Südostasien Backpacking mal anders – Flashpacker Reisebericht Teil 1: Thailand

Nach seinem Südafrika Roadtrip geht es für Bernhard Navratil im 1. Teil dieses Südostasien-Flashpacking Reiseberichts ins schöne Bangkok – die Stadt der Engel. Neben den weltweit bekannten Sehenswürdigkeiten – wie dem Großen Palast, Wat Arun oder dem liegenden Buddha in Wat Pho – warten dort kulinarischer Durian-Genuss, atemberaubende Rooftop-Bars und ein Tagesausflug in die so mystische wie beeindruckende alte Siam-Hauptstadt Ayutthaya. Dabei ist er mit dem Business Rucksack Digital Nomad 35 ausgestattet. 

Der nachfolgende Reiseblog wird kein klassischer Backpacker Erfahrungsbericht. Reisetipps zu den günstigsten Schlafsaalplätzen in Hostels, Standby-Bustickets und Verpflegung für € 1,-/Tag suchst du hier vergeblich. Bei Flashpacking handelt es sich um eine etwas komfortablere Art des Rucksackreisens – was Preisbewusstsein jedoch keineswegs ausschließt. Backpacker und Flashpacker teilen sich das Verlangen, in neue Kulturen einzutauchen und die Sehnsucht, sich darin treiben zu lassen, am Puls der Zeit und der Bevölkerung ein Land und seine Leute möglichst authentisch zu erleben. Backpacking steht für ein Freiheitsgefühl – Flashpacking auch, jedoch de luxe.

Reisevorbereitungen

Reiseroute

„Gehe einmal im Jahr dorthin, wo du noch niemals warst.“ – bei der Umsetzung dieses Dalai Lama-Ratschlags half mir der Zufall: Meine Schwester beschloss, ein Praktikum in Bangkok zu absolvieren. Schnell stand also fest, sie dort zu ihrem Geburtstag am 12.11.18 zu besuchen – ob sie wollte oder nicht. Da es sich dabei um meinen 1. Asien-Urlaub (sieht man von der Maturareise nach Antalya vor 6 Jahren einmal ab) handelte, wollte ich jedoch mehr als „nur“ die meistbesuchte Stadt der Welt sehen. Also wurde ein 2-wöchiger Flug Wien-Bangkok-Wien (per Emirates und somit inkl. Zwischenstopps in Dubai) gebucht. Bei Flugsuchen und -vergleichen schwöre ich seit Jahren auf Idealo – denn viele Wege führen nach Rom (beziehungsweise Bangkok) und so entsteht ein rascher Überblick über Kosten, Zeiten, etc. Die eigentliche Buchung lohnt sich oftmals (nicht immer) direkt auf der Seite der jeweiligen Fluglinie. Nun galt es, diesen 2-wöchigen Zeitraum nach und nach in eine Reiseroute umzuwandeln. So günstig innerasiatische Flüge auch sind, ich wollte dennoch nicht einen Großteil meines Aufenthalts über den Wolken verbringen (Kurztrips nach Hongkong und Kathmandu wurden deshalb leider schnell wieder verworfen). Auch unzählige Visa für wenige Tage hätten sich kaum rentiert. Im Zuge dessen wurde der Rahmen nach und nach mit Mosaiksteinen gefüllt, bis sich ein Reiseplan ergab. Die erste Woche bei meiner Schwester in Bangkok, die zweite alleine in Singapur, Kuala Lumpur und Siem Reap.

Flashpacking Packliste

8 Flüge in 14 Tagen setzten hohe Ansprüche an mein Gepäck, vor allem, da ich trotz Koffer großteils nur mit Carry-on-luggage unterwegs sein wollte. Was war also der beste Rucksack für meine Asien-Reise? Handgepäcktauglich trotz ausreichend Platz für Kleidung und Reiseunterlagen und häufigem Ent- bzw. Bepacken gewachsen – da kam für mich nur unser Business Rucksack Digital Nomad 35 infrage. Entsprechend minimalistisch fiel meine Packliste aus. Glücklicherweise sanken die Temperaturen nie unter 30 °C, weshalb Winterjacke & Co. getrost zuhause bleiben konnten. Neben sommerlicher Kleidung (wobei für manche Restaurantbesuche, Tempel, etc. eine lange Hose dennoch unerlässlich war), Kulturbeutel (hier unbedingt immer beachten, was ins Handgepäck darf) und Reisedokumenten (von denen ich auch immer eine Kopie separat mitführe) musste nur eine Powerbank eingepackt werden – ein Adapter ist in den geplanten Reiseländern ja glücklicherweise nicht nötig. Als Mini-Digital-Detox habe ich bewusst auf mobile Daten außerhalb des Hotels verzichtet. Sonst finde ich grundsätzlich mobile WLAN-Hotspots praktisch, die für wenig Geld mit SIM-Karten der jeweiligen Länder „gefüttert“ werden können.

