Weltreise mit Renata und Sandro Teil 5: Ab in den Westen der USA

outdoorer begleitet die beiden Vorarlberger Renata und Sandro bei ihrer Weltreise. Um gute Ausrüstung zu gewährleisten, wurden die beiden mit Rucksäcken, Kulturtasche und dem Geldgürtel Money Safe ausgestattet. Sandro reist mit dem Backpacker Rucksack 4 Continents 85 10 und Renata mit dem etwas kleineren Trekkingrucksack Trek Bag 70.

renata_sandro_chicagoAb in den Westen!

Nach zwei Wochen in Michigan starteten wir unseren Van an einem Samstag und fuhren in Richtung Westen. Wir hatten uns auf jeden Fall viel vorgenommen, doch der erste Herzensstopp lag nur wenige Autostunden entfernt und zwar Chicago. Vor Chicago gab es eine tolle Outlet Mall. In Outlet Malls bekommt man Markenprodukte um einiges günstiger und wir hatten Glück. Die Daypacks, die wir bisher hatten, stellte sich heraus, waren nicht ganz was man sich als idealer Daypack vorstellte und wir spielten schon lange mit dem Gedanken diese auszuwechseln. In der Mall fanden wir Daypacks, die unserer Vorstellung eines guten Reisebegleiters um einiges näher kam und schlugen gleich zu, bei -50% muss man nicht sehr lange überlegen.

Chicago kam dann schneller als gedacht und wir machten die erste Bekanntschaft mit fünfspurigen Highways. In Chicago war die Höhle los. Das Lolapaloosa Festival war an diesem Wochenende in voller Fahrt und die Stadt quirlte, von junger Menschen, rund um die Uhr.

Der Gedanke, wieso wir einen Van kauften, war der, dass wir uns Übernachtungskosten so gering wie möglich halten können. Die meiste Zeit können wir im Van auf Walmartparkplätzen schlafen und zwischendurch zum Duschen auf einen Campingplatz oder in ein Motel einchecken.

Dass wir in den Genuss, im Auto zu schlafen, gleich in Chicago kamen waren wir uns noch nicht bewusst. Unseren Schlafplatz fanden wir auf einem kostenpflichtigen Parkplatz unter der Metro, die jede 20 Minuten einen Höllenlärm von sich gab. 30 Dollar für einen Parkplatz ist echt viel, doch für uns ein Schnäppchen, da die billigsten Hostel, an diesem Wochenende, bei 100 Dollar starteten und so konnten wir Parken und Übernachten für 30 Dollar, 2 Personen und das im Herzen von Chicago.

Chicago selber ist eine wunderschöne Stadt. Wir genossen jede Sekunde und erkundeten die Stadt per Fuß. Highlight in Chicago ist das Skydeck, wo man im 106. Stock in einem Glaskasten stehen kann und die Stadt unter seinen Füßen bewundert.

Nach zwei Nächten verließen wir die „Windy City“ und machten uns auf den Weg noch weiter in den Westen. Unsere Reise wurde dann durch einen gerissenen Keilriemen kurz unterbrochen. Abschleppen, reparieren lassen und nach wenigen Stunden, 200 Dollar weniger im Hosensack und einem unguten Gefühl ging es weiter.

renata_sandro_mount_rushmorerenata_sandro_crazy_horseIn den Staaten Illinois und Iwoa gibt es nicht wirklich viel zu sehen, außer Mais. So waren wir schneller in Süd Dakota wie geplant und bemerkten, das erste mal, dass sich nun die klischeehaften „geraden Straßen von Amerika“ in kurvige Straße verwandelten. Die Highlights in Süd Dakota schlechthin sind Mount Rushmore und Crazy Horse. Beides sind in Stein gemeißelte Figuren. Mount Rushmore zeigt die Köpfe von 4 Präsidenten. Die Genauigkeit, mit der diese Köpfe angefertigt sind ist ein Meisterwerk. Besonders, wenn man bedenkt dass die Köpfe 18m groß sind. Dieses Verhältnis ist jedoch noch gar nichts zu der Crazy Horse Statue. Crazy Horse ist nur 40 Meilen von Mount Rushmore entfernt und wenn die Statue fertig ist zeigt sie den Indianer Crazy Horse auf seinem Pferd. Die 4 Köpfe von Mount Rushmore passen in den Hinterkopf von Crazy Horse. Der eine endgültige Höhe von 195m haben soll.

Nur 6h Autostunden entfernt liegt, in Wyoming, der Yellowstone National Park, den wir als nächstens anfuhren. Yellowstone ist ein gigantischer Supervulkan. Die Magmaaktivität sieht man überall im Park. Einmal sind es nur kleine brodelnde Erdlöcher, ein anderes mal ist es ein riesengroßer, klarer See mit kochendem Wasser. Am meisten faszinieren die Basins, dass sind kleinere und größere Pools mit sehr klarem Wasser. Es lädt unglaublich zum Baden ein, wenn man nicht daran denkt, dass das Wasser kochend heiß ist. In diesem Wasser sind unglaublich viele Bakterien, die die Umgebung des Pools in alleerlei Farben strahlen lässt.

