Nach dem 1. Teil des Flashpackers Reisebericht, in dem Bernhard Navratil über seine Bangkok Erfahrungen berichtete, geht es nun weiter nach Singapur, Malaysia und Kambodscha. Marina Bay Sands, Petronas Towers und Angkor Wat sind weltweite Aushängeschilder dieser Gebiete – doch für die wertvollsten Erinnerungen und spannendsten Geschichten sorgen vor allem die Begegnungen und „Alltags“erlebnisse der Reise. Im Business Rucksack Digital Nomad 35 können diese zwar nicht transportiert werden – dennoch leistet er Bernhard treue Dienste beim Südostasien Backpacking.
Singapur in 2 Tagen
17.11. Reisebericht Singapur: Marina Bay Sands + Orchard Street
Morgens brachte mich das Taxi zum Suvarnabhumi Airport, während der Flug meines Bruders zurück Österreich erst abends ging. Am Gate nach Singapur lernte ich einen italienischen Pensionisten aus Mailand kennen, der seinen Sohn samt 3 Enkelkindern besuchte und von dem ich mir nicht nur meine bereits geplanten Vorhaben absichern ließ, sondern darüber hinaus zahlreiche hilfreiche Tipps und Hinweise erhielt. Mein erstes Highlight war schon der Flug mit Singapore Airlines (SIA). Dieses Star Alliance-Mitglied ist vor allem für seine Singapore Girls bekannt und berühmt, deren Service weltweit als Benchmark für Cabin Crews gilt. Doch auch mit vielen anderen Details überzeugt die Fluggesellschaft. Während man viele Sicherheitsvideos „über sich ergehen lässt“, schenkt man diesem gerne seine Aufmerksamkeit, da es dabei durch den Stadtstaat „führt“ und zahlreiche Sehenswürdigkeiten zeigt:
Einziger Wermutstropfen des Fluges war leider nicht im Martini zu finden, sondern der Blick auf die zahlreichen Ölpalmenplantagen beim Flug über Malaysien. Apropos „Entdeckungen aus der Luft“: Um mit dem rasanten Wachstum (von 1.022.000 Einwohnern in 1950 auf 5.709.000 Singapurer in 2017) auch flächenmäßig mithalten zu können, betreibt Singapur Landgewinnung durch Aufschüttung. Nach erfolgter Landung am Singapore Changi Airport wollte ich mit dem Bus vom Flughafen in die Stadt fahren, der Busfahrer wies mich jedoch höflich, aber bestimmt ab; das Geld für das Busticket wurde nur genau akzeptiert. Also zurück in ein Flughafengeschäft und eine Wasserflasche gekauft, um das nötige Kleingeld parat zu haben. Im wenige Minuten später erneut eintreffenden Bus hätte dieses jedoch – so wie sämtliche Speisen und Getränke – nicht konsumiert werden dürfen. Auch die Durian wurde wieder diskriminiert – wie in sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt.
Im todschicken The Quincy Hotel (inklusive Begrüßungsgetränk) einzuchecken, stellte sich als großer Fehler heraus. Das zeitgenössische Design-Hotel der Far East Hospitality-Gruppe überzeugt durch luxuriöse Studios, im Preis enthaltene Rundumverpflegung (Frühstück, tagsüber Häppchen, abends Cocktails), Wäschereinigung, Smartphone, um unterwegs kostenloses Internet und lokale Anrufe abrufbereit zu haben, Infinity Pool (wenngleich nicht mit dem im Marina Bay Sands vergleichbar) und viele anderen Schmankerln, dank derer man das Hotel am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte.
Dennoch riss ich mich los, denn schon die Busfahrt durch die Stadt machte Lust auf mehr. So ging es auf die nahe gelegene Orchard Street, die anlässlich der Holiday Season (die in Asien beinahe so exzessiv wie in NYC zelebriert wird – zumindest was Schaufensterdekos und Unterhaltungsprogramme betrifft) von Disney gekapert wurde. Elsa und Buzz Lightyear waren so beim Flanieren über die 2,2 km lange Shoppingmeile meine ständigen Begleiter – doch auch nach Verlassen der Orchard Street bot die Stadt unzählige „Verweilgelegenheiten“.
All zu viel Zeit konnte ich mir dabei jedoch nicht lassen, denn eine abendliche Reservierung im Fullerton Hotel wartete auf mich.
Die Rooftop Bar des legendären Hotels wurde mir von einer Freundin empfohlen – diese Empfehlung kann ich nur ruhigen Gewissens weitergeben.
Der 1. Singapore Sling war noch nicht ausgetrunken, als Spectra – die ca. 15 Minuten lange Wasser- und Lichtshow des Marina Bay Sands – startete. Der Blick darauf hätte besser nicht sein können:
Grundsätzlich findet die Show täglich um 20:00 und 21:00 statt, freitags und samstags dürfen sich Einheimische und Touristen über eine zusätzliche Vorführung um 22:00 freuen.
So begab ich mich nach dem 2. Singapur Sling in die vorweihnachtliche Lobby.
Von dort schlenderte ich durch Marina Bay – vorbei an der Esplanade (auch als Theatres on the Bay bekannt) über die Helix-Brücke Richtung Marina Bay Sands.
Fischen ist am Weg dorthin verboten, worauf explizit hingewiesen wird; gilt Singapur doch allgemein als „Stadt der Verbote“ – daher auch der liebevolle Spottname „Fine City“.