Bangkok Reisebericht

10.11. Wien-Dubai Flug

Der Flashpacking Trip begann mit einem Flashback. Als ich den Emirates-Flug EK 128 Wien – Dubai bordete, traf ich zufällig Dylan, einen Mitschüler aus meiner Zeit in Bozeman/Montana, der nun seit 3 Jahren als Flugbegleiter arbeitet, zum 1. Mal seit unseres gemeinsamen High School-Jahres vor über 9 Jahren. Zwischen unzähligen Trolleys und Rucksäcken, die in Gepäckablagen verfrachtet werden wollten, lässt sich jedoch schwer in alten Erinnerungen schwelgen. Das holten wir nach dem Bordservice im Upper Deck des A380 an der First Class Bord-Lounge für den Großteil des restlichen Fluges nach. Dies machte es noch etwas einfacher, das graue und nebelige Wien hinter mir zu lassen. Über den Wolken ließen wir alte Zeiten aufleben und tauschten uns über die seither vergangenen Jahre aus – kurz: „Oh my friend we’re older but no wiser„.

Zwischendurch stellte Dylan mir den Rest der Cabin Crew vor und gab spannende Einblicke hinter die Kulissen oder „where all the magic happens“.

So verging die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug, bis wir kurz vor Mitternacht in Dubai landeten.

Flughafen Dubai

11.11. Ankunft in Bangkok, Wat Traimit & Khaosan Road

Als internationale Drehscheibe zwischen Westen und Osten (gemeinsam mit Abu Dhabi, Doha und Istanbul) strahlt der Dubai International Airport (DXB) die für das Emirat typische Bescheidenheit aus.

Flughafen Dubai DBX

An der Anzahl der beförderten Passagiere gemessen liegt er derzeit weltweit auf Platz 3. Umso schwerer zu glauben (aber auch logischer) ist, dass der umbaute Flughafen in naher Zukunft abgerissen wird, um die Staffel an den bereits in Betrieb gegangenen, außerhalb gelegenen Dubai World Central Airport (DWC) abzugeben. Dieser verfolgt das Ziel, der kapazitätsmäßig größte Flughafen der Welt zu werden. Doch zurück zum Dubai International Airport. Ganz nach F. Scott Fitzgerald verbrachte ich umgeben von Kamelkitsch, Gold, Dattelsouvenirs und internationaler Cuisine „Three Hours Between Planes“.

Flughafen Dubai - Shops

Die einzige Herausforderung bestand darin, einen lokalen Mitternachtssnack zu finden, was mir mit dem McArabia Chicken aber denke ich gelang. ;-)

Der darauf folgende EK376 Dubai – Bangkok verlief ebenso unproblematisch wie der vorherige – wenn auch deutlich weniger unterhaltsam. Am frühen Nachmittag kam ich am Suvarnabhumi International Airport (BKK) an und wurde beim Aussteigen von der Luftfeuchtigkeit – wie in diesen Ländern üblich – erst mal fast erschlagen. Nach einer unproblematischen Immigration ins „Dorf im Pflaumenhain“ erwarteten mich im Ankunftsbereich meine Schwester, ihre Freundin und mein Papa. Dieser hatte seine Reisen so eingerichtet, dass er sich ebenfalls zum Geburtstag meiner Schwester „zufällig“ in Bangkok aufhielt. Alle drei waren deutlich luftiger als ich gekleidet.

