Fahrrad-Trekking mit Zelt: 7 Seen Tour durch Bayern und Tirol

Wie (ent)spannend Urlaub mit dem Fahrrad sein kann, zeigt uns Jan Kirsten in seinen auf- und anregenden Reiseberichten. Ob die Fahrradtour von Stuttgart nach Gibraltar und zurück, auf dem Neckartal-Radweg oder dem Großen Lautertal-Radweg – seine Wörter und Bilder machen Lust, gleich selbst aufzusatteln. Dieses Mal steht eine 7-Seen-Tour durch Bayern und Tirol auf dem Programm, die Nächte seiner Fahrrad-Trekking-Tour verbringt Jan im Trekkingzelt Trek Escape 2 auf der selbstaufblasende Isomatte Trek Bed 2. 

Sylvensteinsee – Achensee – Seehamer See – Starnberger See – Wörthsee – Ammersee – Heppenäcker See

Meine letzte Fahrradtour hat mich Ende August von Stuttgart aus nach Bayern und Tirol geführt.

Beschreiben will ich hier den interessantesten Abschnitt, von Arzbach (bei Bad Tölz) ausgehend hier die Route:

Route Seentour

Mit Trekkingzelt und selbstaufblasender Isomatte zum Sylvensteinsee

Hier in Arzbach hatte ich unfreiwillig Gelegenheit, mein Zelt Trek Escape 2 auf Regentauglichkeit zu testen: Drei Tage Dauerregen haben mich dazu bewogen, doch länger als geplant auf dem Campingplatz hier zu bleiben. Zum Glück war ich ja gut ausgestattet für eine etwas längere Reise, mit Kulturtasche Wash Butler II (praktisch zum Aufhängen), kleiner Kühltasche Cool Butler 6 (passt noch gut in die Fahrradtasche), sowie Isomatte Trek Bed 2 (deutlich bequemer als das Trek Bed 1 – welche ich bis letztes Jahr hatte)

20190829 Heppenäcker Equipment HDR

20190830 Zelt innen HDR

20190818 Arzbach Camping

Und um das Zelt Trek Escape 2 war ich echt froh, absolut dicht, selbst nach 3 Tagen Dauerregen. Die Eingangsöffnung war bei Regen vorteilhafter als bei meinem Vorgängerzelt Trek It Easy, da sie recht steil angeordnet ist und somit beim Öffnen kaum Regen reinkommt. Beim Trek It Easy geht die Öffnung recht weit nach vorne, und dadurch kann doch mehr Regen reinkommen (was ich letztes Jahr bei meiner Neckartal-Tour testen durfte).

Glücklicherweise war der Camping-Nachbar nicht anwesend, so konnte ich tagsüber den Regen halbwegs trocken unterm Dachvorsprung abwarten:

20190820 Arzbach Dachvorsprung

Nachdem der Regen vorbei war, die Ausrüstung und die Arzbacher Alpakas wieder getrocknet waren

20190819 Arzbach Alpaka

konnte es nun endlich losgehen, zunächst über Lenggries

20190819 Lenggries Klohäusle

(na der hatte ja wenigstens ein Dach überm Kopf)

ging es nun weiter hoch Richtung Sylvensteinsee. Eigentlich gibt es hier eine Wander- und Fahrradstrecke, die durch einen kleinen Tunnel abseits der Straße führt. Diese war aber leider wegen Renovierungsarbeiten gesperrt, so dass ich die Straße entlang musste. Da die Straße nicht besonders breit ist und doch recht viel (Schwerlast-)Verkehr herrschte, hat leider ein kleines Bäumchen dran glauben müssen, welches mir als Abstandshalter hinten am Fahrrad befestigt dienen musste:

20190821 Sylvensteinsee hochzus

20190821 Sylvensteinsee

Fahrrad-Trekking zum Achensee

Oben am Sylvensteinsee angekommen war das Wetter zwar trocken, aber recht trüb und kalt, also fuhr ich gleich weiter Richtung Achensee. Unterwegs freute ich mich noch über einen Fahrradweg, der sich aber später als Wanderweg entpuppte. Leider hab ich’s erst gemerkt, als ich schon fast auf der Blaubergalm oben war und nur noch Wanderer mit schwerer Ausrüstung unterwegs waren.