Doch – um hier kurz einzuhaken – nie sind mir diese teils mit horrenden Geldstrafen behafteten Regeln überbordend oder einschränkend vorgekommen, sondern tragen denke ich im Gegenteil dazu bei, dass die Stadt so sauber und sicher ist. So spazierte ich durch die nächtlichen Gardens by the Bay, der berühmten 101 ha großen Parkanlage, die auf besagtem künstlich aufgeschütteten Gelände liegt. Selbstredend ist all dies nicht „natürlich“ im herkömmlichen Sinn – wirkt dabei jedoch aber auch nie künstlich. Doch im Dunkeln ließ sich das nicht beurteilen, also verließ ich die Gardens wieder und kam am ArtScience Museum vorbei gerade rechtzeitig zum Marina Bay Sands, um erneut die Licht- und Wassershow aus nächster Nähe zu bewundern – die Fontänen wirkten dabei fast feuerwerksartig.
Etwas (aber nicht viel) ruhiger wurde die Erkunding von The Shoppes – dem riesigen Luxus-Einkaufszentrum im Marina Bay Sands, das stellenweise Erinnerungen an das ICONSIAM wach rief. Entlang des Olympic Walk spazierte ich dann zurück zum Fullerton Hotel.
Da ich es liebe, Städte zu „ergehen“, ging es à pied zurück zum The Quincy Hotel. Dabei passierte ich die Victoria Memorial Hall, die National Gallery, das Parlament, die Central Fire Station und die Singapore Management University (SMU).
Durch den nächtlichen Fort Canning Park ging es wieder auf die Frozen- und Toy Story-gesäumte Orchard Road.
Auch nach Mitternacht waren dort das Krähen unzähliger Vögel zu hören. Während des gesamten Heimweges kam selbst in den entlegenen Gegenden nicht auch nur einen Augenblick lang das Gefühl mangelnder Sicherheit hoch – Singapur gilt zurecht als eine der sichersten Städte der Welt. So landete ich unbeschadet, aber erschöpft in meinem Hotelzimmer.
18.11. Singapur auf eigene Faust – Arab Street, Raffles Hotel, Chinatown + Gardens by the Bay
Der nächste Morgen startete nicht nur verregnet, sondern auch mit einem grandiosen Frühstück – wie gesagt, The Quincy Hotel machte einem das Verlassen nicht leicht. Die nassen Straßen und der graue Wolkenvorhang machten es nicht einfacher, den Tag nicht einfach im Spabereich zu verbringen. Doch nachdem ich mich mit Kaffee und Kaya, der landestypischen Kokosmarmelade, gestärkt hatte, stürzte ich mich regenschirmbewaffnet in die auf TripAdvisor am besten bewertete Aktivität der Stadt: SMRT. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich nicht etwa „Super Mega RundTour“ oder „SauMäßig Realistische Touristenfalle“, sondern es handelt sich dabei um den Singapore Mass Rapid Transit, also das Metro-Netz der Stadt. Auch wenn die TripAdvisor-Bewertung verwundert, ist es doch ein Aushängeschild für Singapur – denn wie so vieles hier ist es schnell, sauber, diszipliniert und unkompliziert – und darüber hinaus auch günstig.
So fuhr ich von der Newton MRT Station nach Bugis. Mein Ziel war das arabische Viertel rund um die Arab Street (Nomen est omen) und die Masjid Sultan Moschee. Letztere ließ sich leider nur von außen bewundern, da sie geschlossen hatte. So genoss ich stattdessen das nahöstliche Treiben im Fernen Osten.
Zu Fuß verließ ich anschließend den Mini-Orient mit all seinen Eindrücken und ging Richtung Chinatown. Am Weg dorthin lohnt sich auf der Fraser Street ein kurzer Stopp am Parkview Square mit seinen Statuen und Skulpturen. Das Bürogebäude wird oftmals auch als Gotham Building benannt; Grund ist der Art Deco-Stil, der an die Batman-Stadt Gotham City erinnert. Zudem befindet sich darin die Österreichische Botschaft.
Da es zwar nicht mehr regnete, aber es dennoch jederzeit wieder beginnen konnte (Klingt das zu sehr nach einer Rechtfertigung?) flüchtete ich ins so elegante wie legendäre Raffles Hotel, Geburtsort des Singapore Sling. Da hier Renovierungsarbeiten stattfanden, wurde eine provisorische Bar eingerichtet, um das Original dennoch genießen zu können – immerhin war es auch schon 12:30 und dies erschien mir als gute Möglichkeit, etwas Farbe in den grauen Tag zu bringen. Denn äußerlich ähnelt der 1915 kreierte Cocktail einem pink-rot leuchtenden Fruchtsaft, was der Entstehungslegende nach auch beabsichtigt war. Die Etikette der damaligen Zeit behielt den Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit nur Männern vor, weshalb der Barkeeper Ngiam Tong Boon einen Drink erfand, der dies auch Frauen unauffällig ermöglichte.
So „gestärkt“ kam ich schließlich in Chinatown an – dieses unterscheidet sich jedoch gänzlich von dem Äquivalent in Bangkok. Auch hier herrschten die deutlich weniger „chaotischen“ Singapur-Vibes – was jedoch gerade in Chinatown schade war, da das hektische Durcheinander in Bangkok wesentlich zum Charme des Stadtteils beitrug. Links vom Eingang befindet sich der aufwendig gestaltete Sri Mariammam-Tempel. In den unzähligen Details der Außenfassade des Hindu-Tempels im Dravida-Stil kann man sich verlieren – doch ich riss mich los und erkundete das obgleich seiner Ruhe sehenswerte Chinatown.