Bangkok Flughafen - Ankunft

So stiegen wir ins nächste Taxi und fuhren zum Hotel. Taxifahren in Bangkok ist allerdings teils eine wahre Herausforderung, da viele Fahrer äußerst wenig bis absolut kein Englisch sprechen und auch auf Adressen (manchmal selbst in Landessprache) oder Google Maps-Routen mit Unverständnis und Schulterzucken reagieren. Als hilfreich erwies sich für uns in vielen Fällen die Telefonnummer des Hotels – ein Anruf und schon bahnen sich die bemühten Taxifahrer erleichtert und freudestrahlend den Weg durch den teils chaotischen Verkehr. Ausnahme bildet hier die Rush Hour (ca. 07:00-09:00 und 17:30-20:00) – in diesem Zeitraum nehmen viele Taxis gar keine Passagiere an. Wichtig ist auch, auf den Einsatz des Taximeters zu bestehen, die vorgeschlagenen Fixpreise sind in der Regel viel zu hoch. Läuft dieses, sind Beträge wie die Airport Surcharge (50 Baht) oder Expressway Fees (25-50 Baht) von den Passagieren zu bezahlen. Insgesamt kostete uns die halbstündige Fahrt (Verkehr ausgenommen) dennoch nur knappe € 10,-. Sobald ich im Hotel eingecheckt hatte, ging es für uns auch schon wieder weiter – zu neugierig war ich auf das Land des Lächelns und vor allem seine Hauptstadt. Zu Fuß überquerten wir über eine Brücke den Chao Phraya Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt, mit Blick auf den State Tower. Im dritthöchsten Gebäude Thailands befindet sich das Lebua-Hotel und die Sky Bar, die weltweit höchste Rooftop-Bar, die vor allem durch „The Hangover Part II“ bekannt wurde. Mit Superlativen ging es weiter – via Tuk Tuk fuhren wir zum Wat Traimit, dem „Tempel des Goldenen Buddha“. Wie der Name schon verrät, beherbergt dieser den weltweit größten (sitzenden) Gold-Buddha. Kurios ist dabei, dass die im 13. Jahrhundert gegossene, ca. 3 m hohe und 5,5 t schwere Statue aus Schutz vor Dieben und Plünderern von den Siamesen mit Gips überzogen wurde. Über die Jahrhunderte geriet sie in Vergessenheit – erst, als 1955 bei Bauarbeiten der Gipsmantel beschädigt wurde, kam der immense „innere Wert“ zum Vorschein. Heute thront der Goldene Buddha im 3. Stock des Phra Maha Mondop. Der Eintritt beträgt 10 Baht pro Person.

Oben hat man auch einen schönen Blick auf Maha Nakhon – mit 313 m das höchste Gebäude der Stadt.

Wat Traimit - Bangkok Sehenswürdigkeiten

So erhielt ich einen ersten Eindruck, wie Altes und Neues in Bangkok koexistieren. Von Wat Traimit ging es quasi ums Eck nach Chinatown, wo ich mich nach all dem Flughafen- und zeugessen über das weltberühmte Streetfood Thailands stürzte.

Apropos weltberühmt: So gestärkt ging es abermals mit Tuk Tuk (ja, natürlich ist es touristisch – aber es macht einfach Spaß) zur Khaosan Road. Das Backpacker-Mekka pulsiert auch tagsüber – vorausgesetzt, man lässt die unzähligen „unaufdringlichen“ Angebote links liegen, wobei Maßanzüge verglichen zu Ausweisen aller Art und Ping Pong Shows noch zu den seriöseren zählen …

Anschließend trafen wir uns abends mit einer Freundin und Mitpraktikantin meiner Schwester aus Vorarlberg und deren Familie in der ABar – einer gefühlt noch eher unbekannten, aber sehr gemütlichen Rooftop Bar im 37. Stock des Bangkok Marriott Marquis Queen’s Park.

Nach 2 Drinks mussten Papa und ich uns aber leider schon wieder verabschieden – offiziell, weil ich von der langen Reise „schon“ k.o. war. In Wahrheit führte unser Weg jedoch zurück zum Flughafen, wo wir meinen Bruder abholten, der als Überraschungsgast für den Geburtstag meiner Schwester ebenfalls eingeflogen kam. Anschließend fielen wir dann aber wirklich in unsere Betten.

12.11. Khlong-Fahrt, Wat Arun & Wat Pho

Umso größer war beim Frühstück im Hotel, an dem zu ihrem Geburtstag unsere Schwester samt Freundin zu uns stieß, natürlich ihre Überraschung und Freude.

Reisebericht Thailand - Bangkok

Zu fünft verbrachten wir ihren Geburtstag anschließend mit Power-Sightseeing.

Chao Phraya - Reisebericht Thailand

Eine Fahrt im Long-Tail Boat (oder Ruea Hang Yao) führte uns auf den Chao Phraya und anschließend durch diverse Khlongs – diese Kanäle dienten in Bangkok jahrhundertelang als Transportwege und schwimmende Marktplätze, heute liegt ihre größte Bedeutung im Tourismus. Nichtsdestotrotz ist eine Fahrt durch die Khlongs (verbunden mit zahlreichen Schleusen) so sehenswert wie entschleunigend.

Nach dieser Detour ging es am National Museum of Royal Barges (Museum der königlichen Barken) und einem „Floating Market“ (der aus einem einzigen Boot bestand) über den Chao Phraya zum Wat Arun – oder mit vollem Namen Wat Arun Ratchawararam Ratchaworamaha Wiha. Der Tempel der Morgenröte – so der deutsche Name – ist beeindruckend; besonders der erfurchtsgebietende zentrale Prang – Phra Prang.