20190821 Hoch zur Blaubergalm - 1540 m

20190821 Wer hockt da

Naja, war ganz schön da oben, nur leider so hoch, dass es in Wolken hing und ich mal wieder nass wurde. Also bin ich gern umgedreht und die Straße weiter entlang den Achensee gefahren:

20190821 Achensee

20190821 Achensee Mitte

20190821 Achensee Pertisau

Urlaub in Kufstein mit dem Fahrrad

Schon ging es auf der anderen Seite des Berges über Fischl nach Brixlegg steil bergab ins Tal – und für andere steil bergauf:

20190821 Lok bei Fischl

Auch hier war wohl das Wetter in den Vortagen nicht nur trocken:

20190821 Fahrrad-(Tor)tour

(zum Glück ohne Schnorchel durchgekommen).

Nun noch weiter bis kurz vor Kufstein den Inn entlang, wo meine nächste idyllische Zeltübernachtung an einem kleinen Flugplatz (und ohne Regen!!!) wartete, bevor ich mir am nächsten Tag Kufstein anschaue.

20190823 Fliegercamping Kufstein

20190823 Fliegercamping Kufstein HDR

Kufstein:

20190824 Kufstein HDR

20190824 Kufstein

20190823 Kufstein 1

20190823 Kufstein 2

20190823 Kufstein 3

20190823 Kufstein 5

20190823 Kufstein 6

20190823 Kufstein 7

Fahrt von Tirol nach Deutschland

Nach einer weiteren Nacht auf dem Zeltplatz radel ich dann weiter über Kiefersfelden und Ebbs

20190824 Kiefersfelden

20190824 Ebbs

Wieder in Deutschland geht es noch am Seehamer See vorbei, bevor ich wieder in Arzbach auf den mir bereits bekannten Campingplatz nochmal Zwischenstation mache.

20190824 Seehamer See

Arzbach-Camping, diesmal relativ trocken, übrigens mit einem Restaurant, welches ich guten Gewissens empfehlen kann. Lecker und gute Portionen, der Chef erklärte mir, da hier auch viele Einheimische kommen, sei es hier normal, dass auf den Teller 80 % Fleisch und eben nur ein paar Beilagen kommen. Für einen ausgehungerten Fahrradfahrer auch gut:

20190825 Arzbach Alpencamping HDR

Noch mal durch Bad Tölz

20190826 Bad Tölz

genieße ich weiter die Allgäuer Landschaft

20190826 Landschaft STA

20190826 Matthias war nicht da

20190826 Landschaft STA-W

Noch’n See…? Aber eher wohl dem Regen der vergangenen Tage geschuldet:

20190826 See-Wiese

Mit dem Fahrrad an den Starnberger See

Nun aber an den Starnberger See. Das Ostufer ist komplett von Seeshaupt bis Starnberg mit tollen Radwegen meist direkt am See befahrbar, fernab von Hauptverkehrsstraßen. Und an vielen Stellen ist der See hier zum Baden zugänglich. Allerdings nicht sonntags bei schönem Wetter zu empfehlen: Ich hatte nämlich den fatalen Fehler gemacht, bei meiner Hinreise nach Arzbach vor einer Woche hier eben an einem sonnigen Sonntag bei 30°C entlang zu radeln… Chaos! Ich glaube da waren alle Münchner, die halbwegs mobil sind, hier am Starnberger und Wörther See! Da sieht man hier vor lauter Leuten kein Stück Wiese und Wasser mehr, und selbst die Radwege sind mit Münchner Blech verstopft. Ich empfehle an solchen Tagen München zu besichtigen – muss dann wohl menschenleer sein.

Naja, aber nun hatte ich ja Gelegenheit, den Starnberger See ruhiger zu genießen, wie man nachfolgend sieht:

20190826 Radweg Starnberger See 1

20190826 Radweg Starnberger See 2

20190826 Radweg Starnberger See 3

20190826 Radweg Starnberger See 4

20190826 Radweg Starnberger See 5

20190826 Radweg Starnberger See Biergarten

Wörthsee – Camping und Strandbad

Noch durch Starnberg durch geht es schon zum nächsten See, den Wörthsee. Nicht zu verwechseln mit dem Wörthersee (Kärnten). Der Wörthsee zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee ist zwar deutlich kleiner als der Wörthersee, aber gerade dadurch vielleicht auch nicht ganz so turbolent und meiner Meinung nach nicht weniger romantisch.