Eine weitere Sehenswürdigkeit zwischen den labyrinthartigen, engen Gassen war der Buddha Tooth Relic Temple. 2007 erbaut ist dieser noch sehr jung – wirkt aber dennoch altehrwürdig. Dazu trägt auch die namensgebende Reliqiue bei, die von Gläubigen als linker Eckzahn Buddhas verehrt wird.
Neben der hinduistischen und der buddhisten Gebetsstätte war ein weiteres Highlight um Chinatown weltlicher: Pineapple Tarts von Kele, die sich damit rühmen, die besten der Stadt zu sein.
In Ermangelung repräsentativer Vergleichswerte kann ich nicht sagen, ob Kele oder diese wirklich unübertreffbar sind – aber geschmeckt haben sie auf jeden Fall und nur das zählt. Reflektierend bereue ich jedoch etwas, mich hier nicht mehr durchprobiert zu haben. Nach diesem kulinarischen Eindruck ließ ich mich durch Singapur treiben, bis ich wieder auf dem Marina Boulevard landete.
Mein Ziel war das Red Dot Design Museum, in welchem Ideen, Konzepte und Umsetzungen des Design-Awards ausgestellt sind. Das recht kompakte Museum gibt einen Ausblick, wie die Welt von morgen aussehen könnte. Schade ist nur, dass dabei relativ wenige Exponate zu sehen sind – der Großteil besteht aus Bildern und Texten der Designs.
Da ich bisher doch nur Frühstück und Pineapple Tart hatte (der Singapur Sling ist so sehr Nahrung wie Saft), plagte mich der Hunger – also ging ich weiter zum Marina Bay Sands.
In der dortigen Shopping Mall befindet sich im Untergeschoss ein riesiger Food-Court (in Singapur Hawker-Center genannt). Die riesige Auswahl machte die Entscheidung schwer – doch King Prawn Noodles sind so „nah am Wasser gebaut“ fast immer eine gute Entscheidung.
Das gab mir die Energie, zwei der Hauptsehenswürdigkeiten der Gardens by the Bay zu erkunden, für die sich ein Kombiticket empfiehlt.
Zuerst ging es in den imposanten Flower Dome, das größte gläserne Gewächshaus der Welt. Auf 1,2 ha erstrecken sich geografisch gruppiert Pflanzen aus mediterranen oder halbtrockenen Klimazonen – teils exotisch, teils vertraut.
Weiter führte mich meine persönliche Sightseeing Tour in den Cloud Forest, dem zweiten Glashaus des South Garden. Dieser Nebelwald stellt in Form eines 35 m hohen Turmes die tropische Vegetationszone in ca. 1000 – 3000 Metern über dem Meeresspiegel nach.
Eben so faszinierend sind die Super Trees, für welche die Gardens by the Bay bekannt sind. Diese 25 – 50 m hohen, pflanzenbewachsenen und baumförmigen Stahlgerüste sind nicht nur ein Blickfang, sondern erfüllen auch praktischen Nutzen.
Sie dienen der Aufzucht seltener Pflanzen und gewinnen darüber hinaus auch via Photovoltaik Strom für Beleuchtung und Kühlsysteme. Zudem wird Regen gesammelt und zur Bewässerung der Pflanzen genutzt. Stil vereint mit praktischem Nutzen – dieses Muster zieht sich durch Singapur.
Beim Supertree Grove wartete ich bis zur „Garden Rhapsody“-Lightshow um 19:45. Hier empfiehlt es sich, früh zu kommen, um einen guten Platz zu ergattern – eine zweite Aufführung findet um 20:45 statt.
15 Gehminuten vom Marina Bay Sands entfernt, können natürlich auch beide Shows an einem Abend genossen werden – aber ich fand es schön, sie separat auf mich wirken zu lassen. Nach einem erneuten Snack im Marina Bay Sands ging es über die Promenade und via SMRT fast schon wehmütig zurück ins Hotel.
Ich hatte mich in Singapur schockverliebt – neben NYC und Kapstadt zählt Fine City nun zu meinen weltweiten Lieblingsdestinationen. Den Abend im Infinity Pool ausklingen zu lassen trug nicht dazu bei, die Stadt weniger zu vermissen.
Reisebericht Malaysia
19.11. Kuala Lumpur – Heli Lounge Bar + Bukit Bintang
Neuer Tag, neues Kaya. Abermals startete ich den Tag mit der Kokosmarmelade, bevor ich mich vom The Quincy Hotel verabschiedete und zum Changi Airport fuhr. Was ich an Flughäfen liebe, ist die Zurschaustellung sämtlicher Klischees – während der Wiener Flughafen Reisende mit Swarovski, Mozartkugeln und Habsburg-Charme umwirbt, sind es in Edinburgh Whisky, Tartan und Haggis. München zeigt sich von seiner Dirndl-, Bier-, Auto- und Fußballseite, in Johannesburg sind Nelson Mandela, Rugby und die Big 5 unumgänglich. Möchte man herausfinden, was für „typisch“ für eine Stadt, Region oder ein Land ist, muss man sich nur die Shops und Souvenirs an den jeweiligen Flughäfen ansiehen – diese bilden hier meist eine gute Visitenkarte. Der „beste Flughafen“ (Hatte ich schon erwähnt, dass Singapur eine Stadt der Superlative ist?) war hier keine Ausnahme – wohin auch das Auge blickt: Orchideen, Seide und natürlich Durian, letzteres allerdings in transportakzeptierter (sprich verpackter) Form.