Nachdem wir den Wat (damit wird ein buddhistischer Tempel bezeichnet) auf uns wirken gelassen haben, setzten wir auf die andere Seite des Chao Phraya über, um Wat Pho zu besichtigen. Das gesamte Areal des Königlichen Tempels Erster Klasse ist imposant und sehenswert – die Hauptattraktion von Wat Pho bildet jedoch die berühmte 46 m lange und 15 m hohe liegende Buddha-Statue mit ihren Zehen aus Perlmutt.

Bangkok Reisebericht - Wat Pho liegender Buddha

Im 80.000 m² umfassenden Gelände ließen sich Tage verbringen, neben neun Gebäudekomplexen, vier Großen Chedis, 95 Pagoden und 1000 Buddhafiguren befindet sich im größten Tempel Bangkoks auch eine Massageschule.

Der Große Palast ist direkt nebenan, aber eine Besichtigung am gleichen Tag empfehle ich nicht – beide Sehenswürdigkeiten auf sich wirken zu lassen wäre ein gewisser Overload. Außerdem gab es zum Feiern des Geburtstags meiner Schwester angemessenere Orte als buddhistische Gebetshäuser. Also stand anschließend Kultur der etwas anderen Art auf dem Programm – ein erneuter Zwischenstopp auf der Khaosan Road, die mein Bruder ja noch nicht gesehen (beziehungsweise erlebt) hatte. Der nächste Stopp führte uns auf die Parallelstraße Soi Rambuttri, die etwas versteckter, weniger überlaufen und somit noch charmanter ist.

Highlight stellte jedoch das anschließende Geburtstagsessen zu fünft dar. Das Restaurant Vertigo beziehungsweise die Moon Bar liegen im 61. Stock des Banyan Tree Hotels und gewähren einen atemberaubenden Blick über die Stadt der Engel. Natürlich zahlt man die Aussicht auch mit – dafür gab es einen Geburtstagskuchen umsonst. ;-)

Vertigo + Moon Bar - Bangkok Nightlife

13.11. Großer Palast, Schlangenfarm & Flugzeugfriedhof

Da meine Schwester am 3. Tag unserer Reise arbeiten musste, startete der Dienstag als Männertag. Nach dem schon zur Tradition gewordenen gemeinsamen Frühstück im Hotel, das neben einer reichhaltigen Auswahl mit täglich wechselnden lokalen Gerichten überzeugte, wählten wir den Wasserweg auf dem Chao Phraya zum Großen Palast. Für 50 Baht/Person ging es via Hop-on-hop-off-Boot zur ehemals offiziellen Residenz der Könige von Siam in Bangkok. Ab der Anlegestelle gestaltete sich der Weg deutlich touristischer als bei den bisherigen Sehenswürdigkeiten und erstaunlich oft wurde uns von seriösen, wartenden Taxi- und Tuk Tuk-Fahrern versichert, der Grand Palace hätte ausgerechnet heute geschlossen, aber man wüsse eine fast genau so tolle Alternative… Wenig überraschend war er jedoch – wie schon an den Menschenmassen unübersehbar war – geöffnet und mit dem Großen Palast auch Wat Phra Kaeo, der Tempel des Smaragd-Buddha. Neben den ungewohnt vielen Touristen (was keineswegs heißt, dass Wat Pho, Wat Arun, etc. menschenleer waren) gab es noch eine weitere Neuheit: Während in allen Tempeln und religiösen Anlagen respektvolle Kleidung angebracht ist, war der Great Palace die erste Sehenswürdigkeit, in der auch wir Männer aufgefordert wurden, lange Hosen zu tragen. Ideale Gelegenheit, um sich „landestypisch“ mit einer Elefantenhose auszustatten – denn als Tourist wird man so garantiert nicht erkannt. ;-) Während das beliebte Souvenir üblicherweise 100 Baht kostet, wird im zum Great Palace gehörigen Shop das Doppelte dafür verlangt – es empfiehlt sich also, schon vorher einem der zahlreichen Läden einen Besuch abzustatten.

Großer Palast Bangkok Kleidung

Im ca. 26.000 m² großen Palast faszinieren neben den Ausmaßen der gigantischen Anlage vor allem die unzähligen und aufwändigen Details. Natürlich sind der Zentrale Hof und der Wat Phra Kaeo am beeindruckendsten – letzterer beherbergt den ca. 66 cm hohen Smaragd-Buddha, welcher eigentlich aus Jade besteht und als das Nationalheiligtum Thailands verehrt wird.