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Neben den landschaftlichen Highlight gibt es jede Menge Wildtiere im Yellowstone Park zu beobachten. Ja, man wird sogar etwas eitel und will alle diese Tiere in freier Wildbahn beobachten. Wir hatten Glück und sahen Herden von Bisons, die erste Herde galoppierte uns direkt auf der Straße entgegen. Elche, Hirsche, Waschbären und Hasen, alles dabei. Der einzige, der uns im Stich ließ war der Bär. Hier in Wyoming sind wir im Bärenland und dies ist nicht ganz ungefährlich. Grizzley Bären und Braunbären sind hier heimisch. Auf der einen Seite war es sehr schade, dass wir keinen Bär sahen, auf der anderen Seite waren wir auch froh, denn solch ein Tier in freier Wildbahn ist unberechenbar.

Da wir im Hochsommer in den USA sind, sind die Motelpreise gerade in den Touristenorten sehr teuer, wir beschlossen darum einfach schnell weiter zu fahren und endeten dann schlussendlich in Salt Lake City, wo unser Dodge beschloss er möchte nicht mehr weiter fahren.

Nachdem wir kurz die Krise bekommen hatten, da wir das Auto eigentlich noch für weitere 3 Wochen brauchten, organisierten wir alles für einen Mietwagen und stellten das Auto zum Verkauf aus. Nun, eine Woche später, sind wir wieder auf der Straße. Der Dodge ist verkauft und wir sitzen in einem schicken Chevrolet Cruise in Sportausführung.

Leider gibt es nicht die Möglichkeit nur annähernd bequem in diesem Auto zu schlafen, darum wird wohl einiges Geld mehr für Unterkünfte und Zeltplätze drauf gehen, als gedacht. Doch dafür haben wir eine funktionierende Klimaanlage und müssen uns keinen Kopf machen, ob wieder etwas kaputt geht. Das größte Manko an der Mietwagen Geschichte ist, dass ein Zweitfahrer, der unter 25 Jahre alt ist 1.000 Dollar extra kostet. Darum haben wir uns entschieden, dass Sandro den Rest des Weges fahren wird.

renata_sandro_gysireIm neuen Auto vergehen die Stunden wie im Fluge und wir sind planmäßig in Colorado angekommen. Im Rocky Mountain Nationalpark campten wir dann das erste mal mit unserem Minizelt und nach einigen Nächten war das nicht mal mehr so unangenehm, auch die nächtlichen Waschbären-Besuche und das Schmatzen anderer kleiner Nager brachte uns nicht gleich aus der Fassung. Die Angst und die Neugierde einen Bären zu sehen war immer noch da.

Unser Wunsch, einen echten, wildlebenden Bären zu sehen sollte endlich in Erfüllung gehen. Wir rafteten am 30. August am Colorado River, als wir am Ufer etwas entdeckten. Dort saß gemütlich ein Bär und fraß seine Beeren. Ein riesiges Monster? Nein, nicht wirklich, der Bär sah eher aus wie ein riesiges Plüschtier. Trotzdem waren wir froh, einem Bären so zu begegnen, dass wir nicht in Gefahr waren.

Nun haben wir noch drei Wochen in Amerika, bevor es weiter in das nächste Land geht. Über Amerika haben wir viel gelernt. Die bequemste Variante ist es einen Wohnwagen zu mieten und damit zu reisen. Die Vorteile: Man kann sehr oft gratis auf einem Walmarkt Parkplatz übernachten und der zweite Punkt ist, dass man beim Campingplatz nicht mehr zahlt als wir mit unserem kleinen Zelt zahlen müssen.

Eine billigere Variante ist es zu zelten und die am billigsten Variante wahrscheinlich einen Van zu kaufen oder zu mieten und abwechselnd im Auto zu schlafen und auf Campingplätzen.

renata_sandro_coloradoDie Überlegung sich ein Auto zu kaufen oder einen Mietwagen zu leihen ist immer noch eine schwierige Entscheidung. Bei dem wirklich jeder seine persönlichen Vor- und Nachteile und auch Bedürfnisse beachten muss. Wir haben es nicht bereut den Van gekauft zu haben, da er uns viel Übernachtungskosten erspart hat und in allem zusammen, auch mit dem Mietwagen, den wir nun haben, sind wir immer noch billiger gekommen, als wenn wir für die ganze Strecke ein Auto gemietet hätten. Wie auch für so vieles andere im Leben, gibt es hier keine Lösung, die für alle passt, man muss es einfach versuchen und auf das Bauchgefühl hören.

Hier geht es weiter zu Teil 6 – den U.S.A.-Roadtrip und die Reise nach Hawaii.

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