Via Malaysia Airlines flog ich weiter nach – Überraschung – Malaysien, genauer gesagt in die Hauptstadt Kuala Lumpur. Wer hier sparen möchte: Die ca. 350 km können auch bequem und günstig mit Bussen überbrückt werden – das fand ich leider erst zu spät heraus. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, hielten sich meine Erwartungen in Grenzen – nach Singapur war ich mir schon fast sicher, verglichen zu dieser Traumstadt eine Enttäuschung zu erleben. Doch dann kam alles ganz anders. Kuala Lumpur stellte sich als eine spannende Bangkok-Singapur-Mischung heraus, die eine moderne, (zumindest gefühlt) aufstrebende Stadt mit etwas erfrischendem Chaos verband. Doch eins nach dem anderen: Vom Flughafen ging der so zuverlässige wie schnelle (jedoch nicht ganz billige) KLIA Ekspres direkt zum Hauptbahnhof KL Sentral. Alternativ kann auch der KLIA Transit verwendet werden, dieser ist etwas günstiger, hält jedoch öfter an. Von der KL Sentral machte ich mich Richtung Hotel auf, als ich von einem etwa gleichaltrigen Malaysier angesprochen wurde. Die Grundregel in Bangkok war: Wenn du angequatscht wirst, versucht jemand, dich abzuzocken. Wir kamen ins Gespräch und mein anfängliches Misstrauen schwand rasch, als er – Aizad – mich überzeugte, dass er mich als Mitteleuropäer eingeschätzt hatte, Österreich und Deutschland lieben würde und in letzterem auch schon gewesen wäre. Da er gerade von der Arbeit kam und sich sein Apartment direkt ums Eck meines Hotels befand, hatten wir fast den gleichen „Heim“weg und zum Abschied fragte er – mich, ob ich ihn und einige Freunde abends zu einer Rooftop Bar begleiten möchte, die ohnehin auf meiner Agenda stand. So checkte ich im Sunway Putra Hotel ein, das sich oberhalb der gleichnamigen Shoppingmall befindet, machte mich kurz frisch und traf mich wieder mit Aizad. Unser Ziel war die Heli Lounge Bar – tagsüber ein Hubschrauber-Landeplatz, verwandelt sich die Location ab 18:00 in eine Bar mit 360°-Ausblick.
Doch Achtung, Donnerstag bis Sonntag herrscht ab 21:00 Mindestkonsum und etwas strengerer Desscode. Wir waren jedoch 1.) am Montag und 2.) kurz vor Sonnenuntergang dort, weshalb wir nur in der darunterliegenden Bar ein Getränk kaufen mussten, um damit auf die Helikopterlandefläche gelassen zu werden. Der Ausblick war atemberaubend!
Plötzlich verriet mir Aizad, dass seine Freunde, die auch gleich kommen würden, übrigens ebenfalls Österreicher wären – was für mich doch etwas überraschend kam, hatte ich doch mit anderen Malaysiern gerechnet. Als sie eintrafen, unterhielten wir uns auf Rücksicht auf Aizad auf Englisch, vor allem aber hauptsächlich über Asien allgemein und Kuala Lumpur speziell. Erst als das Gespräch darauf kam, was wir denn zuhause in Österreich machen würden, stellte sich heraus, dass wir zig gemeinsame Freunde und Bekannte haben – die Welt ist ein Dorf. Um dem noch eins draufzusetzen, stellte sich im Nachhinein heraus, dass die Schwester von einem der beiden gut mit meiner Schwester befreundet ist. In solchen Fällen kann man kaum noch an Zukunft glauben – wir hatten jedenfalls gehörige Probleme, all dies zu fassen, während die Sonne unterging – umgeben von der grandiosen Kulisse.
Kurz darauf begann es wie aus Kübeln zu schütten – jeder, der schon mal in Südostasien war, weiß, wovon ich rede.
„Durch den Monsun“ flüchteten wir dann auf die Jalan Alor im Stadtteil Bukit Bintang. Diese Straße gilt als wahres Schlemmerparadies. Aizad bestellte für uns alle, wir ließen uns überraschen – und waren begeistert.
Gesättigt und überwältigt ging es anschließend zurück ins Hotel.
20.11. Flashpacking Malaysia – Petronas Towers, Batu Caves + Kuala Lumpur zu Fuß
Der 20. November wird im muslimischen Malaysia als Geburtstag Mohammeds gefeiert – grundsätzlich gestaltet sich das Zusammenleben der Religionen laut Einheimischen und Expats, mit denen ich gesprochen habe, sehr harmonisch. Dies birgt für in Malaysia Angestellte einen weiteren Vorteil: Besondere Feste sämtlicher Religionen sind dadurch gesetzliche Feiertage. So stolperte ich beispielsweise wieder über zahlreiche vorweihnachtliche Dekorationen.
Auch beim Frühstücksbuffet äußerte sich diese kulturelle Vielfalt – neben malaysischen Spezialitäten fanden sich auch chinesische, arabische und europäische.
Doch lange konnte ich diese leider nicht genießen, da es am Vortag doch etwas länger wurde und schon der nächste Punkt auf der Agenda stand: Ein Besuch der Wahrzeichen Kuala Lumpurs, der Petronas Towers.