Grand Palace Bangkok - Wat Phra Kaeo

Entsprechend streng sind jedoch auch die Regeln, die mit einem Besuch einhergehen – so herrscht innerhalb des Tempels ein striktes Fotografieverbot und einzelne Bereiche sind ausschließlich Thai vorbehalten. Genau so viel Aufmerksamkeit wie diesen beiden Hauptattraktionen gebührt meiner Meinung nach jedoch all den Verzierungen und Ornamenten des Großen Palasts, die sich wie Mosaikstücke zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Das Gesamtbild hinterließ einen nachhaltigen Eindruck, der diese Touristenhochburg definitiv zum Pflichtprogramm eines jeden Bangkok-Trips (vor allem beim 1. Mal) werden lässt.

Via Hop-on-hop-off-Boot und BTS Skytrain fuhren wir anschließend nach Sala Daeng.

Flashpacking Thailand - Chao Phraya

Fußläufig zur Skytrain-Station befindet sich das Queen Saovabha Memorial Institute (QSMI). Diese zum Roten Kreuz gehörende Schlangenfarm ist auf die Herstellung von Gegengifte und Impfstoffe spezialisiert und bietet vormittags Schaumelken und nachmittags Vorführungen an. Trotzdem das Institut zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt der Engel zählt, ist es nach wie vor ein Geheimtipp. Mit den 200 Baht Eintritt (also zum Preis einer Großen Palast-Elefantenhose ;-) ) wird nicht nur eine spannende Demonstration geboten, sondern auch das Rote Kreuz unterstützt.

Beim angrenzenden Lumphini-Park, der grünen Lunge der Stadt, nahmen wir uns anschließend ein Taxi, was sich als äußerst optimistisch herausstellte: 1.) Befanden wir uns mitten in der Rush Hour und 2.) Handelte es sich um keine touristenübliche Anschrift: Ramkhamhaeng Road 894, 10240 Bangkok. Doch dank Google Translate kamen wir schließlich am Ziel an. Hinter der Adresse verbirgt sich der Eingang zu einem Flugzeugfriedhof. Beim Betreten des Geländes bezahlten wir den auf dem Gelände lebenden Familien einen kleinen Obolus – zum dritten Mal an diesem Tag 200 Baht/Person. Mit Blick auf Hochhäuser liegen zwischen anderen Flugzeugteilen je eine ausrangierte Boeing 747 und McDonnell Douglas MD82. Dass sich zur Herkunft der Wrackteile weder vor Ort etwas Zuverlässiges herausfinden lässt, noch online mehr als Gerüchte zu finden sind, trägt zusätzlich zur mystischen Stimmung bei, die für einige Momente vergessen lässt, dass man sich mitten in einer pulsierenden Großstadt befindet. Beide verfallenen Flugzeuge können betreten werden – obwohl hier keine athletische Meisterleistung nötig ist, empfehlen sich beim Besichtigen feste Schuhe. Auch auf scharfe Kanten sollte geachtet werden. Am Touristenansturm gemessen hatten sich die Sehenswürdigkeiten an diesem Tag trichterartig verjüngt. Während unseres gesamten Aufenthalts auf dem Flugzeugfriedhof waren wir die einzigen „Besucher“.

Wir verließen das faszinierende Gelände erst bei Sonnenuntergang und trafen uns anschließend mit meiner Schwester und ihrer Freundin, die quasi direkt ums Eck wohnten. Der zum Bezirk Bang Kapi gehörende Stadtteil Hua Mak liegt im Osten Bangkoks und vor allem durch das dort ansässige Rajamangala-Nationalstadion bekannt. Farang, also „Ausländer mit weißer Hautfarbe“, sucht man hier vergeblich – nicht, dass wir sie gesucht hätten. Dafür besticht dieser Khwaeng (Verwaltungseinheit unterhalb des Bezirks) durch ursprüngliche Märkte und authentische Restaurants.

Hua Mak - Bangkok Reisebericht

In einem davon genossen wir Thai Hot Pot – also eine Mischung aus Suppenfondue und Raclette. Dazu machte sich weihnachtliche Stimmung bemerkbar – ein Phänomen, auf das ich auf meiner Reise durch diese buddhistischen und muslimischen Länder noch öfters stoßen sollte.

Anschließend ließen wir den Abend ausnahmsweise noch zu fünft in einer Rooftop Bar – der Sky Bar im Bangkok Inter Place – ausklingen. Diese besteht ausschließlich aus kleiner Theke, Pool und vereinzelten Tischen, was jedoch zu einer sehr gemütlichen Stimmung beitrug.