Hier habe ich einen tollen Zeltplatz gefunden, tagsüber ein Strandbad, abends darf man dann direkt am Wasser auf der Liegewiese sein Zelt aufstellen. So habe ich zuerst bei letzten Sonnenstrahlen mein Vesper genossen, und abends dann einen total romantischen Sonnenuntergang erlebt:

20190826 Wörthsee Vesper HDR

20190826 Wörthsee klares Wasser

20190826 Wörthsee Sonne fast weg

20190826 Wörthsee Sonne untergegangen

Ammersee

Allerdings sollte man bis morgens um 10:00 Uhr das Zelt wieder abbauen, bevor die ersten Badegäste die Liegewiese wieder ihr Eigen nennen wollten. Also auf zum wiederum nächsten See in unmittelbarer Nähe, den Ammersee:

20190827 Ammersee Hütte

20190827 Ammersee Schiffssteg

20190827 Ammersee Schiffe

Landsberg am Lech

Über Landsberg geht’s nun erst mal ohne See weiter:

20190817 Landsberg 1

20190817 Landsberg 2

20190817 Landsberg 3

20190817 Katzenhirn

Wasser in Form von Flüssen und Bächen gibt es aber trotzdem zuhauf:

20190816 Buxheim

Bevor es zu dem hier letzten beschriebenen See geht, steht noch eine idyllische Zeltübernachtung in Ersingen an – bei einem Gastwirt, der am Ortsrand seine Wiese hinter dem Hof zum Zelten zur Verfügung stellt:

20190828 Ersingen Hirsch

20190829 Ersingen Frühstück

20190828 Ersingen Siesta

(keine Sorge, die sind nicht tot, sondern genießen auch die Siesta-Sonne!)

Nun geht es den Donau-Radweg entlang Richtung Heppenäcker See bei Rottenacker:

20190829 Donau Blumenwiese

20190829 Donau Brücke

20190830 Rottenacker Donau

Heppenäcker See

Den Heppenäcker See kann man mit etwas Glück auch mal für sich alleine haben – z.B. unter der Woche und wenn trotz schlechter Wettervorhersage das Wetter dann schön wird, kann’s nicht besser sein. Direkt am See hier hat’s dann noch einen hübschen Biergarten mit Imbiss und Kiosk.

Kurt vom hiesigen Kiosk/Biergarten hat mir erklärt, dass wohl die einheimischen Badegäste bei schlechter Wettervorhersage eher zuhause bleiben, das Wetter hier trotzdem oft dann aber ganz gut bleibt, weil wohl der Bussen die Wolken nach rechts und links teilt und diese vorbeitreiben. Kann man ja nachfolgend sehen:

20190829 Heppenäcker Liegewiese HDR

20190829 Heppenacker Zeltgrenze (2)

20190829 Heppenacker Kurtles Kiosk (2)

20190829 Heppenäcker Kurtles Biergarten

20190829 Heppenäcker Stuhl mit Zelt

20190830 Heppenäcker Sonnenaufgang HDR

Abschluss des Fahrrad-Trekkings mit Zelt

Nach diesem tollen Sonnenaufgang geht es nun motiviert die letzten paar Kilometer weiter den Donau-Radweg flussaufwärts zur letzten Station der Reise, nach Zwiefaltendorf zum Gasthaus Rössle. Hier treffe ich meine liebe Ehefrau bei selbstgebrautem und sehr leckerem Bier, eigenem Apfelmost und schwäbischen Gerichten auf der toll angelegten Terrasse, welche die Zwiefalter Aach überspannt. Und wer frischen Fisch mag: Die Forellen schwimmen hier bis zu ihrer Bestellung neben der Terasse in der Zwiefalter Aach.

Nach einem sonnigen Wochenende fahren wir dann gemeinsam nach Hause.

20190831 Blank Gasthof

20190831 Blank Biergarten HDR

20190831 Rottenacker Blumenwiese

Bis zur nächsten Tour grüßt

Jan Kirsten

 

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