Für die 452 m hohen Wolkenkratzer empfiehlt es sich, bereits im Vorhinein online Tickets zu kaufen, da die Kontingente vor allem zu den Stoßzeiten schnell erschöpft sind. Scheinbar sind die 1600 Tickets, die täglich ausgegeben werden, in der Regel nach ca. 2 Stunden ausverkauft. Doch natürlich kann man auch vor Ort zum nächsten freien Zeitpunkt Karten kaufen, um beim Kuala Lumpur Trip flexibler zu bleiben – dies ist jedoch unter Umständen mit Wartezeiten verbunden und eventuell lassen die Petronas Towers sich so erst am folgenden Tag besuchen. Deshalb hier klare Empfehlung zum Online-Kauf, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden – denn die Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall! Erster Stopp der semi-geführten Tour (erst folgten einführende Worte, dann konnten wir uns frei bewegen) war die Skybridge in 172 m, welche die Zwillingstürme miteinander verbindet.
Anschließend ging es in in den 86. Stock – die höchste genutzte der 88 Etagen, 367 m vom Boden entfernt. Der Blick auf und über die malaysische Hauptstadt dort ist grandios – einziger Nachteil: Die Petronas Towers sieht man natürlich nicht (bzw. eben nur den anderen der beiden Türme). ;-)
Nächstes Kuala Lumpur To Do waren die Batu Caves. Via KTM Komuter, einer Art S-Bahn in die umgrenzenden Vororte, fuhr ich ca. 15 km in den Norden und kam wenig später bei den Hindu-Tempeln in den Kalksteinhöhlen an.
Unter Touristen sind diese nicht nur für ihre 272 steilen Stufen und die riesige Statue des hinduistischen Gottes Murugan bekannt – sondern auch aufgrund der so zahlreichen wie frechen Javaneraffen.
Apropos Touristen: Natürlich sind diese dort zahlreich vorhanden, dennoch lohnen sich Fahrt und Aufstieg, um ein paar ruhige Momente abseits des Großstadt-Trubels zu genießen.
Danach ging es auch schon wieder zurück ins Zentrum, wo ich mich ohne festes Ziel einfach treiben ließ – wie gesagt liebe ich es, Städte zu ergehen. So stieg ich bei der Masjid Jamek LRT Station aus und entdeckte dort spannende Street Art mit Blick auf die Petronas Towers.
Den „Unabhängigkeitsplatz“ Merdeka Square zur Rechten passierte ich das historische Theater Panggung Bandaraya DBKL und das Sultan Abdul Samad Building, bis ich beim berühmten Fahnenmast ankam, wo am 31.08.1957 die malaysische Flagge gehisst wurde.
Vorbei ging es an der Kuala Lumpur City Gallery und dem Dayabumi Complex.
So näherte ich mich Masjid Negara, der Nationalmoschee von Malaysia.
Teile dieser – inklusive der großen Gebetshalle, die jedoch ohnehin nur von Muslimen betreten werden darf – wurden gerade renoviert. Nichtsdestotrotz ließen sich die imposanten Ausmaße erahnen. Neben dem 73 m hohen Minarett fällt das 18-eckige, gefaltete Dach in Form eines Sternes auf. Als Gestaltungsvorbild diente der Regenschirm, welcher auch als Tropen-Synonym gilt.
Am KTM Berhad Gebäude – der Zentrale der größten Eisenbahngesellschaft Malaysias – kehrte ich um und bog wieder vor dem Merdeka Square angekommen rechts ab.
Am „River of Life“ vor dem Kolam Biru treffen hier im Herzen Kuala Lumpurs die beiden Flüsse Klang und Gombak aufeinander. Hieraus leitet sich auch der Name der Hauptstadt Malaysias ab – übersetzt bedeutet Kuala Lumpur „schlammige Flussmündung“.
Durch den Stadtteil Bukit Kewangan ging ich dann zu den Petronas Towers, wo ich zur Blauen Stunde eintraf.
In Kombination mit der kraftvollen, aber dezenten Beleuchtung der Zwillingstürme ein beeindruckender Anblick! Der Abend fand seinen Ausklang in einem Essen mit Blick auf die Wasser- und Lichtshow im KLCC Park, bevor ich ins Hotel zurückkehrte.
Kambodscha Backpacker Reisebericht
21.11. Kambodscha Erfahrungen: Siem Reap Water Festival + Angkor Wat Sonnenuntergang
Am frühen Vormittag flog ich abermals via Malaysia Airlines – das vierte und letzte Ziel meiner Reise und die erste nicht-Haupstadt war Siem Reap. Die Stadt in Kambodscha trägt den interessanten Namen „Ort der Niederlage der Siamesen“ und gilt als das Tor zu den Ruinen von Angkor. Deren bekannteste Tempelanlage – Angkor Wat – ziert auch die Nationalflagge. Nach all den Großstädten der letzten Tage freute ich mich neben den beeindruckenden Tempelanlagen auf etwas „ländliche“ Erholung, weshalb ich mich für die dennoch ca. 140.000 Einwohner fassende Stadt und gegen das sicher ebenfalls äußerst sehenswerte Phnom Penh entschied. Siem Reap bot von Anfang an einen spannenden Kontrast: Einerseits war es verglichen zu Singapur und auch Kuala Lumpur wieder deutlich chaotischer, andrerseits aber auch aufgrund der Beliebtheit der Tempel von Angkor perfekt auf große Massen von Touristen eingestellt. So standen auf dem kleinen Flughafen von Siem Reap einige Flugzeuge – aus diesen ausgestiegen liefen wir Passagiere jedoch einfach quer über das Rollfeld, um bei der Immigration anzukommen.