Hua Mak - Bangkok Rooftop Bar

14.11. Lumphini-Park, Chinatown & Gaggan

Der Tag startete – wie sollte es anders sein? – mit dem gemeinsamen Frühstück im Hotel, abermals nur zu dritt.

Reisebericht Thailand - Frühstück in Bangkok

Via BTS Skytrain ging es erneut nach Sala Daeng; dieses Mal waren jedoch nicht Reptilien unser Ziel, sondern abermals der Lumphini-Park.

König Rama VI Denkmal - Lumphini Park

Dieser umfasst 576.000 m², oder 360 Rai. Wer mit dieser Thai-Maßeinheit nichts anfangen kann, zum besseren Verständnis: 1 Rai = 400 Wah² = 4 Ngan – eine beachtliche Größe, nicht wahr? Wie bereits oben angeführt gilt der größte Park Bangkoks als grüne Lunge der Stadt – ein bisschen wie der Englische Garten in München oder der Central Park in New York also. Die Ähnlichkeiten sind frappierend – weitläufige Rasenflächen, Touristen auf Entdeckungstour, Einheimische, die Erholung suchen, malerische Wasseranlagen, durch die Bindenwarane ihre Bahnen ziehen… Gut, diese den Park zahlreich bevölkernden Schuppenkriechtiere sucht man am Münchner Monopteros oder im Herzen Manhattans vergeblich, ebenso die vielen Palmen.

Nachdem wir uns im Lumphini-Park eine Weile erholt hatten, stürzten wir uns wieder ins Großstadtgetümmel.

Bangkok Reisebericht - Sightseeing

Dabei starteten wir mit dem Brahma geweihten Erawan-Schrein. Als das gleichnamige Hotel 1956 gebaut wurde (beziehungsweise gebaut werden sollten), geschahen zahlreiche Unglücksfälle, weshalb die abergläubischen Bauarbeiter sich weigerten, die Arbeiten fortzusetzen – aus Angst, die Geister zu verärgern. Deshalb wurde dieser hinduistische Schrein errichtet und die Unfallserie endete. Nur 31 Jahre später jedoch wurde das Hotel wieder abgerissen – heute steht an der gleichen Stelle das Grand Hyatt Erawan.

Von dort ging es via Tuk Tuk erneut nach Chinatown, wo wir uns dieses Mal einfach treiben ließen – dank diverser Lebensmittel im weitesten Sinne, exotischer Gerüche und einer fast schon beruhigenden Hektik ein tolles Erlebnis.

Dort wurden wir auch endlich fündig: Tagelang hatten wir uns an Straßenständen danach erkundigt, in Obstgeschäften befremdete Blicke geerntet, unser Hotelaufzug erinnerte uns sogar daran, dass die Mitnahme verboten sei. Doch endlich thronte die Königin der Früchte vor uns.

Durian - Chinatown - Bangkok Erfahrungen

Die berühmt-berüchtigte Durian ziert dank ihres intensiven Geruchs auch der wenig rühmliche Beiname „Stinkfrucht“ – doch der britische A. R. Wallace vermerkte nach seinen ersten kulinarischen Begegnungen mit einer Durian: „Je mehr man da­von isst, de­sto we­ni­ger ist man ge­neigt, auf sie zu ver­zich­ten“. Was blieb somit anderes übrig, als uns selbst eine Meinung zu bilden. Wie schmeckt eine Durian also? Der Geschmack erinnerte an eine erstaunlich harmonische Mischung aus Vanille und Käse, andernorts wird sie als „Butter mit Schokolade“ oder „butterähnlicher Vanillepudding + Sherry + Mandeln“ beschrieben. Frisch gestärkt bahnten wir uns von Chinatown den Weg nach und durch Little India um die Phahurat Road, wo Textilien aller Art feilgeboten werden. Vorbei am New Bangkok Flower Market (nicht zu verwechseln mit dem Pak Khlong Talat Flower Market) kamen wir am Wat Chakkrawat – einem buddhistischen Tempel, in dessen Anlage sich einige Krokodile im und neben dem Wasser suhlen – an.

Zum dritten Mal fuhren wir anschließend in die Khaosan Road und labten uns dort an weiteren südostasiatischen Spezialitäten, welche deutlich weniger geschmacksintensiv als die Durian waren; jedoch teils vielbeiniger.

