegten Terrasse, welche die Zwiefalter Aach überspannt. Und wer frischen Fisch mag: Die Forellen schwimmen hier bis zu ihrer Bestellung neben der Terasse in der Zwiefalter Aach.
Nach einem sonnigen Wochenende fahren wir dann gemeinsam nach Hause.
Bis zur nächsten Tour grüßt
Jan Kirsten
Halo Jan,
da hast du ja mal wieder eine tolle Tour hinter dir.
Die Fotos machen Lust auf Ausflüge.
z.B. nach Katzenhirn ;-))
Liebe Grüße
Christian