Aus österreichischer Sicht handelte es sich dabei um das erste visumpflichtige der vier Länder, dabei hatte ich mich im Voraus für ein E-Visum entschieden. Über gewisse „Eintrittsorte“ in das Königreich Kambodscha – wie eben die Flughäfen Phnom Penh und Siem Reap, aber auch diverse Grenzübergänge – werden Visa on Arrival ausgestellt, hier müssen jedoch Passfotos mitgenommen werden. Also erschien mir das E-Visum am praktischsten. Aber die zahlreichen Passagiere wurden an der Immigration schnell, geübt und dennoch freundlich „abgefertigt“. Vor dem Verlassen des Flughafens wurde ich bereits vom Fahrer erwartet, den mir mein Hotel – The Privilege Boutique – kostenfrei zur Verfügung gestellt hatte. Dieser brachte mich zu meiner Unterkunft, wo ich unfassbar herzlich empfangen wurde – wiederum mit Begrüßungsgetränk und dieses Mal sogar mit Upgrade. Die ganze Bleibe strahlte familiäre Gemütlichkeit aus; so bestand sie nur aus einigen wenigen Einheiten, in deren Zentrum sich ein großer Pool befand. Nettes Detail am Rande: In der Suite befand sich eine Massageliege. Doch lang wollte ich all diesen Luxus und Komfort nicht genießen, hatten mir doch Hotelmitarbeiter verraten, dass am nahe gelegenen Siem Reap-River das Water Festival – oder Bon Om Touk – stattfand. Dieses sollte nicht mit Songkran – dem traditionellen Neujahrsfest der Tai-Völker, das ebenfalls Water Festival genannt wird – verwechselt werden. In Kambodscha wird mit dem Wasserfest Bon Om Touk die Änderung der Fließrichtung des Flusses Tonle Sap in der Hauptstadt Phnom Penh zelebriert, weshalb die Hauptfestivitäten dort stattfinden. Aber auch in Siem Reap (und dem Rest Kambodschas) wird es gefeiert, geht dieses Naturspektakel doch mit dem Ende der Regenzeit einher. Bootsrennen, Feste, Feuerwerk (später am Abend) und ausgelassene Stimmung versetzten Siem Reap in einen Ausnahmezustand – was sogar mir auffiel, obwohl ich doch noch keine 2 h in der Stadt war. So genoss ich nach der Eröffnungszeremonie durch Khim Bun Song – den Gouverneur der Provinz Siem Reap – (bei der ich das Glück hatte, genau neben der Ehrentribüne zu stehen) das bunte Treiben entlang des Flusses und auf diesem, bis es Zeit war, zur Privilege Boutique zurückzukehren.
Trotz der verglichen – zu den vergangenen Großstädten – schmalen Straßen erwies sich dies aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Verkehrs anfangs als Herausforderung, bis man den Dreh heraus hatte. Meine Erfahrung ist, dass wir aus Europa die Einstellung kennen, zu Fuß stehen zu bleiben, bis der PS-stärkere Verkehrspartner dies auch tut. In Südostasien und vor allem Kambodscha muss man jedoch teils „einfach gehen“, um zu signalisieren, dass man die Straße überqueren möchte. Aber ich hafte hier für keine dadurch entstandenen Unfälle. ;-)
In The Privilege Boutique angekommen wurde ich von einem Tuk-Tuk-Fahrer abgeholt, der mich zum Angkor Ticket Center brachte – denn am nächsten Tag war mein Besuch der Anlagen von Angkor geplant.
Hier können Pässe für 1, 3 oder 7 Tage ausgestellt werden – ich entschied mich für die kürzeste Variante. Das Ticket gilt bereits für den Vorabend des Gültigkeitstages; perfekt, um den Sonnenuntergang zu beobachten. So lieferte mich der gewitzte Tuk-Tuk-Fahrer beim Parkplatz vor Angkor Wat ab und wartete auf mich, während ich mit ‚vereinzelten‘ anderen Touristen via Sandstone Cause Way den Wassergraben überquerte. Nach Passieren des Gateways erhob sich vor mir beeindruckend Ankor Wat – ein Ort, der einen fast magisch anzieht. Die Sonne ging dabei hinter mir unter, was den Tempel grandios beleuchtete.
Wieder zurück bei meinem Tuk-Tuk-Fahrer empfing mich dieser mit einem Bier und der Frage, ob ich in die Pub Street, die Partymeile Siem Reaps gebracht werden möchte, was ich leider verneinen musste – denn der nächste Tag würde auch so intensiv genug werden.
Stattdessen lieferte er mich im Christa, einem leckeren Khmer-Restaurant, ab. Für 2 Gänge und 2 Biere bezahlte ich dort den sündhaft teure $ 5,15 – und war so voll, dass ich an den Feierlichkeiten des Water Festivals vorbei ins Bett rollte.
22.11. Kambodscha Highlights: Angkor Wat Sonnenaufgang, Angkor Thom + Ta Prohm
Um 4:15 riss mich der Wecker aus dem Schlaf – denn eine halbe Stunde später wurde ich abermals via Tuk-Tuk abgeholt. Ziel war abermals Angkor – genauer gesagt wohl DAS berühmteste Motiv der Provinz: Angkor Wat bei Sonnenaufgang. ‚Rege Betriebsamkeit‘ wäre übertrieben, dennoch begegneten wir auf dem Weg gen Norden zahlreichen anderen Tuk-Tuks, Taxis und Fahrrädern. So gesehen ist Siem Reap wohl eine Stadt, die niemals schläft.