Chinatown Bangkok Essen

Diesen Abend ließen wir ausnahmsweise nicht auf einer Rooftop Bar ausklingen, da mein Bruder und ich bei Gaggan Anand reserviert hatten. Dessen gleichnamiges Restaurant gilt (laut The World’s 50 Best Restaurants) als das beste Asiens und #5 weltweit. Entsprechend hoch waren unsere Erwartungen an die Progressive Indian Cuisine, die dort serviert wurde – doch sie wurden sogar noch übertroffen.

15.11. Siam-Hauptstadt Ayutthaya

So sehr Bangkok uns auch faszinierte, ein Großteil der „Must dos“ war bereits abgehakt. Also begaben wir uns auf die Spur der Siamesen ins ehemalige Zentrum ihrer Macht – Ayutthaya. Gut, eigentlich organisierten wir uns über unser Hotel ein Taxi, dessen Fahrer exzellentes Englisch sprach und uns mit vielen Hintergrundinfos einen ganzen Tag lang durch die ehemalige Hauptstadt Siams chauffierte. So fuhren wir von Bangkok ca. 70 km in den Norden, vorbei an Reisfeldern und provinzielleren Gegenden. Immer wieder stößt man dabei auf den Chao Phraya, an dessen Westufer Ayutthaya liegt. Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe besteht aus den Ruinen des Siamesisch-Biramanischen Kriegs von 1767, doch gewähren diese einen Einblick in die Ausmaße der einstigen Megacity. So zählte Ayutthaya um 1700 ca. eine Million Einwohner und galt somit als größte Stadt der Welt. Unser erster Stopp auf der Spur der ehemaligen Metropole führte uns nach Wat Chai Watthanaram. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelte es sich dabei um eine buddhistische Tempelanlage. Als wir dort ankamen, bemerkten wir zahlreiche Schulausflugsgruppen – „reguläre“ Touristen waren in Ayutthaya allgemein jedoch eher rar. Wir waren sofort von den Zeugen vergangener Zeiten beeindruckt. Auch, um meinen Bruder zu zitieren, „weil es nicht so kitschig ist“.

Nächster Halt war mit Wat Lokayasutharam erneut ein liegender Buddha – dieses Mal jedoch nicht aus Gold, sondern aus Ziegeln und Mörtel. Mit 40 m Länge und 8 m Höhe weist er dennoch beeindruckende Maße auf – bemerkenswert ist auch, dass der ihn ehemals umgebende Tempel nicht mehr existiert, wodurch die Statue im wahrsten Sinne des Wortes „frei gelegt“ wurde.

Anschließend fuhr unser freundlicher Guide uns nach Wat Phra Si Sanphet, welcher bis zu seiner Zerstörung als royaler Tempel genutzt wurde. Dabei befand er sich auf dem Gelände des Königspalasts, also vom Prinzip wie der Tempel des Smaragd-Buddha in Bangkok. Die 3 Chedis sind die einzigen Gebäude, die restauriert wurden und bilden heute das Wahrzeichen von Ayutthaya. Sie sind in der typischen, ceylonesischen Bauart errichtet und erinnern deshalb an Glocken.

Fußläufig vom ehemals königlichen Tempel ist Phra Mongkhon Pahit erreichbar. Dort trafen wir auf einen großen Buddha aus Bronze und vor allem auch viele Gläubige, was das Gebetshaus viel mehr als solches, denn als Sehenswürdigkeit wirken ließ und für eine feierliche Stimmung sorgte.

Phra Mongkhon Pahit

Von dort einer langen Allee folgend erreichten wir die Tempelanlage Wat Phra Ram.

Wat Phra Ram

Weiter führte unsere „Taxitour“ zu einer der berühmtesten Attraktionen Ayutthayas. Auf der Anlage des ehemaligen Haupttempels Wat Mahathat befindet sich in einem Banyanbaum ein Buddhakopf. Die Legende besagt, dass die Truppen Burmas zur Machtdemonstration Statuen den Kopf abschlugen und so auch einen Steinbuddha enthauptete. Dieser wurde von Buddhisten nahe des Tempels vergraben, erblickte jedoch durch die Wurzeln des Baumes erneut das Tageslicht.

Flashpacking Thailand - Wat Mahathat Ayutthaya

Doch von diesem äußerst beliebten Fotomotiv abgesehen beeindruckt Wat Mahathat mit seinen schieren Ausmaßen und abermals fühlt man sich einige hundert Jahre zurückversetzt und erahnt die einstige Macht dieses Imperiums.

Nicht unbedingt sehenswert, aber doch interessant war ein begehbarer Turm, der über und über mit Fledermäusen gefüllt war, was jedoch einen äußerst penetranten Geruch mit sich zog – und für meinen Papa bis zur nächsten Toilette eine bleibende Erinnerung …

Wat Mahathat Ayutthaya - Flashpacking Thailand

Der nächste Stopp war ein Floating Market, welcher jedoch äußerst touristisch gestaltet war – nett, aber nicht unbedingt sehenswert.

