Weltreise mit Renata und Sandro Teil 2: Brasilien, Argentinien und Chile

outdoorer begleitet die beiden Vorarlberger Renata und Sandro bei ihrer Weltreise. Um gute Ausrüstung zu gewährleisten, wurden die beiden mit Rucksäcken, Kulturtasche und dem Geldgürtel Money Safe ausgestattet. Sandro reist mit dem Backpacker Rucksack 4 Continents 85 10 und Renata mit dem etwas kleineren Trekkingrucksack Trek Bag 70

Das Abenteuer kann beginnen!

Salvador bis Florianópolis (Brasilien), Iguazu bis Salta (Argentinien) und dann nach San Pedro de Atacama (Chile) – Mai 2014

Vor vier Wochen saßen wir im Flugzeug und wussten nicht recht, was wir von unserer Idee, eine Weltreise zu machen, halten sollten. Wie wird es sein? Haben wir gut gepackt? Was wird uns erwarten? Die Fragen nahmen kein Ende. Mittlerweile haben wir Brasilien, Argentinien und Chile bereist und haben die ersten Erfahrungen als „Backpacker“ gemacht.

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Renata und Sandro in Salvador

Unsere Reise begann in Brasilien. Ganz ehrlich, es war ein kleiner Kulturschock. Fremde Menschen, fremde Sitten, fremdes Essen und keiner, der ein Wort Englisch sprach. Gerade in Salvador, wo wir ankamen, sind Backpacker noch eher unbekannt. Man bekommt einige komische Blicke, wenn man mit Rucksack bepackt, sich mit Händen und Füßen ein Wasser kaufen möchte. Salvador sprudelt nur so von afrikanisch-brasilianischer Lebensfreude. Die Religion Candomblé nimmt einen hohen Stellenwert ein. Wir hatten das Glück neben unserem Hotel einen afro-brasilianischen Chor zu haben, der uns die Möglichkeit gab in diese Musikrichtung hineinzuhören. Trotz dieser phänomenalen Kulturrichtung ist Salvador ein Ort, der mit Vorsicht genossen werden sollte. Die Anspannung der WM ist spürbar und es wird empfohlen, bei Dunkelheit nicht mehr draußen herumzulaufen.

Nach drei Tagen Salvador reisten wir weiter in den Süden. Erst besuchten wir das kleine Dorf Itacare. Ein wunderbarer Ort, um sich auszuruhen und Energie zu tanken. Einige Tage später fuhren wir weiter nach Porto Seguro. Porto Seguro ist ein Badeort für südamerikanische Urlauber. Man spürt das Urlaubsfeeling. Die Portugiesen betraten in Porto Seguro das erste Mal amerikanischen Boden. Wenn man sich ins Meer stürzt und zur Küste schaut, dort den Regenwald sieht, dann kann man wage vermuten, was für ein Gefühl die Portugiesen hatten, als sie die Neue Welt entdeckten.

Unser nächster „big city“ Stopp wurde Rio de Janeiro. Bevor wir überhaupt richtig in Rio ankamen, hatten wir schon eine Geschichte zu erzählen, die Gott sei Dank glimpflich ausging. Denn als wir in Rio ankamen suchten wir, mit viel Motivation, unser neues Hostel. Dabei verliefen wir uns unwissend, in den Favelas (Slums). Erst als wir einen Polizisten nach dem Weg fragten, wurde uns bewusst, dass wir uns hier in einer sehr gefährlichen Gegend befanden. Der Polizist konnte uns nicht alleine stehen lassen und nahm uns kurzerhand mit dem Polizeiauto mit. Wir fuhren eine viertel Stunde durch Rio mit bewaffneter Begleitung, bis er uns an einem Stundenhotel wieder absetzte. Perplex, wie schnell das alles lief, konnten wir im Stundenhotel das erste Mal lachen. Es war uns klar, so werden die Weltreise Geschichten geschrieben. Da das Stundenhotel nicht ganz in unserem „Hostelbudget“ lag, gelang es uns irgendwie, ein Taxi zu erwischen und dann ließen wir nichts mehr anbrennen und fuhren schleunigst zur Copacabana, an der wir unsere restlichen Rio Tage verbrachten.

Rio ist eine Stadt mit ganz eigenem Flair. Die Stadt ist laut, bunt und schnell. Man merkt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich sehr groß ist. Dies ist auch Rios größtes Problem. Doch es scheint keinem was zu bedeuten, beziehungsweise es scheint so, als ob keiner daran Interesse hätte, etwas zu ändern. Über ganz Rio wacht Christus mit seinen ausgebreiteten Armen. In der Stadt selber scheint er eher richtig klein zu sein. Wenn man sich dann auf der Plattform, von Christo, befindet staunt man nur noch und fühlt sich plötzlich sehr nahe bei Gott. Rio ist nach einigen Tagen sehr anstrengend und man ist froh, wenn man wieder in gemütlicheres Terrain kommt.

renata_sandro_strandWir entschlossen, weiter nach Paraty und Ubatuba zu reisen. Denn an der Küste ist es uns noch möglich, unser „Urlaubsfeeling“ zu erhalten. Es ist auch nach drei Wochen noch so, dass man das Gefühl hat im Urlaub zu sein. Ich denke, dies ist auch der Grund, wieso wir im ersten Monat so schnell reisten. Man wollte unbedingt so viel wie möglich sehen, da man das Gefühl hatte, man muss bald wieder in den Alltag zurück. Paraty und Ubatuba sind dafür ideale Orte. Man vergisst die Zeit und kann sich an den menschenleeren Stränden entspannen.