Zu meinem Tag in Angkor kann ich nur vorab sagen, dass sich die Kraft, die dieser Ort trotz vieler Touristen ausstrahlt, weder mit Bildern noch Superlativen einfangen lässt. Aber ich versuche es dennoch.
Keine Frage: Der Sonnenaufgang vor Angkor Wat ist überlaufen, dies lässt sich auch nicht schönreden. Dennoch rate ich jedem, sich dieses magische Spektakel nicht entgehen zu lassen, bei dem man die Menschenmassen neben und hinter sich dabei vergisst. Meiner Meinung nach der schönste Platz dafür ist am Ufer des linken, als Northern Reflection Pond, bekannten Teichs.
Der Himmel war bei uns bewölkt – was die Stimmung jedoch noch magischer werden ließ.
Nachdem die Sonne aufgegangen war, ließ ich mir Zeit, das Innere von Angkor Wat zu erkunden.
Besonders beeindruckt dieses einerseits mit den gewaltigen Ausmaßen, andrerseits mit den zahllosen Details – beispielsweise Dekorationen in Form von so genannten Apsaras, steinernen Tänzerinnen-Figuren.
Viel später verließ ich mit dem Gefühl, nicht ansatzweise die Ausmaße und Bedeutung dieser gewaltigen Anlage begriffen zu haben, über den Sandstone Cause Way Angkor Wat wieder und fand nach einigem Suchen meinen Tuk-Tuk-Fahrer wieder, der mich den ganzen Tag über begleiten würde. Durch das Südtor von Angkor Thom „betraten“ wir via Tuk-Tuk übersetzt die „große Hauptstadt“.
Auf Geheiß des Königs Jayavarman VII. wurde diese ab Ende des 12. Jahrhunderts als neues Zentrum des Angkorreichs erbaut. Die erste Angkorhauptstadt war Yasodharapura, Angkor Thom nimmt hier den nördlichen Teil ein. Trotzdem sie kleiner als ihr historischer Vorläufer war, war diese Hauptstadt des Angkorreichs größer als sämtliche Städte des Mittelalters in Europa. Erstes Highlight in Angkor Thom (zählt man das Südtor nicht mit) war die neben Angkor Wat wohl bekannteste Tempelanlage der Region: Bayon. Berühmt ist der Staatstempel vor allem für seine in Stein gemeißelten Gesichter, aber mich faszinierten die unermesslichen Reliefe mindestens genau so sehr.
Als Europäer ist man hier teils noch ebenfalls eine kleine Sensation – so wurde ich immer wieder von Kambodianern gefragt, ob ich mit ihnen oder ihren Kindern Fotos machen könnte – auch wenn diese nicht immer gänzlich begeistert wirkten.
Nächster Halt war der Mitte des 11. Jahrhunderts errichtete, riesige Tempelberg Baphuon. Dieser bildete den Mittelpunkt von Yasodharapura und wird über einen 172 m langen Steg erreicht. Dort angekommen lohnt es sich, die 24 m hohe Spitze dieser Pyramide zu erklimmen. Ein weiterer Höhepunkt der archäologischen Stätte ist das 70 m lange Flachrelief eines liegenden Buddhas.
Zu Fuß ging ich am Tempel Phimeanakas vorbei.
Anschließend lief ich über die Terrasse der Elefanten – namensgebend für diese sind die darauf abgebildeten Rüsseltiere.
So kam ich schließlich auf der Terrasse des Lepra-Königs an.
Dabei ist jedoch nicht ganz klar, ob die namensgebende Statue auf der Terrasse den an Lepra erkrankten König Yasovarman I. oder den hinduistischen Gott des Todes Yama darstellt. Fakt ist jedoch, dass die Terrasse des Lepra-Königs als eines der schönsten Khmer-Kunstwerke gewertet wird.
Anschließend traf ich wieder auf meinen Tuk-Tuk-Fahrer und wir verließen über das Siegestor Angkor Thom wieder. Links und rechts der Siegesallee genannten Straßen lagen 2 kleine Tempel – Chau Say Tevoda und Thommanon. Waren verglichen zu Angkor Wat schon in Angkor Thom deutlich weniger Touristen, wirkten die beiden ursprünglich hinduistischen Flachtempel beinahe menschenleer. Sie erweckten fast den Anschein, Zwillinge zu sein, stammten aber aus zwei unterschiedlichen Epochen.
Nächstes Ziel war der Pyramidentempel Ta Keo. Auch hier ist der Aufstieg zur Spitze lohnenswert – aber vielleicht fehlten mir ja mittlerweile auch einfach meine Berge des Salzkammerguts. ;-)
Der letzte Halt meines Tagesausflugs nach Angkor war der „Tomb Raider Tempel“ Ta Prohm. Auf den Spuren von Lara Croft – aber in erster Linie der Khmer – erkundete ich die gewaltige Tempelanlage gemeinsam mit vielen, vielen vorwiegend asiatischen Touristen, denn hier war die Besucherdichte doch wieder deutlich höher. Dennoch wurde man nirgends „durchgeschoben“ und man sollte sich meiner Meinung nach stets bewusst machen, dass man ja auch selbst Teil dieser Menschenmasse ist.
Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass Steingebäude religiösen Zwecken vorbehalten waren. Dies ist der Grund, warum nur die Tempel erhalten sind, denn alle weltlichen Gebäude waren aus Holz erbaut – selbst die Residenz des Königs. Aufgrund des tropisch-feuchten Klimas überstanden sie den Lauf der Jahrhunderte nicht, während die Tempelanlagen noch heute die faszinierende Geschichte Angkors erzählen. Am Ende meiner Tour und Energie angelangt, wurde ich via Tuk-Tuk zurück in The Privilege Boutique gebracht. Doch viel Zeit zum Erholen blieb mir nicht, lernte ich doch dort eine mexikanisch-vietnamesische Flugbegleiterin kennen, die Abendessen gehen wollte.
Unser Ziel war das WILD, eine Oase direkt gegenüber dem Christa, wo fast ausschließlich Frühlingsrollen verschiedener Geschmacksrichtung serviert wurden. Platz nehmen konnte man dabei beispielsweise in einem Baumhaus oder Hängesesseln, untermalt wurde unser Essen von einem Feuerwerk anlässlich des Water Festivals. So stürzten wir uns anschließend wieder in die Bon Om Touk-Festivitäten und genossen das Lichtermeer.
Am Heimweg kamen wir noch an einem typischen Khmer Restaurant vorbei, dessen Barbecue-Stil uns hineinlockte – den restlichen Heimweg rollten wir (meine Tagesausklänge in Siem Reap schien ich wohl nie gehend zu verbringen).
23.11. Kambodscha Reiseblog – Siem Reap Restaurant Tipps
Der letzte „richtige“ Tag meiner Südostasien Flashpacking Tour war zugleich auch der unspektakulärste. Ursprünglich wollte ich an diesem Tag schon zurück nach Bangkok fliegen, hätte dort jedoch wieder vom Flughafen in die Stadt und nächsten Tag für meinen Rückflug wieder retour fahren müssen. Also beschloss ich stattdessen, in Siem Reap um einen Tag zu verlängern – The Privilege Boutique war hier jedoch verständlicherweise bereits restlos ausgebucht. Also reservierte ich im Les Bambous Luxury Hotel (der Name sollte jedoch nicht abschrecken, in Österreich so günstig ein Hotel zu finden ist beinahe unmöglich), die mich mit dem hoteleigenen Tuk-Tuk abholen ließen.
Auch hier wurde ich wieder äußerst herzlich empfangen und zu meiner wunderschönen Suite gebracht, deren Highlight für mich eine freistehende Kupferbadewanne war.
So verbrachte ich den Tag, all die Eindrücke der letzten Wochen etwas Revue passieren zu lassen – in tiefer Dankbarkeit für die unvergesslichen Momente, die ich erleben durfte. Irgendwann plagte mich aber doch der Hunger, weshalb ich ums Eck das Chi im Anantara Angkor Resort betrat. Dieses Restaurant serviert Progressive Khmer Cuisine und gilt als einer der Casual Fine Dining-Vorreiter in Siem Reap bzw. Kambodscha. Neben dem grandiosen Essen und dem sogar noch besseren Service war eine nette Geste, dass Sarah Moya als General Manager des Resorts es sich nicht nehmen ließ, bei jedem Gast persönlich vorstellig zu werden. Anschließend ging es über rustikale Wege zurück und ich genoss ich restlichen Abend die Annehmlichkeiten des Hotels.
24.11. Südostasien Backpacking Tour Abschluss – von Siem Reap nach Bangkok und via Dubai heim
Der Tag des Aufbruchs und der Heimkehr stand bevor. Wehmütig checkte ich aus dem Les Bambous Luxury Hotel aus – nicht nur, weil ich auch dieses Hotel in kurzer Zeit lieb gewonnen hatte, sondern weil mein Heimflug nun bevor stand.
Via Thai Smile Airways – der Billigflug-Tochtergesellschaft von Thai Airways International – ging es von Siem Reap zurück nach Bangkok.
Trotz der kurzen Flugzeit wurde überraschenderweise ein vollwertiges Menü serviert und auch den Service sucht man bei mancher hochpreisigen Airlines vergeblich. Das Gepäck konnte jedoch nicht durchgecheckt werden, sodass ich in Bangkok für 20 min. einreisen musste, nur um den Koffer wieder bei Emirates aufgeben zu können. Weiter flog ich von Bangkok nach Dubai, wo ich 12 h Layover hatte. Glücklicherweise war Dylan – und so schließt sich der Kreis – ebenfalls aufgrund eines Trainings im Emirat, weshalb er mich vom Flughafen abholte und mir Dubai bei Nacht zeigte.
Eines der Highlights war dabei sicher mit dem Burj Khalifa das derzeit höchste Gebäude der Welt. 828 m ragte er vor uns in den Himmel – vor ihm die Wasserspiele der Dubai Fountains.
Waren schon das Marina Bay Sands und der KLCC Park hier beeindruckend, hob Dubai es in der für die Stadt typischen Bescheidenheit auf ein neues Level – über 150 m schießen die Fontänen teilweise in die Luft. Doch diese beeindruckende Show wurde zur Untermalung degradiert, als wir im Social House mit Blick auf Burj und Fountains aßen – in den Vordergrund traten gemeinsame Erinnerungen und was seitdem passiert war.
Durch den Souk Al Bahar und die Dubai Mall kehrte ich schließlich zum Flughafen zurück, von wo mein Heimflug nach Wien ging.