Ayutthaya schwimmender Markt

Diesen Halt nutzten wir jedoch für ein Mittagessen, das uns erkennen ließ, dass die Preise in Bangkok wohl etwas höher als im Rest Thailands waren. Selbst in diesem Touristenzentrum kosteten uns 6 Gerichte und 3 Getränke umgerechnet € 9,-. Immer wieder wurde uns in Ayutthaya angeboten, Elefanten zu reiten, was wir jedoch ausschlugen und auch keinesfalls empfehlen können, da die majestätischen Tiere durch Qual gefügig gemacht werden, das Training erfolgt mittels der Verbreitung von Angst. Wir hätten dieses Angebot nicht guten Gewissens annehmen können.

Doch zu einem positiveren Abschluss dieser sehenswerten Stadt (beziehungsweise dessen, was von ihr übrig ist): Wir fragten unseren Guide nach seinem persönlichen Highlight. Ohne zu überlegen brachte er uns zum Wat Phanan Choeng. Tempel wie dieser sind es, die zumindest ansatzweise die Ausmaße des buddhistischen Glaubens erahnen lassen – eine Religion, die wir im Zuge unserer Reise ununterbrochen streiften, aber in die wir keine Blicke unter die Oberfläche erhaschten.

An Reisfeldern entlang ging es anschließend zurück zum Hotel.

Bangkok Erfahrungen - Thailand Reisebericht

Unser Fazit: Ayutthaya ist definitiv einen Tagesausflug wert – die Überreste einstiger Grandeur suchen in Bangkok ihresgleichen.

Abends aßen wir im nahe gelegenen Harmonique. Dieses kleine Thai-Restaurant ist sicher kein lokaler Geheimtipp mehr – dennoch erhält man dort exzellentes Essen zu mehr als fairen Preisen in nettem und schlichtem Ambiente. Auch der anfangs ungewohnt distanziert wirkende Service taute rasch auf und wirkte anschließend umso aufrichtiger freundlich.

Den restlichen Abend zog ich mit einem Freund aus Österreich, der den Großteil des Jahres in Thailand verbringt, um die Häuser und entdeckte so neben international bekannten Nightlife-Hotspots gänzlich untouristische Ecken dieser beeindruckenden Großstadt.

Bangkok Nightlife

16.11. ICONSIAM & letzter Abend in Bangkok

Der doch etwas längere Vorabend führte dazu, dass mein ebenfalls von den Spuren der vorherigen Nacht gezeichneter Bruder und ich es am nächsten Tag etwas ruhiger angehen ließen, während unser Papa den Rückweg nach Österreich antrat. So begannen wir den abschließenden Tag in Bangkok gegen Mittag mit Bummeln im ICONSIAM.

ICONSIAM Bangkok

Im Vorhinein fiel uns auf, wie stark das gigantische Einkaufszentrum beworben wurde – und drinnen, wie neu alles noch wirkte. Kein Wunder, erst anschließend erfuhren wir, dass das 4.-größte Shoppingcenter der Welt nur eine Woche vorher eröffnet wurde.

So ließen wir uns durch die internationalen Filialen treiben, vieles dort ist nach wie vor im Entstehen oder wird erst im Laufe der nächsten Monate bis Jahre fertig gestellt. Abschließend genossen wir einen Sticky Rice Mango Cold brew mit Blick auf die Skyline Bangkoks. Die sonst so chaotische und pulsierende Stadt lag ruhig, elegant und grau-blau vor uns.

Flashpacking Thailand - ICONSIAM

Dann mussten wir aber auch schon weiter – unser letzter Abend in Bangkok wurde „klassisch thailändisch“ mit einem Besuch im Hard Rock Café zelebriert, wo wir unsere Schwester und ihre Freundin trafen.

Hard Rock Cafe Bangkok

Anschließend schlenderte ich durch das Siam Square One Shoppingcenter.

Bangkok Shopping - Reisebericht Thailand

Dann ging es für mich ein (vorerst) letztes Mal über den Chao Phraya Fluss, ein letzter Blick auf Bangkok – schon jetzt freue ich mich auf meine Rückkehr in die „Stadt der Engel“.

Reisetipps für Bangkok - Nightlife

Bangkok Nightlife - Reisetipps für Bangkok

Im 2. Teil des Südostasien-Flashpacking Berichts geht es nach Singapur, Kuala Lumpur und Angkor Wat!

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