Auf dem Moped von der Mongolei nach Österreich: Abenteuerreise mit der Puch Maxi

Unfassbare 13.300 km legte der Innsbrucker Stephan Regensberger innerhalb von 92 Tagen zurück. Ausgestattet war er nur mit einem Puch Maxi Moped aus dem Jahre 1977 und Innviertler Outdoor Ausrüstung wie dem Leichtzelt Trek It Easy, der selbstaufblasbaren Isomatte Trek Bed 1 und Mikrofaserhandtüchern PackDRY. In diesen 3 Monaten durchquerte er mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h von der Mongolei zurück nach Österreich 10 Länder, die Temperaturen schwankten dabei zwischen -1 und +45 °C.

The Slow Way Home – 13.300 km am Moped von der Mongolei nach Österreich

Die Mongolei und Zentralasien sind unter Abenteurern schon lange für ihre Wildnis, schlechte Infrastruktur und tolle Gastfreundschaft bekannt. Ideale Länder also, um Abenteuer zu erleben, für gewöhnlich auf eine andere Art und Weise, aber ich entschloss mich dazu, mein Puch Maxi Moped als Fortbewegungsmittel zu nehmen.

1 - Puch Maxi in Ulan Bator - Hauptstadt Mongolei

Nach einigen Monaten Vorbereitung kam ich Mitte Mai in Ulaanbaatar an, mein Moped hatte sich bereits einen Monat vorher in einer Box auf den Weg gemacht und wartete beim Zoll. Der Start in der Mongolei bedeutete, dass der erste Abschnitt der Reise auch der anspruchsvollste für Mensch und Maschine sein würde. In der ersten Nacht unterschätzte ich die extremen Temperaturschwankungen in der Mongolei und fror nachts wirklich schlimm, da ich mich aufgrund der abendlichen Temperatur nur mit meinem Schlafsack zugedeckt hatte und in der Folge enorm auskühlte. Am zweiten Tag kam ich bereits auf meine erste Offroad-Etappe und natürlich machte ich im Sand auch gleich zweimal einen Abflug.

Abgesehen von niedrigen Temperaturen, Schnee und extremem Wind war die Mongolei die Strapazen absolut wert, unendliche Weiten mit wenigen Bewohnern und wunderschönen Landschaften belohnen jeden, der es schafft. Natürlich hatte alles auch ein bisschen seine Schattenseiten. So musste ich auf die harte Tour lernen, wozu mein Moped fähig ist und wozu nicht, was dazu führte, dass ich die Maxi öfter bei laufendem Motor einen Pass raufschieben musste, als mir lieb war. Die 600 km Offroad-Pisten in der Mongolei hinterließen aber auch Spuren am Motor, und so quälte ich das Moped mit enorm reduzierter Leistung durch das russische Altai-Gebirge bis nach Barnaul, wo ich nach einem Tausch der Kolbenringe endlich wieder einigermaßen normal weiterfahren konnte.

Nach Barnaul führte mich die Straße durch das südliche Sibirien an die kasachische Grenze, schnell änderte sich die Landschaft zur für Kasachstan typischen Steppe, welche mich die nächsten 1000 km bis Almaty im Süden Kasachstans nicht mehr verlassen sollte. Der Südosten Kasachstans wies ansonsten nur extrem lange, gerade Straßenstücke äußerst schlechter Qualität zwischen den wenigen Ortschaften auf. Nach einem knappen Monat erreichte ich Almaty, bis dorthin hatte ich über 4000 km hinter mich gebracht.

Von Almaty fuhr ich nach Bishkek, von wo aus ein weiterer Teil meiner Reise begann. Da mir in der Mongolei klar wurde, dass die Puch Maxi leider nicht mit den Höhen und Bergstraßen im Pamir-Gebirge zurechtkommen würde, musste ich eine andere Option finden. Glücklicherweise fand ich in Bishkek eine Honda Supercub mit 50 ccm, welche ich mieten und auch nach Tadschikistan nehmen konnte. So ging es zuerst durch die Berge Kirgisistans, wo es abgesehen von spektakulären Landschaften zahllose Obstbäume voller Früchte entlang der Straßen gab. Auch das Wetter in Kirgisistan wusste nicht so recht, was es wollte, von über 30 Grad in Bishkek fiel die Temperatur im Süden Kirgistans bis auf knapp über den Gefrierpunkt mit leichtem Schneefall nachts.