Auch nach Paraty und Ubatuba wollten wir das Urlaubsfeeling noch nicht ganz aufgeben. So fuhren wir über Sao Paulo nach Florianópolis. Sao Paulo streiften wir nur, doch diese Stadt ist gigantisch. Es ist kaum zu fassen, wie eine Stadt mit 18 Millionen Menschen einfach so funktionieren kann. Vom Bus aus sahen wir mehr Wolkenkratzer, als wir überhaupt zählen konnten. Glücklich darüber, dass wir nicht in dieser „Monster City“ ein Hostel suchen müssen, kamen wir am Morgen in Florianópolis an.

Florianópolis ist das städtische Zentrum von Ilha de Santa Catarina. Ein Paradies für Surfer und Urlauber. Im Vergleich zu Salvador war es hier schon recht kühl und man merkte, dass der Winter kommt. Nach vier Tagen packte uns das Reisefieber wieder und wir verließen die Küste in Richtung Argentinien und den Iguazu Fällen.

Die Iguazu Fälle liegen direkt im Drei-Länder-Eck von Brasilien, Argentinien und Paraguay. Als wir im eigentlichen Touristenörtchen Foz do Iguacu in Brasilien ankamen, waren wir erst mal etwas baff. Keine Werbetafeln, keine Touristendinge, nur böse Blicke der Einheimischen. Wir beschlossen gleich nach Argentinien zu gehen und die Zeit in dem Ort Puerto de Iguazu zu verbringen. Der Unterschied von Brasilien nach Argentinien fiel schon im Preis auf. Argentinien ist um einiges günstiger als Brasilien. Die Menschen wirkten entspannter und hilfsbereiter und wir fanden die ersehnten Touristeninformationen und Touristenshops.

Die Iguazu Fälle sind der absolute Wahnsinn. Es ist schwer, sie zu beschreiben, geschweige denn Bilder zu machen. Wir haben es trotzdem versucht und nach einem ganzen Tag auf der argentinischen Seite im Parque de Iguazu waren wir fix und fertig. Der Parque de Iguazu ist ein riesen Gelände, dass man dank kleiner Eisenbahn etwas einfacher zugänglich machte. Die Wasserfälle sind fantastisch und zeigen einem ein Wunder der Natur.

Langsam fängt das „Urlaubsfeeling“ an zu bröckeln. Irgendwie auf der Suche danach machten wir uns auf den Weg nach San Ignacio Mini, dort ist ein UNESCO Weltkulturerbe und zwar die Ruinen der Jesuiten Mission. Wie zwei Entdecker untersuchten wir die Ruinen und fingen uns langsam an in unserem „neuen“ Leben wohl zu fühlen und merkten plötzlich, dass man kein Urlauber mehr war – sondern Reisender.

Die nächste größere Stadt war Posadas. Dieser Stadt gaben wir einen Tag und sie verblüffte uns. Tolle Häuser, richtige Supermärkte und freundliche Menschen. Den zweiten Tag verbrachten wir über dem Fluss und zwar in Paraguay. Der Ort, Encarnacion, erinnert an die türkischen Märkte, die wir in Bodrum fanden. Für einen kurzen Besuch ist Encarnacion ein tolles Abenteuer.

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Busreise von Salta Argentinien, nach San Pedro de Atacama Chile. Die Landschaft ändert sich und die Anden zeigten das erste Mal ihre Größe und ihre Schönheit.

Doch Argentinien ließ uns noch nicht ganz los und wir fuhren 20 Stunden bis nach Salta. Dort hatten wir uns selber ein Ei gelegt. Die Stadt war eher langweilig, doch was schlimmer war, dass wir nicht mehr unsere geplante Route weiter machen konnten, da uns die Anden irgendwie im Weg standen. Nach vielem Hin und Her und den ersten Zweifeln fanden wir uns einen Tag später im nächsten Bus, über die Anden, nach San Pedro de Atacama in Chile. Die Fahrt dorthin war die bisher schönste Fahrt. Die Landschaft veränderte sich gewaltig und man bekam das erste Mal Lamas zu Gesicht.

Der Grenzübergang von Argentinien nach Chile war sehr windig. Die Formalitäten waren schnell erledigt und so waren wir einige Stunden später in San Pedro. Dort merkten wir das erste Mal, dass Chile wieder um einiges teurerer war als Argentinien. Noch am selben Tag entschlossen wir uns für eine Drei-Tages-Tour mit dem Jeep durch die Wüste, um nach Bolivien zu gelangen. Davor mussten wir uns noch mit einem kaputten Schlafsack und Bankomatproblemen herumschlagen, bis wir dann endlich mit einer super Truppe nach Bolivien fahren durften.

Hier geht es zu Teil 3 – Bolivien und Peru.

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