Die Grenze zu Tadschikistan bietet nicht nur eine enorm schlechte Straße, sondern auch einen der höchsten Grenzübergänge auf 4300 m. Tadschikistan sollte die härtesten und abgelegensten Strecken dieser Reise bereithalten und das war auch geplant so. Durch das Bartang-Tal, ein Tal mit enorm anspruchsvollen Schotterpisten – aber auch nahezu unberührter Natur – ging es nach Khorog, der Hauptstadt der autonomen Region Berg-Badachschan. Die Stadt selbst liegt an der Grenze zu Afghanistan und von hier aus ging es für mich noch weitere drei Tage entlang der afghanischen Grenze durch das Wakhan Tal. Ebenfalls eine sehr abgelegene Region mit schlechten Straßen, aber diesmal mit vielen anderen Reisenden, die zu Fuß, auf dem Rad oder mit allen möglichen Kraftfahrzeugen unterwegs sind. Die alte Geschichte der Seidenstraße ist hier noch sehr präsent, Ruinen alter Burgen und Versorgungsstationen säumen den Weg und laden zum Träumen ein. Vom Wakhan Tal ging es über den Pamir Highway wieder zurück in Richtung Kirgisistan, vorher musste aber noch der Ak-Baital Pass mit 4655 m bezwungen werden. Es ging dann über die gleiche Strecke wieder zurück durch Kirgisistan nach Bishkek, dort kam ich dann das letzte Mal auf der Reise in Schneefall.

In Bishkek tauschte ich die Honda Supercub wieder gegen meine Puch Maxi und setzte meine Reise fort. Bei Temperaturen bis 46 Grad Celsius ging es durch die Kasachische Steppe vorbei am Weltraumhafen Baikonur und dem ausgetrockneten Aral-See in den Nordwesten Kasachstans. Auf dem Weg gab es nicht nur viele Kamele, sondern auch einige interessante Orte, deren Besuch sich lohnte. Auf dieser Strecke hatte ich auch die größten technischen Probleme, so musste ich einmal die Kupplung tauschen und ein Kondensator der Zündung gab auf, was mich zu einer Pfuschlösung mit Elektronikkondensatoren zwang, die aber funktionierte. Am Weg aus Kasachstan nach Russland passierte es dann erstmalig: Kurz vor der Grenze hatte ich einen Platten. Trotz einiger Fehlschläge beim Flicken schaffte ich es gerade so in die nächste Ortschaft nach der Grenze und ließ dort am nächsten Tag den Schlauch professionell reparieren.

Die Strecke in Russland war wieder einmal recht unspektakulär, gigantische Äcker reihten sich ohne wirkliche Abwechslung aneinander. Eine Ausnahme bildete ein Abstecher nach Prochorovka, wo ich die Nacht an der Frontlinie der größten Panzerschlacht des zweiten Weltkrieges verbrachte. Die Ukraine brachte wenig Veränderung in der Landschaft verglichen zu Russland. Kiev war sehr interessant und auch Lwiw – oder Lemberg zu Deutsch – konnte viel von seinem Charme aus der Zeit im Österreichischen Kaiserreich bewahren. Von der Ukraine ging es über Polen, die Slowakei und Tschechien zurück nach Österreich. Nach 92 Tagen war ich wieder zurück in Innsbruck.

19 - Begegnungen und Freundschaften auf der Abenteuerreise Mongolei - Österreich

Auf der ganzen Reise hatte ich weniger Probleme als erwartet, insbesondere technischer Natur, aber wie immer eigentlich mehr Probleme mit Dingen, die ich nicht erwartet hatte. Dazu zählen insbesondere die Kondensatoren und die Kupplung. Insbesondere mit anderen Menschen hatte ich keine schlechten Erfahrungen gemacht, im Gegenteil: Ich wurde durchwegs von der Freundlichkeit der Einheimischen überrascht. Sei es durch Kleinigkeiten wie angebotene Hilfe, wenn man am Straßenrand steht, bis hin zu Einladungen zum Übernachten.

Das Trek It Easy Zelt in Kombination mit dem Trek Bed 1 erwiesen sich als tolle Begleiter für angenehmen Schlaf. Das Zelte meisterte Kälte, Regen und sogar Stürme, die selbstaufblasbare Isomatte hielt warm und war dick genug, um den Boden nicht zu spüren, sodass sie nahezu den Schlafkomfort einer Matratze bot. Auch das PackDRY Mikrofaser Handtuch überzeugte dank des geringen Packmaßes und der Tatsache, dass es schnell wieder abtrocknete. Die Produkte von outdoorer, welche mich auf der Tour begleiteten, haben sich wirklich bewiesen und werden auch weiterhin Teil meiner Reisen sein.

Leichtes Trekkingzelt Trek It Easy 2 - Mongolei

Neben unserem Trek It Easy, unserem Trek Bed 1 und unserem PackDRY-Mikrofaserhandtuch hatte Stephan Puch Maxi-Ersatzteile und Tipps von RBO Stöckl im Gepäck. 

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